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8h OSL: Historisches Resultat von Lucy Glöckner

Von Helmut Ohner und Andreas Gemeinhardt
Lucy Glöckner gelang bei der 20. German Speedweek ein historisches Ergebnis

Lucy Glöckner gelang bei der 20. German Speedweek ein historisches Ergebnis

Nach der Niederländerin Gerrie van Rooyen und ihrer Landsfrau Nina Prinz ist die Deutsche Lucy Glöckner erst die dritte Amazone, die bei einem Langstrecken-Weltmeisterschaftslauf auf das Siegertreppchen steigen durfte.

1982 überraschte das niederländische Kawasaki-Team Marco Bonke und Gerrie van Rooyen mit dem Sieg beim Saisonauftakt der Langstrecken-Weltmeisterschaft, dem 24-Stunden-Rennen in Imola. Damals profitieren die beiden allerdings vom Streik aller Werksmannschaften. Sie zogen ihren Start zurück, weil ihnen die Rennstrecke zu unsicher erschien. Ausgerechnet die schnelle Tamburello-Kurve verfügte über keinerlei Beleuchtung.

30 Jahre später schaffte Nina Prinz gleich zweimal ein Top-3-Ergebnis im FIM Endurance World Cup. Die Deutsche gewann an der Seite des zweifachen Grand-Prix-Siegers Anthony West und des Katari Nasser al Mahlki im Qatar Endurance Racing Team die Superstock-Klasse beim Weltmeisterschaftslauf in Katar. Davor hatte das flotte Trio beim Rennen in Oschersleben bereits der dritte Rang erreicht.

Weitere fünf Jahre danach durfte mit Lucy Glöckner bei einem Endurance-WM-Lauf die dritte Frau auf das Sieges-Podest steigen. Gemeinsam mit ihren Teamkollegen Stefan Kerschbaumer und Jan Bühn schaffte sie den zweiten Platz in der Wertung des FIM Endurance Superstock World Cups. Sogar der Klassensieg war durchaus im Bereich des Möglichen, doch ein verpatzter letzter Boxenstopp verhinderte eine bessere Platzierung.

Teamchef Ingo Nowaczyk zeigte sich von der Leistung Glöckners angetan. «Für das Heimrennen habe ich mir eine neue Taktik ausgedacht. Mit einem Reifensatz haben wir drei Stints absolviert. Immer, wenn Lucy an der Reihe war, waren die Reifen bereits arg in Mitleidenschaft gezogen. Sie hat diesen Nachteil locker weggesteckt und hat gute Rundenzeiten abgeliefert.»

Weil sich Glöckner beim 24-Stunden-Rennen in Le Mans besonders in den Nachtstunden mit schnellen Runden hervorgetan hatte, durfte die 26-jährige Amazone aus dem Erzgebirge nach dem letzten Boxenstopp nochmals auf die BMW S1000RR steigen und das Motorrad unter dem Jubel nicht nur ihres Teams Voelpker NRT48 Schubert-Motors über die Ziellinie steuern.

«Dass mir mit diesem zweiten Platz ein historisches Ergebnis gelungen ist, ist mir gar nicht bewusst», staunte sie nicht schlecht über das Erreichte. «Die Freude ist natürlich riesig, vor allem auch deshalb, weil ich am Saisonbeginn eigentlich nur als Reservefahrerin ins Team geholt wurde und jetzt darf ich bereits beim zweiten Rennen aufs Podest steigen.»

«Das Highlight für mich war die letzte halbe Stunde, da ich sie fahren durfte. Ich habe mein Bestes gegeben und war zum Teil genauso schnell wie am Tag. Ich liebe es, in der Nacht zu fahren. Ich bin megastolz auf mein Team, meine Teamkollegen und die Sponsoren, denn alle tragen zu diesem Erfolg bei.»

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