Superbike: Doppelsieg für Werner Daemen
Daemen hat nach zwei Siegen gut lachen
Das Team alpha Technik Van Zon BWM war am vergangenen Wochenende ganz in der Nähe ihres im bayrischen Stephanskirchen gelegenen Hauptquartiers im Einsatz. Die Internationale Deutsche Motorradmeisterschaft gastierte auf dem österreichischen Salzburgring. Temperaturen von über 30 Grad Celsius machten Mensch und Maschine das Leben nicht gerade leicht.
[*Person Werner Daemen*]/Belgien hatte mit seinem Doppelsieg aus dem Vorjahr beste Erinnerungen an die Hochgeschwindigkeitsstrecke vor den Toren von Salzburg. Schon im ersten Training griff er tief in die Trickkiste und sicherte sich die vorläufige Trainingsbestzeit, die auch im Abschlusstraining von keinem seiner Konkurrenten unterboten wurde. «Unser Fahrwerk ist besser als im Vorjahr, weil wir auch mehr damit gearbeitet haben», schilderte der IDM-Superbike-Pilot. «Auch die Pirelli-Reifen wurden weiterentwickelt. Sonst ist alles ähnlich wie im letzten Jahr. Es stimmt, dass meine BMW im Vergleich zu den anderen Motorrädern vor allem im sechsten Gang mehr Power hat. Aber ich habe hier auch schon auf anderen Motorradmarken gewonnen. Ein Geheimnis habe ich nicht. Ich komme hier einfach gut zurecht.»
[*Person Barry Veneman*]/ Niederlande sicherte sich auf der für ihn neuen Hochge-schwindigkeitsstrecke die fünfte Startposition. «Am Samstag im Training lief es für mich schon viel besser als im freien Training am Freitag», berichtete der BMW-Pilot. «Das Gefühl zum Vorderrad wird mit jeder Runde besser. Da es nachmittags wirklich sehr heiss wird, war jedem klar, dass die Zeit für die Startaufstellung im ersten Training am Morgen kommen musste. Gerne hätte ich auch im Abschlusstraining noch versucht, schneller zu fahren. Doch dafür hätte ich einen neuen Vorderreifen montieren müssen. Da im IDM-Reglement aber die Anzahl der Reifen begrenzt ist, hätte ich dann mit dem Trainingsreifen auch das erste Rennen fahren müssen. Das wollte ich nicht.»
Das erste Rennen von Werner Daemen ist schnell erzählt. Der Belgier setzte sich in der ersten Runde an die Spitze und führte auch noch in der letzten Runde, als er mit einem Vorsprung von 3,5 Sekunden als Erster die schwarz-weiss-karierte Flagge sah. Lange war ihm Dauerkonkurrent Karl Muggeridge gefolgt. Doch gegen Rennende gab der Australier auf und begnügte sich gegen den stark fahrenden Daemen mit Platz 2. «Es war mir klar, dass mir Karl nach dem Start folgen würde», meinte Daemen. «Ich dachte, dass wir an der Spitze eine grössere Gruppe sein würden. Zum Schluss wollte ich Karl abschütteln und habe drei 1:19er-Runden hingelegt. Ich schaute mich um, und Karl war noch immer da. Dann ich habe noch eine schnelle Runde hingedrückt. Da war ich ihn endlich los. Doch einfach war das nicht. Zweimal wäre ich fast gestürzt.»
Barry Veneman hatte im ersten Rennen Pech. Mit besten Chancen auf den dritten Rang führte er die Verfolgertruppe Podiumsplatz an, als er in der elften von 17 Runden plötzlich einige Plätze verlor und sich am Ende als Fünfter über die Ziellinie rettete. «Er konnte plötzlich nicht mehr zuverlässig und nur noch schwer runterschalten», erklärte Teamchef Josef Hofmann Venemas Dilemma. «Es ist wohl etwas mit dem Getriebe oder der Kupplung nicht in Ordnung.» Veneman selbst war enttäuscht. «Das war eine gute Chance, aufs Podest zu fahren», wusste er. «Ich hätte das Tempo über die volle Distanz hochhalten können.»
Im zweiten Lauf wiederholte Werner Daemen das Kunststück vom Vormittag und sicherte sich auch Tagessieg Nummer 2. Das Rennen musste wegen eines Unfalls unterbrochen werden und auch das zweite Teilrennen wurde mit der roten Flagge beendet. Verletzt wurde niemand, doch die Entsorgung der verunfallten Motorräder machten dieses Vorgehen nötig. In Addition der beiden Teilrennen wurde Veneman als Dritter gewertet. Zum vierten Mal in diesem Jahr.
«Ich kann zufrieden sein», gab Daemen zu. «Ich habe an diesem Wochenende keinen Fehler gemacht und hatte wirklich das schnellste Motorrad. Im zweiten Teilrennen habe ich mit Barry gut zusammengearbeitet. In der Tabelle der Meisterschaft haben wir nun zur Spitze aufgeholt.»
«Scheinbar werde ich in der IDM immer Sechster und Dritter», grübelte Veneman. «Aber ehrlich. Meine Lieblingsplatzierungen sind das nicht. Ich will mehr. Der erste Abbruch war nicht so toll. Dann haben wir noch eine Kleinigkeit am Set-up geändert und im zweiten Teilrennen konnte ich gut mit Werner mitfahren. Dann kam leider der Abbruch.»