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Kevin Wahr wieder Fulltime IDM Supersport

Von Thorsten Horn
Kevin Wahr (2.v.re.) ist wieder da

Kevin Wahr (2.v.re.) ist wieder da

Kevin Wahr is back – wieder als vollwertiges Mitglied der IDM-Familie. Apropos Familie, zu viel davon war dem Ex-IDM-Supersport-Meister mittlerweile wohl doch nicht so recht. Wenig Testkilometer vor Saisonstart.

2013 eroberte Kevin Wahr den Titel in der IDM Supersport (600) und ging danach in die WM. So richtig durchsetzen konnte er sich leider nicht, sodass er 2017 in die (inter-)nationale Serie zurückkehrte und Vize wurde. Seit 2019 schaute er nur noch gelegentlich bei der IDM vorbei, doch in diesem Jahr ist er nun wieder Fulltime dabei.

Rückblickend auf seine WM-Zeit resümiert er: «Das haben wir voller Leidenschaft und voller Engagement gemacht, aber in die Top-5 bin ich einfach nicht reingekommen. Die WM ist ein riesen finanzielles Thema, weshalb ich dann für zwei Jahre wieder in die IDM gegangen bin. Dann war einfach die Zeit an Betrieb und Familie, weshalb der Rennsport bei mir weniger geworden ist.»

Im Team Triumph Germany Supersport Racing von Denis Hertrampf pilotiert der inzwischen 35-Jährige aus Nagold im Nordschwarzwald in diesem Jahr eine von zwei Triumph Speed Triple RS (neben Luca Göttlicher) und hat bei diesem Projekt eine neue Motivation gefunden.

Aber nicht nur das, denn im Gespräch mit SPEEDWEEK.com am Rande eine Rennstreckentrainings von PZ Motorsport auf dem Sachsenring verriet er, dass «… die freundschaftlichen Kontakte nie abreißen. Mit Denis habe ich schon ein paar Mal ein Späßchen gemacht und gesagt, wenn er ein Motorrad oder eine gute Idee hat, soll er mich anrufen. Die letzten Jahre waren bei mir immer nur arbeiten und Familie. Da wollte ich mal wieder etwas anderes sehen.»

Als Triumph, Ducati und nun auch MV Agusta für die IDM zugelassen wurden, konkretisierten sich die gemeinsamen Pläne. So kam es beim IDM-Finale 2023 in Hockenheim zu einem ersten Probe-Einsatz mit seinem diesjährigen Triumph-Team, und zwar sehr wohl schon im Hinblick auf dieses Jahr. «Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich bei allen bedanken, die das jetzt auf die Beine gestellt haben – bei Denis Hertrampf und Triumph, aber auch beim technischen Leiter Lothar Kraus.»

Sich auf Grund der größeren Chancen wieder auf eine sichere (Supersport-)Bank, eine Yamaha R6, zu setzen, hat Kevin Wahr nicht sonderlich gereizt. «Dass solche Marken dabei sind, ist für die IDM ein absoluter Mehrwert. Bei solchen Marken steckt einfach viel mehr Charakter, Leben und Enthusiasmus dahinter», weiß er. Und weiter: «Das jetzt mit einer Drei-Zylinder zu machen, macht einen riesen Spaß, denn es ist etwas Besonderes. Ich hätte zwar auf jeden Fall wieder etwas Aktiveres gemacht, weil, wie ich schon gesagt habe, ich etwas Ausgleich zu Job und Familie gesucht habe.»

Nur als Ausgleich dürfte sein Comeback als Permanent-Rennfahrer wohl nicht dienen, denn als Ex-Meister hat man doch sicherlich gewisse Ansprüche? Dies relativiert Kevin Wahr jedoch mit folgenden Worten: «Man muss das realistisch sehen und eine realistische Antwort, ich habe keine Ahnung. Von außen betrachtet ist es unrealistisch, mit jungen Halb- oder Voll-Profis, die den ganzen Tag nichts anderes machen, mithalten zu können. Ich muss riesig froh, wenn ich vorn mitfahren könnte. Gleichzeitig will ich aber nicht nur mitfahren. Wir träumen durchaus von tollen Ergebnissen, aber mit Vernunft.»

Dazu ergänzt er, dass wenn man so ein Projekt angeht, ein großer finanzieller Aufwand betrieben wird und es frech wäre, sich nicht ordentlich vorzubereiten, um gewisse Ansprüche zu erfüllen. «Die Tests waren leider nicht sehr viele. Wir waren beim 1000-Kilometer-Rennen in Hockenheim, welches ja abgebrochen wurde. Hier auf dem Sachsenring hatte ich gestern (Montag) Schneeflocken auf dem Visier. Das heißt, dass wir eine überschaubare Fahrpraxis haben. Aber ich glaube auch, dass wir eine gute Basis haben.»

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