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Gabriel Noderer: «Wahnsinnszeiten der Niederländer»

Von Esther Babel
In der IDM Supersport 600 war wie immer viel los in der Startaufstellung. Trotz schwierigen Bedingungen kann sich der Kawasaki-Pilot erneut zwei Top-Ten-Ergebnisse auf den Zettel schreiben.

Gabriel Noderer hatte sich neun Stunden über die deutschen und niederländischen Autobahnen geplagt und kam gut gelaunt in Assen an. «Hier gefällt’s mir», stellte er auch sogleich klar. «Auch wenn ich hier noch nie testen war und immer nur zu den Rennen anreise. Vom Freien Training zum Quali tu ich mich hier immer ein bisschen schwer. Denn die Niederländer kennen sich in Assen natürlich super aus und legen immer gleich so Wahninnszeiten vor. Das macht es uns ein wenig schwerer.» Seit dem Rennen in Most saß der Franke auf keinem Motorrad mehr, hatte sich stattdessen um die Hausarbeit beim Studium des Sport-Marketings gekümmert.

Bei den gemischten Wetterverhältnissen am Samstag erwies sich Noderers Strategie als clever. Nach dem ersten Zeittraining am Freitag preschte er am Samstagmorgen gleich als einer der Ersten auf die Strecke. Eile war geboten, denn am Himmel türmten sich schwarze Wolken und tatsächlich ließ der nächste Regenschauer nicht lange auf sich warten. Startplatz 11 seine Ausbeute. «Im zweiten Quali war ich Sechster», erklärt er. «Leider hatte ich im ersten Zeittraining noch Probleme mit der Bremse und beim Runterschalten. Aber im zweiten war ich einfach froh, dass mit dem Motorrad wieder alles funktioniert hat.»

Das erste Rennen liess am Samstagnachmittag auf sich warten, nachdem erst eine Ölspur auf regennasser Strecke entfernt werden musste und dann noch die Seitenwagen den Vortritt erhielten. Noderer hatte die fast zweistündige Wartezeit aber schadlos überstanden und preschte gleich in der ersten Runde auf den siebten Platz nach vorne, den er auch bis ins Ziel verteidigen konnte. «Es war schwierig», meinte er anschließend. «Die Strecke trocknete immer mehr auf vor dem Rennen. Fünf Minuten vor dem Start habe ich mich dann für die Trocken-Abstimmung entschieden. Die Bremsbeläge, die ich speziell im Regen benutze, konnten wir auf die Schnelle nicht mehr wechseln. Sonst wäre das Rennen noch besser gelaufen. Aber durch die Beläge habe ich beim Bremsen doch immer verloren.»

Am Sonntag hatte sich zumindest das Wetter ein wenig beruhigt und bescherte den Piloten trockene Bedingungen. Entspannter wurde das Rennen aber trotzdem nicht und Noderer holte wie schon am Vortag den siebten Platz. «Ich bin an die Holländer vor mir rangefahren», schildert er. «Am Ende wurde an der Stelle, an der ich meinen Angriff geplant hatte, ewig gelbe Flaggen gezeigt. So ging mein Plan nicht auf. Ich versuchte es woanders, aber ich touchierte einen Konkurrenten und musste weitgehen. Die so entstandene Lücke konnte ich wieder zufahren, aber für eine Attacke hat es nicht mehr gereicht. Punkte habe ich dann wegen eines Gastfahrers für den sechsten Platz bekommen.»

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