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Marc Moser: «Es war ein wunderschönes Gefühl»

Von Esther Babel
Marc Moser

Marc Moser

Nach einem Jahr Rennsport-Pause startet Moser mit einer MGM-Yamaha in der IDM Superbike wieder durch. Der Spaß am Motorsport ist zurück und die Ziele sind klar. Hinterherfahren ist nicht angesagt.

Im Jahr 2017 war Marc Moser letztmalig bei einem Rennen angetreten. Nach Jahren in der Superstock-1000-EM war danach für den heute 25-Jährigen erst einmal Schluss und im Jahr 2018 war er bei keinem internationalen Rennen dabei. Jetzt ist er wieder zurück. Mit frischer Motivation hat sich Moser mit dem Team MGM von Michael Galinski geeinigt und will in der IDM Superbike 2019 mit der Yamaha R1 angreifen.

SPEEDWEEK.com: In der IDM warst du zuletzt 2017 in Zolder dabei und bist nach dem Training abgereist, auch die EM war eher frustrierend. Wie ging es danach weiter?

Marc Moser: Ich hatte damals einfach zu viel im Kopf. Und der Spaß am Rennsport war weg. Ich hatte wahnsinnig viel mit meinem Studium zu tun. Das habe ich im letzten Jahr erfolgreich beendet. Ein Glück. Da war ich sehr erleichtert. Ich habe International Business Management studiert und noch ein Auslandssemester in London gemacht. Mir reicht der Bachelor, ich bin eher der praktische Typ und muss nicht noch den Master draufpacken.

Im Jahr 2018 bist du erst mal kein Motorrad gefahren. Dann haben dich ein paar Freunde mitgeschleppt. Was war das für ein Gefühl, wieder drauf zu sitzen?

Stimmt, 2018 habe ich erst mal alles um mich rum fertig gemacht. Dann haben mich Freunde mit nach Misano genommen. Dort war ich dann mit meinem Motorrad ganz alleine, keine Team, kein Mechaniker, nix. Und ich war eine ganze Sekunde schneller als im Vorjahr beim EM-Lauf. Da sieht man echt, was Freude am Fahren ausmacht. Anschließend bin ich noch beim Reinoldus-Cup am Nürburgring mitgefahren.

Wann kam der Entschluss, es mit Rennsport noch mal zu probieren?

In dem Moment, als ich die Bachelor-Arbeit abgegeben hatte und wusste, dass ich bestanden habe. Da ist der ganze Druck von mir abgefallen. Ein wunderschönes Gefühl.

Verspürst du jetzt in Richtung IDM irgendwie Druck? Immerhin hast du da schon Rennen gewonnen.

Nein absolut nicht. Ehrgeiz ja, aber kein Druck. Ich will mich da gut präsentieren, auch für mich selbst. Top 5 sind ein realistisches Ziel. Ilya Mikhalchik ist noch zu schnell für mich, auch Bastien Mackels. Aber über die Plätze dahinter kann man nachdenken. Ausser im Jahr 2017 war ich sonst immer schneller als die anderen. Meine Trainingsvorbereitungen laufen. Ich war noch nie ein Leichtgewicht, aber ein paar Kilo müssen noch runter.

Aus der EM wurde der Superstock-1000-Cup bei der Alpe Adria. War das je eine Alternative?

Nein, nie. Warum sollte ich da fahren? Die IDM ist naheliegend und ich habe sie schon immer gemocht. Ich kenn die Strecken und die Leute. Die TV-Präsenz könnte besser sein. Das hat ja in der Vergangenheit auch schon mal geklappt.

Du warst immer im eigenen Team Triple M unterwegs. Jetzt dockst du bei Galinski an. Warum machen du und dein Vater nichts Eigenes?

Das Triple M Team wäre ja in der Superbike-WM unterwegs gewesen. Wenn alles nach Plan gelaufen wäre. Aber die Sache mit Honda ist ja jetzt Geschichte. Da hätte ich sowieso nicht andocken können mit meinen IDM-Plänen. Ich habe meine Sache ganz unabhängig davon geplant. Die Geschichte mit Honda war natürlich auch für meinen Vater enttäuschend. Ich habe das ja hautnah mitbekommen. Der Kontakt zu Honda Europe war super, die waren glücklich mit unserem Team, entschieden hat dann Honda Japan. Da hatte ich mich schon auf eigene Beine gestellt und mich selber um meine IDM-Sachen gekümmert. Das mit Galinski hat auf Anhieb gepasst. Er hatte mal was bei Facebook gepostet, ich habe geantwortet und dann kam der Deal schnell zustande.

Und die R1? Gab es schon die erste Kontaktaufnahme?

Nein, ich bin noch nie mit einer gefahren. Bevor ich bei Galinski unterschrieben habe, haben wir lange geredet und er hat mir die Unterschiede zu meinen bisherigen Motorrädern erklärt. Diese Unterschiede kommen mir entgegen. Mehr Drehmoment und weniger Spitzenleistung bin ich von meinen Ducati-Jahren gewohnt. Auch das Kurvenverhalten ähnlich einer R6 könnte ganz gut passen.

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