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IDM-SBK-Finale Hockenheim ohne Lorenzo Lanzi

Von Esther Babel
Nach der Siegesfahrt bei der IDM Superbike in Assen wollte MGM-Teamchef Michael Galinski den Italiener auch für Hockenheim verpflichten. Doch Finanzierung aus eigener Tasche bringt nichts.

Zwölf IDM-Superbike-Rennen hat es in dieser Saison gedauert, bis erstmals ein Motorrad, das nicht aus dem Hause BMW kam, gewonnen hat. Der italienische IDM-Gast Lorenzo Lanzi war schon in Oschersleben auf den zweiten Rang gefahren, kam in Assen wieder und raste mit seiner MGM-Yamaha am aktuellen IDM-Leader Ilya Mikhalchik vorbei auf den ersten Platz. Yamaha Deutschland hatte die Unterstützung für ihr bisheriges Aushängeschild um Galinski ordentlich eingedampft, weswegen dieser die Lanzi-Ausflüge teils aus eigener Tasche und teils mit der großzügigen Unterstützung privater Sponsoren rund um Cuxhaven finanzierte.

Nach der Assen-Euphorie war die Lust groß, auch beim Finale nochmals gemeinsam anzutreten. «Ja wir wollten», erklärt Galinski wenige Tage vor dem IDM-Finale auf dem Hockenheimring. «Aber wir werden es nicht tun. Wir als Firma MGM haben wirklich alles gegeben und gezeigt, dass es geht, wenn man es richtig macht. Doch an der Konstellation hat sich nichts geändert.» Konstellation heißt in dem Fall, dass mit einer Unterstützung aus dem Haus Yamaha nicht zu rechnen ist. Der Hersteller beteiligt sich mit der obligatorischen Mitgift an der IDM, ohne die ein Start mit Motorrädern der Marke Yamaha nicht möglich wäre. Doch danach ist Schluss. Der Yamaha-Cup wurde zu Beginn des Jahres nach 40 Jahren eingestampft. Man wolle sich zukünftig mehr im Breiten- und Kundensport engagieren.

Galinski hatte bereits den Lanzi-Einsatz in Oschersleben selbst finanziert. «Ich habe nach dem zweiten Platz nochmals bei Marcel Driessen von Yamaha angefragt», schildert er. «Aber die Antwort war eindeutig. Herzlichen Glückwunsch, aber es hat sich nichts geändert. Nach dem Sieg von Assen gab es keine offizielle Reaktion.» Driessen hat die gute Nachricht über den Yamaha-Sieg in der IDM auf seinem privaten Facebook-Account geteilt.

Galinski möchte seine Sponsoren nicht weiter strapazieren und wird deshalb auf den Lanzi-Einsatz in Hockenheim verzichten. Doch die Aussichten sind nicht die schlechtesten, dass es zwischen Galinski und Lanzi auch 2019 weitergeht. Eine gangbare Alternative zur IDM wäre dann ein Start in der Italienischen Superbike-Meisterschaft. «Dort darf man zum Beispiel auch mit Reifen von Dunlop fahren», überlegt Galinski, der vor den IDM-Einheitsreifen von Pirelli als Dunlop-Eintwicklungs-Team unterwegs war. «Vielleicht ergibt sich da ja wieder etwas. Und wenn ich mit Yamaha direkt nichts mehr zu tun habe, ist es ja schnurz, wo ich fahre. Das Ganze muss eben einfach finanzierbar sein. Konkret ist aber noch nichts.»

In Hockenheim wird Galinski wieder mit seinem IDM-Supersportpiloten Sander Kroeze am Start stehen. Auch Superbiker Bobby Bos, der den IDM-Einsatz mit der MGM-Yamaha in Eigenregie macht, wird sich den einen oder anderen Tipp bei Galinski abholen. Lanzi bleibt derweil daheim im sonnigen Italien. Zu Wochenbeginn tanzte Lanzi aber erst noch auf einer anderen Hochzeit. Er testete in Aragon die neue Moto2 MV-Agusta-Triumph für das Forward-Team.

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