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IDM SSP 300: Klarheit in Sachen Zeitstrafen

Von Esther Babel
IDM Supersport 300 am Red Bull Ring

IDM Supersport 300 am Red Bull Ring

So richtig blickte am Ende keiner mehr durch, wer denn nun beim zweiten Rennen der IDM Supersport 300 gewonnen hatte. Erst gab hagelte es Zeitstrafen und nach einem Prostest war alles wieder anderes.

Noch in den Tagen nach dem zweiten Rennen der IDM Supersport 300 am Red Bull Ring gab es reichlich Gesprächsbedarf bei den betroffenen Teams. Unter anderem hatten Walid Khan und Scott Deroue noch während des Rennens eine Zeitstrafe erhalten. Es hieß, es sei noch nach dem Drei-Minuten-Schild an den Motorrädern gearbeitet worden. Kawasaki-Pilot Marvin Siebdrath wurde anschließend zum Sieger gekürt.

Geraume Zeit später kam die Nachricht, dass das Ergebnis nach einem Protest erneut geändert worden war. Die Strafe von Khan und Deroue wurde zurückgenommen, die anderen Strafen blieben bestehen. Damir wurde Deroue zum Sieger erklärt, Khan als Zweiter gewertet und Siebdrath war plötzlich Dritter.

Und damit war Siebdrath auch die Führung in der Meisterschaft wieder los. Stattdessen liegt er ein Rennen vor dem Finale sieben Punkte hinter Leo Rammerstorfer. Während Siebdrath für das Team Füsport-RT-Kawasaki by SKM um den Titel kämpft, ist Rammerstorfer als Teamkollege von Deroue und Khan für das Team Freudenberg KTM-Paligo Racing unterwegs.

Da es um nichts Geringeres als den Titel zwischen den beiden Teams, die auch in der Weltmeisterschaft gegeneinander antreten, geht, knirscht es ein wenig im Getriebe der beiden Parteien. Renndirektor Stefan Beck ist nun der Mann der Stunde und erklärt bei SPEEDWEEK.com, dass alles mit rechten Dingen zuging.

«Das zweite Rennen der Klasse Supersport 300 am Sonntag wurde als „WET RACE“ deklariert», beschreibt er die Situtation. «Im vorangegangenen Rennen des Northern Talent Cup ging ein heftiger Schauer nieder, die Strecke war beim Öffnen der Boxengasse für die SSP300 noch sehr nass. Das Standard-Startprozedere sieht vor, dass genau acht Minuten vor dem Start zur Warm up-Runde die Entscheidung getroffen werden muss, anhand der zu diesem Zeitpunkt vorherrschenden Bedingungen.»

«Die Entscheidung der Reifenwahl liegt beim Fahrer», so Beck weiter. «Bis zu drei Minuten vor dem Start der Warm up-Runde können Arbeiten am Motorrad, inklusive Reifenwechsel, vorgenommen werden. In dieser Phase ist eine Entscheidung zur Reifenwahl nicht leicht und es wird so lang wie möglich gewartet, da sich die Asphalt-Bedingungen in der Startphase massiv verbessert haben. Zumindest augenscheinlich auf der Start- und Zielgeraden.
Nach dem Zeigen des 5-Minuten-Boards haben die Teams also noch zwei Minuten Zeit für einen eventuellen Räderwechsel, der beim Zeigen des 3-Minuten-Boards abgeschlossen sein muss. Zudem müssen beim Zeigen dieses Boards die Reifenwärmer unverzüglich entfernt werden.»

«Als das 3-Minuten-Board gezeigt wurde, konnte ich persönlich bei zwei Teams feststellen, dass die Arbeiten noch nicht beendet waren, diese und drei andere Verstöße wurden zeitgleich auch per Funk, nach dem Start zusätzlich in schriftlicher Form, von der lokalen Startmannschaft gemeldet», erläutert Beck. «Für diesen Verstoß wäre für das Rennen eine LLPx2, also eine Double-Long Lap ausgesprochen worden. Diese Strafe wird fünf Runden lang mit einem Board angezeigt, jeweils für zwei Fahrer gleichzeitig. Bei einer Renndistanz von zehn Runden wäre es also unmöglich gewesen, fünf Fahrer mit der gleichen Bestrafung zu versehen. Daher habe ich mich für eine Gleichbehandlung aller entschieden und eine Ersatzstrafe von sechs Sekunden auf das Rennergebnis pro Fahrer verhängt. Die Regelersatzstrafe pro LLP beträgt drei Sekunden. Verkündet wurden die Strafen bereits vor Ende des Rennens.»

«Nach der Veröffentlichung des Rennergebnisses wurde fristgemäß gegen meine Entscheidung für zwei Fahrer vom Bewerber Protest bei den Sportkommissaren eingelegt», sagt der Renndirektor. In dem Falle hatte also das Team Freudenberg den Protest gegen die Entscheidung der Rennleitung, aber nicht gegen das Kawasaki-Team eingelegt. «Die Sportkommissare gingen dem Fall nach und sichteten diverses Videomaterial, befragten Zeugen und ermittelten umfangreich. Dabei stellte sich heraus, dass die Bewertung der Situation der Startmannschaft in diesem Punkt fehlerhaft war. Es wurden beispielsweise lediglich beim 3 Minuten-Board die Reifenwärmer demontiert, was völlig legitim ist, aber missinterpretiert wurde. Aus diesem Grund gaben die Sportkommissare dem Protest statt und die Strafen der beiden Fahrer wurden aufgehoben.»

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