Marc Neumann: «Ich will wieder fahren»

Zuschauer und Fotografen, die im September 2013 beim IDM-Lauf auf dem Hockenheimring beim Start zum ersten Superbike- und Superstock-Rennen in der ersten Kurve nach dem Start unterwegs waren, stockte der Atem, als BMW-Pilot Marc Neumann angerauscht kam und nach einem Bremsdefekt in hohem Bogen abflog und hart zwischen Reifenstapel und Zaun aufschlug.

Vom anschliessenden Hubschrauber-Flug in die Klinik von Ludwigsburg hatte Neumann nichts mitbekommen. Drei Tage dauerte es, bis alle Untersuchungen gemacht und die Diagnose komplett war. Neumann hatte sich bei dem Abflug die Augenhöhle gebrochen, zwei Knochensplitter hatten in der Schulter noch zusätzlich zwei Sehnen durchtrennt und das rechte Handgelenk war gebrochen und eine OP an der Mittelhand nötig.

Bis zum 31.12.2013 war der Krankenschein des Zweiradmechanikers ausgestellt. «Auch jetzt fehlt es bei der Schulter noch an Beweglichkeit», berichtet Neumann. «Die Drähte in der Hand wurden inzwischen entfernt und ich kann wieder ins Fitness Studio und zum Schwimmen gehen.»

Doch auch mit Krankenschein lag Neumann nicht auf der faulen Haut. Sponsorensuche hiess das Thema der letzten Wochen. Denn bei einem ist sich der BMW-Pilot, der im elterlichen Motorradgeschäft arbeitet, sicher: «Ich will 2014 die IDM Superstock fahren.»

Ein Trauma wegen des schlimmen Unfalls hat Neumann nach eigener Aussage nicht davon getragen, obwohl bis heute nicht klar ist, wie es zu dem Bremsdefekt kommen konnte. Die BMW S1000RR ist inzwischen wie neu und Bruder Florian hat das Motorrad bei einer Probefahrt in Mugello ausgiebig getestet. «Der Sturz verfolgt mich nicht», versichert Marc Neumann. «Denn ich weiss, dass es nicht meine Schuld war.» Die Bremsanlage der BMW wurde runderneuert, inklusive neuer Bremspumpe und neuer Bremskolben.

«Meine Familie unterstützt mich bei meinen Plänen», versichert Neumann.