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Matej Smrz: «Ich werde weiter fahren»

Von Esther Babel
Matej Smrz beendete die IDM Superbike Saison 2015 als Vierter

Matej Smrz beendete die IDM Superbike Saison 2015 als Vierter

Das Team Wilbers BMW hat inzwischen Jed Metcher für die IDM Superbike 2016 verpflichtet. Die Option auf ein weiteres Jahr mit Matej Smrz wurde nicht eingelöst.

Bis zum 15. Oktober hatte Teamchef Benny Wilbers die vertragliche Möglichkeit, die Zusammenarbeit mit Matej Smrz für das Jahr 2016 zu verlängern. Dass er dies nicht getan hat, überrascht niemanden so wirklich. Auch nicht Matej Smrz, für den damit nach einem Jahr im Team Wilbers-BMW-Racing schon wieder Schluss ist. «Es gab nach dem IDM-Finale keinen Kontakt mehr», erklärt der Tscheche. «Von der Verpflichtung von Jed Metcher habe ich über Dritte gehört.»

Wilbers hatte schon während der Saison klar gemacht, dass er mit den Resultaten von Smrz, er beendete die IDM Superbike 2015 als Vierter, nicht zufrieden war. Gerne hätte Benny Wilbers seinen Schützling auf dem Podest gesehen, doch dieser Wunsch ging für den Teamchef nicht in Erfüllung. Das Verhältnis zu Smrz wurde in der zweiten Saisonhälfte immer angespannter.

Smrz selber hatte wohl nach einer Fortführung der Zusammenarbeit gefragt, aber keine klare Antwort erhalten. «Ich wusste zum Schluss nicht mehr», so der Tscheche, «wo meine Position im Team war.» Bei den Testfahrten in Hockenheim sass dann plötzlich Gareth Jones auf der BMW S1000RR statt Smrz. Laut Wilbers war Jones der zuverlässigere Testpilot als der nicht immer ganz sattelfeste Smrz, der sich jedoch bis auf wenige Ausrutscher in diesem Jahr stark gebessert hatte.

«Als ich beim IDM-Lauf in Assen nach den eigentlich versprochenen Testfahrten in Hockenheim gefragt habe», erklärt Smrz im Nachhinein, «erklärte man mir, dieser Test sei gestrichen. Dann habe in SPEEDWEEK und auf Facebook gelesen, dass der Test mit der neuen Elektronik von Jones durchgeführt wird.» Jones stieß dann auch für das IDM-Finale zum Team dazu und durfte schon mit der neuesten Version der BMW an den Start gehen, während Smrz mit seiner gewohnten IDM-BMW antrat.

«Gareth war beim IDM-Finale mit einer Elektronik dabei, wie sie auch Markus Reiterberger eingesetzt hat», weiss Smrz. «Das führte im Vorfeld natürlich zu Diskussionen. In Hockenheim fand zwischen Benny Wilbers und mir keine brauchbare Kommunikation mehr statt. Ich sprach, leider erfolglos, mit dem technischen Leiter Burkhard Stember darüber. Ich respektiere das Team und seine Arbeit. Ohne eine einzige Testfahrt ist es in der heutigen Zeit aber einfach nicht möglich, erfolgreich zu sein. Mein einziger Test war die Fahrt im Frühjahr in Almeria.»

«Alle meine Konkurrenten sind viel mehr Kilometer gefahren», weiss Smrz. «Entweder waren sie bei Testfahrten unterwegs oder auf der Langstrecke. Ein Reiterberger hat bestimmt drei Mal soviel Kilometer abgespult wie ich. Ich habe mich nie beschwert oder irgendeinen Mist auf Facebook erzählt. Das ist nicht mein Stil. Aber die Wahrheit muss ich ja sagen. Ich bin ohne einen Test Vierter in der Meisterschaft geworden. Die Politik dieses Teams verstehe ich einfach nicht. Mühsam war sicherlich auch das IDM-Finale, denn es war kein Motivationsschub für mich, in die Box einzulaufen und zu sehen, dass die seit Monaten erwartete Elektronik dann bei einem Gastfahrer montiert ist.»

Nach der Saison hatte sich Smrz an einer alten Knie-Verletzung operieren lassen, trainiert aber inzwischen schon wieder fest. «Ich fühle, dass da noch was ist am Knie», schildert er. «Aber es nicht wirklich schlimm.» Offiziell läuft der Vertrag von Smrz mit dem Wilbers-Team noch bis Ende des Jahres. Doch der Tscheche schaut sich inzwischen nach einem neuen Job um. «Ich denke, ich werde etwas finden», ist er zuversichtlich. «Aber ich habe es nicht eilig. Dafür bin ich inzwischen zu alt. Mit 20 hätte ich jetzt vielleicht Streß und wollte bis morgen früh alles wissen. Aber ich bleibe ruhig. Es ist okay, dass das Team die Option nicht eingelöst hat. Ich bin vorher schon Rennen gefahren und werde es auch hinter tun. Bei einer weiteren Zusammenarbeit hätte ich viele Änderungswünsche gehabt. Ich wünsche Jed Metcher viel Erfolg. Aber für mich ist das Problem nicht der Fahrer.»

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