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Roman Raschle: «Nockenwellen-Freigabe ist Quatsch»

Von Esther Babel
Roman Raschle (li.) mit seinem Superbike-Piloten Ville Valtonen

Roman Raschle (li.) mit seinem Superbike-Piloten Ville Valtonen

Der Schweizer Roman Raschle ist im Team Kawasaki Schnock Shell Advance für die Technik verantwortlich. Von einer Öffnung des IDM Supersport-Reglements hält er genau Nichts.

Nachdem bereits im Vorjahr über eine teilweise oder komplette Freigabe der Nockenwellen in der IDM Supersport diskutiert wurde, hatte man dieses Ansinnen einiger Teams und von Hersteller Suzuki vor der Saison 2014 abgelehnt. Jetzt wird über dieses Thema erneut diskutiert und auch Roman Raschle, der mit Roman Stamm den Titel in der Supersport-Klasse ansteuert, meldet sich zu Wort.

«Ich habe es letztes Jahr gesagt und bestätige es gerne noch einmal», meint Raschle. «In der jetzigen Situation der Klasse die Wellen freizugeben, ist schlicht Schwachsinn. Dann haben wir ein Regelwerk, das es sonst nirgends auf der Welt gibt. Mit Gastfahrern wie dieses Jahr in Oschersleben, Schleiz und Assen brauchen wir dann nicht mehr rechnen.»

Auch die Befürchtung einiger, die IDM Supersport würde sich zu einem zweiten Yamaha-Cup entwickeln, teilt Raschle nicht. «Die Freigabe der Nockenwellen bringt keine Vorteile», ist er sich sicher. «Das bringt vielleicht 3 bis 5 PS. Yamaha hat jetzt schon von Haus aus eines der stärksten Motorräder. Mit anderen Nockenwellen verschieben wir die Problematik nur.»

Auch in der IDM Superbike wurden schon letztes Jahr die Nockenwellen frei gegeben. An der niedrigen Zahl der Einschreibungen hat das allerdings auch nichts geändert. Mehr Zulauf hat in diesem Jahr vor allem die IDM Superstock. Doch für viele Superstock-Piloten ist diese Klasse auch nur so lange spannend, so lange sie sich mit den Superbikes messen können.

«Ich befürchte allerdings», so Raschle, «dass gerade Suzuki alles daran setzen wird, um die Freigabe der Wellen in der IDM Supersport durchzuboxen. Und der Promoter scheint damit auch kein gröberes Problem zu haben. Aber so ein Supersport-Motorrad dreht jetzt schon ziemlich hoch. Mit anderen Nockenwellen werden die Wartungs-Intervalle um einiges kürzer.»

Raschle kritisiert die zu erwartende Kosten-Steigerung. Die Hersteller glänzen schon jetzt mit Zurückhaltung, was ihr Engagement in der Supersport-Klasse anbelangt. Und seit Mitte der Saison mussten bereits einige Piloten ihre Nennung zu den restlichen Rennen zurückziehen, da ihnen das Geld ausgegangen ist.

«Die Supersport-Klasse ist eh schon schwer zu finanzieren», weiss Raschle. «Ein richtiger Schritt war es, dass die frei wählbare Elektronik verboten wurde. Es dauert halt ein wenig, bis sich das international rum spricht. Die Freigabe der Nockenwelle wäre das absolut falsche Signal.»

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