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IDM-Abnahme: Verplomben unter gewissen Umständen

Von Esther Babel
Besondere Umstände in Schleiz

Besondere Umstände in Schleiz

Kann man bei einer geplanten Motorenkontrolle durch die technische Abnahme den Motor verplomben lassen oder nicht? Manchmal ja und manchmal nein.

Beim IDM-Lauf auf dem Schleizer Dreieck kam es in der technischen Abnahme zu einigen Diskussionen bezüglich der Motorenkontrolle. Zwei Fahrer, Christian Stange aus der IDM Superstock 600 und Luca Grünwald aus der IDM Superstock 1000, wurden zur Nachkontrolle herangezogen und man forderte die Teamtechniker auf, den jeweiligen Motor zu öffnen. Unter anderem, um die Kurbelwelle zu wiegen. Dies erfordert eine komplette Zerlegung des Motors.

Beide Teams äußerten den Wunsch, den Motor vor Ort verplomben zu lassen und diesen beim eine Woche spätere stattfindenden Lauf in Assen benutzen zu dürfen. Und dann dort die gewünschte Kontrolle vornehmen zu lassen. Während die Mannschaft von Stange den Motor dann in Schleiz zerlegte, wurde der Motor von Grünwald bis Assen verplombt.

Feste Richtlinien gibt es keine. «In der Regel wollen wir es so handhaben, dass nach dem Rennen die Motorenkontrolle durchgeführt wird, zum einen unterschreiben die Fahrer bzw. Teamchefs dieses mit der Abgabe der Nennung und kennen diese an», erklärt der technische Kommissar Dirk Elstermeier anschliessend schriftlich. «Das war auch in den vergangen Jahren mit Emil Braun so. Nur bei gewissen Umständen kann der Obmann der Technischen Kommissare festlegen, diese Kontrolle auf den nächsten Lauf hinauszuschieben.»

Gewisse Umstände herrschten laut Elstermeier beim IDM-Rennen am Lausitzring, welches gemeinsam mit der DTM ausgetragen wurde. Die Abnahme wurde in den Zelten der Fahrer abgehalten. «Und dass man dort keine Motorkontrolle durchführen kann», so Elstermeier, «müsste auch jeder, der sich ein wenig in der Materie auskennt, als nicht angemessen beurteilen.» Betroffen war in diesem Fall der Motor von IDM Superstock 1000 Pilot Danny de Boer.

«Auch in Schleiz ist es ein wenig speziell», beschreibt Elstermeier. «In einer Halle, wo sonst ein Tischtennisverein seine Meisterschaft austrägt, hielten wir unsere technische Abnahme ab. Nachdem Stange als Führender der IDM Superstock 600 unter den ersten drei war, bat ich Evren Bischof, das Fahrzeug in der Halle zu bringen, um die Motorenkontrolle durchzuführen. Da das Superbike und Superstock 1000-Rennen cirka eine Stunden später beendet war, aber die Untersuchung noch nicht abgeschlossen war, war bei mir die Überlegung, ob es richtig war, bei noch einem zweiten Motorrad in dieser Halle den Motor zu kontrollieren.»

«Nach kurzer Überlegung entschloss ich mich», so Elstermeier, «an dem Motorrad von Grünwald den Motor mit Draht zu sichern, und diesen in Assen zu öffnen.» Was der technische Kommissar als kurze Überlegung darstellt, könnte man von außen betrachtet auch als nicht ganz emotionslose Diskussion zwischen den Beteiligten bezeichnen.

Mit Carsten Freudenberg wurde eine Motorenkontrolle für den Donnerstag in Assen ausgemacht. «Dieser hatte aber noch ein volles Programm in der Woche, unter anderem die Testfahrt mit Karel Hanika. So wurde die Motorenkontrolle am Sonntag nach dem zweiten Rennen in Assen durchgeführt.» Nach dem Arbeitsaufkommen von Stange und seinem Team in der einen Woche zwischen Schleiz und Assen wurde nicht gefragt.

«Für die Zukunft werden wir uns Gedanken machen», fasst Elstermeier zusammen, «ob wir nur in einer Klasse eine Motorenzerlegung durchführen. Auch aus zeitlichen Gründen.»

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