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Kevin Wahr: Mit Vollgas Richtung WM

Von Esther Babel
Am liebsten würde IDM Supersport-Meister Kevin Wahr 2014 wieder mit seinem eigenen Team antreten. Dann allerdings in der Weltmeisterschaft. Aber auch die IDM ist eine Option.

Bei den letzten acht der 16 IDM-Supersport-Läufe 2013 gab es nur einen Sieger und der hiess Kevin Wahr. Mit 336 Zähler und damit 51 mehr als Vizemeister Roman Stamm beendet der Schwarzwälder seine Saison. Das nächste Ziel war für den Yamaha-Piloten schnell gefunden: Die Supersport-Weltmeisterschaft.

Bis Ende November hat sich Wahr Zeit gegeben, um diesem Traum einen ordentlichen Schritt näher zu kommen. «Denn Ende November muss man für die WM 2014 seinen Nennung abgeben und 10.000 Euro Kaution hinterlegen», erklärt Kevin Wahr. «Das mache ich nur, wenn ich eine absolut realistische Chance habe, den Plan auch in die Tat umzusetzen.»

Daneben existiert auch schon Plan B, wie zum Beispiel die Titelverteidigung in der IDM Supersport oder der Aufstieg in die IDM Superbike. Doch bis Ende November gilt nun erst mal die volle Konzentration dem WM-Projekt.

Kevin Wahr war in diesem Jahr Fahrer und Teamchef in Personalunion. «Als Sportler will ich nach dem Erfolg dieser Saison natürlich in die nächsthöhere Klasse», erklärt der Yamaha-Pilot. «Und als Chef auch. Ich bin überzeugt, dass unsere Motorräder auf einem solch hohen technischen Stand sind, dass es für die Top-Fünf der Supersport-WM reicht. Ganz unabhängig von mir als Fahrer.»

Technisch auf hohem Niveau

In der nächsten IDM-Supersport-Saison könnte Wahr mit seinen Motorrädern allerdings nicht mehr allzu viel anfangen. Denn nach dem neuen IDM-Reglement ist die Elektronik von externen Anbietern, Wahr hatte in eine Elektronik von Magneti Marelli investiert, nicht mehr erlaubt. Nur noch die Kit-Elektronik des jeweiligen Herstellers darf eingesetzt werden.

«Ich könnte mir zwar vorstellen, in ein bestehendes WM-Team einzusteigen», überlegt Wahr, «aber dort einkaufen werde ich mich sicher nicht. Aus diesem Grund habe ich auch ein eigenes IDM-Team gemacht. Ich schliesse nicht aus, in einem anderen Team zu fahren. Aber bezahlen tu ich dafür nicht. Ausserdem bin ich der festen Überzeugung, dass ich zurzeit kein Team finden würde, wo ich technisch besser gestellt bin, als mit meiner eigenen Mannschaft.»

Die einzige Unbekannte wäre beim WM-Einstieg der Motor. Denn da muss man bei der IDM von aufwendigen Tuning-Massnahmen die Finger lassen. «Aber ich bin mir absolut sicher, dass wir das mit unserem Techniker Lothar Kraus auf die Reihe kriegen», gibt sich Wahr selbstbewusst. «Die Voraussetzungen für den WM-Einstieg stimmen. Es liegt nur noch an der Umsetzung.»

Die Zahlen-Kolonnen, was eine solche Saison kosten würde, hat Wahr im Kopf abgespeichert und er weiss auch, dass da ein oder zwei neu Sponsoren alleine nicht reichen, um die finanzielle Lücke zu schliessen. In die Karten schauen lassen, will er sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht. «Aber ich habe Ideen und einen Plan, wie ich das Geld auftreiben kann», verrät er. «Sonst bräuchte ich mir die Gedanken ja nicht machen. Aber der Schritt von der IDM in die WM ist riesig und ich kann ehrlich nicht einschätzen, ob wir das finanziell hinbekommen.»

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