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Udo Mark im Kreis der 60-Jährigen angekommen

Von Thorsten Horn
Udo Mark gewann zweimal die Pro-Superbike-Serie

Udo Mark gewann zweimal die Pro-Superbike-Serie

Mit Udo Mark tritt der nächste Ex-Pro-Superbiker dem Club der 60-Jährigen bei. Bis dato hat der Schwarzwälder nahezu alle Facetten des Rennsports kennengelernt, inklusive eines Abstechers zu den Autos.

Udo Mark erblickte am 20. September 1963 in Furtwangen im Schwarzwald das Licht der Welt. Seine Motorsport-Karriere begann er 1985 im Yamaha-Castrol-Cup. Sein Talent ließ er rasch aufblitzen, indem er schon 1986 im Marken-Pokal Gesamtzweiter wurde.

Danach stieg Udo Mark in die Superbike-Klasse auf und avancierte auch dort schnell zum Spitzenfahrer. 1990 wurde er Vertragsfahrer einer OW 01 im Mitsui Racing Teams des deutschen Yamaha-Importeurs. Mit Endrang 2 rechtfertigte er das in ihn gesetzte Vertrauen vollauf, doch sollte das längst nicht das Ende der Fahnenstange sein.

Parallel wurde er auch vereinzelt in der Superbike-WM eingesetzt und holte dort mit insgesamt 39 Punkten den respektablen 17. Gesamtrang.

Auf Grund seiner Vorjahres-Platzierung trat Udo 1991 in der WM mit der Startnummer 17 an und übernahm diese auch für die neu aufgestellte hochprofessionelle Superbike-DM, die in jenem Jahr mit nahezu allen Importeuren und Live-TV erstmals unter dem Markennamen Pro Superbike auftrat. Von den 14 Läufen gewann er deren zehn und wurde somit souverän erster Pro-Superbike-Meister.

Die Superbike-WM beendete Udo Mark auf dem starken elften Rang. Sein bestes Einzelresultat war ein fünfter Platz bei seinem Heimrennen in Hockenheim. Damit wurde die Saison 1991 Udo Marks erfolgreichste.

An diese Erfolge konnte er danach in der WM nicht mehr anknüpfen, was weniger an ihm als den Rahmenbedingungen lag. So standen am Ende 1992 nur vier WM-Punkte und zusammen mit acht weiteren Fahrern Endrang 54 auf dem Zettel.

1993 war es ein Zähler mehr und Platz 51 in der Endabrechnung. Dafür konnte er sich mit dem dritten Platz in der Pro-Superbike-Serie trösten.

Danach wechselte er das Lager und trat 1994 für das Lortz-Team auf einer Ducati an. Die Umstellung von einer Vier- auf eine Zweizylinder-Maschine stellte für Udo Mark kein Problem dar, was er mit seinem zweiten Pro-Superbike-Titel eindrucksvoll belegte und den zuvor zweifachen Champion Edwin Weibel vom offiziellen Team DNL Ducati Corse bezwang. In der WM heimste er noch einmal acht Punkte ein.

Auch international holte sich Udo zwei Titel. So gewann er die nur 1995 und 1996 ausgetragene Thunderbike Trophy auf einer Kawasaki des Rubatto-Lortz-Racing-Teams in deren erstem Jahr. Die Thunderbike Trophy wurde unter der Obhut der Dorna und als Konkurrenz der Flammini-geführten Supersport-EM ins Leben gerufen. Die Supersport-EM trat damals im Rahmen der Superbike-WM an und erhielt erst 1999 den WM-Status. Die Thunderbike Trophy wurde ebenfalls mit 600er-Viertaktern, allerdings im Rahmenprogramm der Motorrad-WM ausgetragen.
Außerdem wurde Udo Mark 1997 auf Suzuki Europameister in der Superbike-Klasse.

Auch in der altehrwürdigen 500-ccm-Klasse der Motorrad-Weltmeisterschaft gab Udo Mark seine Visitenkarte ab. Das war zunächst am 12. Juni 1994, als er beim Großen Preis von Deutschland auf dem Hockenheimring im Sachsen Racing Team neben Lothar Neukirchner eine zweite Harris-Yamaha bis zu seinem Sturz pilotierte. Später im Jahr bestritt er in Le Mans und Donington im ROC-Team auf einer ROC-Yamaha noch zwei weitere GP, allerdings ebenfalls ohne durchschlagenden Erfolg.

Udo Mark hat auch zwei WM-Titel errungen – als Teamchef. Im Jahr 2000 gewann er mit Jörg Teuchert die Supersport-WM, Yamaha wurde im gleichen Jahr Markenweltmeister.

Anfang der 2000er-Jahre betreute er kurz als IDM-Serienmanager mit seiner «agentur 17» die deutsche Serie, als diese noch unter der Obhut des DMSB stattfand.

Mit seinen Kenntnissen als Eventmanager betreute er ebenso die Mini Challenge und kam schließlich zu BMW Motorrad, wo er im Marketing tätig war und zum Beispiel die wenig attraktive Serien- und Kontinente-übergreifende BMW Motorrad Race Trophy leitete.

2017 kam es zum Bruch mit dem Münchner Großkonzern. Seitdem verdient Udo Mark wieder mit seiner Event-Agentur seine Brötchen.


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