MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Jan Mohr: Bei OP um Schrauben und Platten erleichtert

Von Esther Babel
Der Superbike-Pilot aus Österreich hat sich einer erneuten Operation unterziehen müssen. Dabei wurde sämtliches Metall von der Wirbelsäule entfernt. Die Rekonvaleszenz wird noch Monate in Anspruch nehmen.

«Könntest du das bitte ändern», fragte Jan Mohr per Whatsapp an. Gemeint war im SPEEDWEEK.com-Fahrer-Porträt das Schleizer Dreieck unter dem Punkt ‚Lieblings-Rennstrecke‘. Es wurde inzwischen geändert in die belgische Strecke von Spa. Denn im Juli letzten Jahres war es in der Seng des Schleizer Dreiecks beim zweiten Lauf zur IDM Superbike zu einem folgenschweren Unfall gekommen, bei über 200 km/h. Die Folgen spürt Jan Mohr bis heute.

«Beim Aufkommen auf dem Boden habe ich gleich gemerkt, dass das wehgetan hat. Ich war noch verdammt schnell und habe gebetet, dass die Bande nicht so schnell näherkommt», berichtete er damals. Als Mohr endlich zum Liegen kam, war dem Österreicher erst einmal die Luft weggeblieben. «Dann habe ich Luft geschnappt und erst mal Blut gespuckt. Dass was mit meinem Rücken ist, war klar. Beine und Hände konnte ich bewegen.»

Das Metall, 12 Schrauben und 2 Platten, ist er seit Anfang Januar wieder los. Er hatte sich bei dem Crash den fünften Brustwirbel gebrochen, der sechste und achte waren angebrochen. Bei einer OP wurden die Brustwirbel fünf bis acht verstiftet und verschraubt.

«Es gibt durchaus nette Krankenschwestern hier», erklärte er jetzt einen Tag nach der gut verlaufenen zweiten OP. «Das hilft bei der Regeneration ungemein.» Inzwischen ist Mohr wieder zuhause und darf langsam mit der Reha anfangen. «Der Rücken wurde an der gleichen Stelle erneut aufgeschnitten und die Muskeln durchtrennt», erzählt er. «Aber es waren weniger als beim letzten Mal. Es zwickt ein wenig, aber halb so wild. Mit den Schrauben war es unangenehmer.»

Drei Monate wird es noch dauern, bis Mohrs Knochen und Wirbel vollständig verheilt sind. «Kraft und Ausdauer darf ich trainieren», so Mohr, «so Sachen wie Bungee Jumping sollte ich lassen, da dabei die Wirbelsäule zu sehr gestaucht wird.» Nach drei Monaten kann Mohr dann auch wieder ans Motorrad fahren denken. Mit Werner Daemen vom Team BCC-alpha-Van Zon-BMW hat er einen verantwortungsvollen Teamchef an seiner Seite, der seinen Schützling nicht zu früh wieder losschicken wird.

«Mental war die OP schon eine Erleichterung», gibt Mohr zu. «Denn jetzt kann ich aus eigener Kraft wieder loslegen. Es liegt am Training und an meiner Geduld.» Was seine Rückkehr auf die Rennstrecke angeht, wirkt Mohr entspannter als nach der ersten OP letzten Sommer. Doch die tödlichen Unfälle seiner Kollegen Leon Langstädtler und Victor Steeman haben auch bei Mohr nachgewirkt. «Da macht man sich schon so seine Gedanken», schildert er. «Aber ich will es versuchen. Ich werde erst einmal mit Training bei Track Days beginnen. Wenn das gut läuft, machen wir den nächsten Schritt. Ob ich wieder das Niveau wie vorher erreiche, werden wir dann sehen.»

Fernziel ist der IDM-Lauf auf dem Red Bull Ring im August. Da möchte Mohr gerne mit einer Wildcard dabei sein.

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