MotoGP: Organisiertes Chaos in Austin

Lucy Glöckner jetzt komplett im Enduro-Paddock

Von Thorsten Horn
Lucy Glöckner

Lucy Glöckner

Sie hat es wieder getan. Nach ihrem Probelauf auf Enduro-Terrain in ihrer Enduro-verstrahlten Heimat hatte die Ex-IDM-Superbikerin Lucy Glöckner Blut geleckt und bestreitet nun die komplette Saison 2025.

Kurze Rückblende. Beim alljährlichen deutschen Saison-Highlight in Sachen Enduro-Sport stand bei «Rund um Zschopau» im Oktober 2024 die Ex-IDM-Superbikerin Lucy Glöckner in der Starterliste und nahm eine Schinderei durch teilweise unwegsamstes Gelände erstmals auf sich. Die Hintergründe waren ihr Enduro-verrückter Freundeskreis sowie das Suchen einer neuen Herausforderung, im besten Fall mit einem Motorrad.

Offenbar hatte sie Gefallen an der Sache gefunden, denn als am vergangenen Wochenende bei der 46. Int. Uelsener ADAC Geländefahrt in und um das niedersächsische Itterbeck (unweit der deutsch-niederländischen Grenze) der Saisonauftakt der Internationalen Deutschen Enduro Meisterschaft (DEM) zelebriert wurde, rollte die 34-Jährige aus Waldkirchen bei Zschopau erneut über die Startrampe.

Wurde sie bei «Rund um Zschopau» 2024 von zwei Damen im Feld noch Zweite, durfte sie sich nun unweit des Stammsitzes ihres Ex-Teams Wilbers Racing in Nordhorn über zwei souveräne Siege in der diesmal dreiköpfigen Damenklasse freuen. Während ihre Konkurrentinnen sichtbar vorsichtiger agierten, war das Fahren der kernigen Lucy durchaus ansehnlich und zeigte Potential. Dazu sagte die optisch ziemliche «Dirty Lucy» im Ziel des zweiten von zwei gleichwertigen anstrengenden Fahrtagen: «Klar, wäre es schön, wenn mehr und schnellere Frauen am Start wären. Letztendlich pushst du dich dann gegenseitig noch mehr und versuchst an jeder Ecke, mehr rauszuholen. Ich hoffe, dass sich das über die Saison noch ändert.»

Ihr sportliches Abschneiden kommentierte sie beim Wiedersehen mit SPEEDWEEK.com zudem mit folgenden Worten. «Zwei Tage waren schon noch mal was anderes als letztes Jahr der eine Tag in Zschopau. Am zweiten Tag habe ich dann schon gemerkt, dass die Konzentration ein bisschen nachließ. Aber grundsätzlich kann ich zufrieden sein, ohne Strafminuten durchgekommen zu sein.»

Nun kommt Lucy Glöckner von einer vergleichsweise sterilen Motorsport-Disziplin und erklärte, neben ihrem total verdreckten Bike stehend, zu ihrer neuen Liebe: «Klar, beim Straßenrennsport sind vielleicht mal ein paar Fliegenreste von der Front zu entfernen, und das musste ich noch nicht einmal selber machen. Ich bin ja früher mit Kumpels schon durch den Wald gefahren und putze mein Enduro-Moped tatsächlich ziemlich gern. Manchmal bin ich darin vielleicht etwas zu perfektionistisch. Das Ding kärchert man ewig, und dann muss man trotzdem noch in die letzte Ecke gehen. Aber das gehört halt dazu, das weiß man vorher.»

Auch am rustikal-hemdsärmeligen Enduro selbst hat Lucy Glöckner ihre Freude, was sie so erklärt: «Ich komme hier an und schlafe im Bus. Die erste Nacht habe ich direkt neben meinem Bike geschlafen und hatte ein bisschen Benzin- und Ölduft in der Nase. Das ist wie früher, das fetzt mir halt auch.»

Und wie geht es weiter? «Der Plan war schon vor der Saison, das ganze Jahr zu fahren. Du gehst beim Enduro ganz anders an deine körperlichen Grenzen. Aber mir macht das Spaß, warum sollte ich dann nicht die ganze Saison fahren und warum nur ein Jahr, wenn man den ganzen Aufwand einmal betreibt? Dazu werde ich weiter trainieren und möchte schon noch ein bisschen schneller werden. Ich will nicht nur hier rumpimmeln.»

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