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Underdog Finsterbusch will IDM-Aspiranten ärgern

Von Thorsten Horn
Pumpen-Toni ist bald startklar

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Wie SPEEDWEEK-Konsumenten seit langem wissen, geht GERT56 2024 mit dem Fahrertrio des Vorjahres wieder in der IDM Superbike auf Punktejagd. Dennoch gab es nun eine offizielle Teamvorstellung.

Wenngleich das IDM-Team GERT56 in diesem Jahr mit der bewährten Technik (BMW M 1000 RR) und dem Fahrertrio Toni Finsterbusch, Patrick Hobelsberger und Jan-Ole Jähnig unverändert zum Vorjahr in der IDM Superbike antritt, nutzte die Pirnaer Mannschaft um Teamchef Karsten Wolf am vergangenen Wochenende die Motorrad Messe Leipzig, um sich der Öffentlichkeit offiziell vorzustellen.

Da Patrick Hobelsberger derzeit überwiegend in Spanien laut Karsten Wolf «… eine sehr individuelle Vorbereitung macht …», kamen neben dem Teamchef nur Toni Finsterbusch und Jan-Ole Jähnig auf die Bühne, um ans Mikrofon des IDM-Streckensprechers Bernd Fulk zu treten.

In diesem Zusammenhang erklärte Karsten Wolf, dass es für ihn Sinn machte, in der gleichen Konstellation anzutreten und begründete das mit folgenden Worten: «Wir kommen nun in dieser Verbindung das zweite Mal zu jeder Rennstrecke, haben die Daten aus dem Vorjahr vorliegen und die Fahrer haben genau die Erwartungen erfüllt, die wir hatten.»

Dann führte er aus, dass man das ganze Material über den Winter in Spanien stehen hatte bzw. hat und die Fahrer und Mechaniker nur punktuell hin und her jetten. «Wenn das Wetter bei uns besser wird, gehen wir hier auf die IDM-Strecken.»

Toni Finsterbusch tauchte in Leipzig noch mit Krücken auf, die seit seines Sprunggelenksbruchs im letzten Dezember seine regelmäßigen Begleiter sind. «Mein Ziel ist es, dass ich bei unserem ersten gemeinsamen Test im März in Valencia dabei bin und die Saisonvorbereitung so kaum beeinträchtigt wird», beschwichtigte der 30-jährige Sachse im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. Und weiter: «Ich gehe davon aus, dass alles rechtzeitig wieder schick wird. Ich habe ja genug Routine in der Sache.»

Auf die Vielzahl seiner Verletzungen angesprochen, antwortete er: «Es sind genug. Über Negativ-Erlebnisse spricht man als Rennfahrer nicht. Man versucht das zu verdrängen, aber bei mir ist die Zahl tatsächlich größer als mein Alter.»

Zugleich verwies er darauf, dass er verletzungsfrei durch die Saison 2023 gekommen sei und dass das sein erstes Anliegen war. Am Ende sprang für ihn der fünfte Gesamtrang heraus, der sogar noch besser hätte ausfallen können, wobei wir bei seinen sportlichen Zielen für 2024 sind. Dazu sagte er: «Ich gehe so ran, wie ich jedes Jahr rangegangen bin. Ich versuche, von Rennen zu Rennen konstant zu arbeiten und schaue, was rausspringt. Ich sehe mich nicht als Meisterschaftskandidat. Ich bin dazu da, die anderen ein bisschen zu ärgern und das eine oder andere Podium einzufahren.»

«Das hat letztes Jahr ganz gut geklappt, wobei ich durchaus auch Gesamtdritter hätte werden können, wenn ein paar Sachen nicht so gegen mich gelaufen wären. Aber letztendlich war ich mit P5 total zufrieden. Vor allem, dass ich den Kampf gegen Schleiz gewonnen habe, den ich schon so oft verloren hatte. Vielleicht wird das ja noch meine Lieblingsstrecke.»

Dazu sei erklärt, dass bei „Pumpen-Toni“ die eigene Firma mit acht Angestellten Vorrang hat und Training sowie die ganze Rennerei in seiner Prioritätenliste erst danach kommen. «Von den Top-5 des letzten Jahres bin ich derjenige, der fünf Tage die Woche arbeitet. Deshalb müssen andere den Titel holen. Das heißt nicht, dass ich mich nicht verbessern will. Aber von der Papierform her sprechen wir von unterschiedlichen Voraussetzungen. Ich denke, als Nicht-Profi bin ich noch ganz gut unterwegs. Ich habe genug Erfahrung und eine gewisse Grundschnelligkeit. Das hat mir bisher immer ganz gut geholfen.»

Abschließend lobte er noch sein Team, was ihm spürbar eine Herzensangelegenheit war. Dazu hielt er fest: «GERT56 ist für mich zu einer Familie geworden. Ich kann mich auf jeden Einzelnen verlassen und die Jungs wissen alle, dass sie sich auch auf mich verlassen können. Selbst wenn es mal nicht so gelaufen ist, verlieren wir trotzdem nicht den Spaß. Da lockern ein paar dumme Sprüche die Stimmung schnell wieder auf. Wir sind sehr professionell und trotzdem ziemlich locker drauf. Wir haben zusammen einfach Spaß an der Sache.»

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