IMSA-Serie mit 17 Prototypen nach Watkins Glen
Der Mazda LMP2 in der Lackierung von Le Mans 1991
Nach den kräftezehrenden 24 Stunden von Le Mans sind 6 Stunden von Watkins Glen für viele Sportwagen-Protagonisten sozusagen die Rückkehr in den 'normalen' Saisonmodus. Das Rennen der amerikanischen IMSA-Serie findet am kommenden Wochenende (1.-3. Juli) auf dem 'Watkins Glen International', dem 5,4 Kilometer langen Kurs im US-Bundesstaat New York statt – und hat eine lange Tradition.
Insgesamt 42 Fahrzeuge (davon 17 Prototypen) werden in diesem Jahr mit von der Partie sein. Seit den 12 Stunden von Sebring im März werden auch erstmals wieder alle Klassen der Serie (P, PC, GTLM GTD) in einem Rennen gemeinsam antreten.
Königsklasse ist in der IMSA ja bekannterweise die Prototype-Kategorie (P), die dieses Jahr letztmalig ein Sammelsurium verschiedener Rennwagen ist. Allem voran, sind natürlich die unter anderem aus der Sportwagen-WM (FIA WEC) bekannten LMP2 zu nennen. Insgesamt vier solcher Wagen sind in Watkins Glen am Start. Am berühmtesten ist sicherlich das Team Tequila Patrón ESM, welches gleichzeitig auch Vollzeitstarter in der FIA WEC ist. Nach einem eher unglücklichen Rennen in Le Mans will man mit den Piloten Scott Sharp, Luis Felipe (genannt Pipo) Derani und Johannes van Overbeek die Siegesserie bei den amerikanischen Sportwagen-Klassikern fortsetzen.
Die Truppe gewann zu Jahresanfang bereits in Daytona und Sebring und startet neben Watkins Glen in diesem Jahr nur noch beim 'Petit Le Mans' in der IMSA. Für diese Auftritte greift ESM wieder auf das in Daytona und Sebring siegreiche Chassis #9 des Ligier JS P2 zurück, das in Le Mans noch von Michael Shank Racing verwendet wurde. MSR wird für John Pew, Oswaldo Negri Jr. und Olivier Pla wieder den eigenen Ligier-Honda aufbieten. Dazu kommen noch die beiden Mazda LMP2, die auf einem alten Lola-Chassis basieren. Nachdem diese Wagen für die Saison 2016 von einem Diesel auf einen Benzinmotor (ein 2L-Turbo aus dem Hause AER – die beispielsweise auch die Aggregate für die LMP1 von Rebellion und CLM liefern) umgerüstet worden sind, geht es nun auch endlich ordentlich voran. Beim Rennen in Laguna Seca dominierten die Mazda eigentlich das ganze Wochenende – brachten den verdienten Sieg jedoch nicht ins Ziel. Für Watkins Glen hat sich das Team etwas ganz besonderes überlegt: Man wird einen der Wagen in der Lackierung des Mazda 787B aufbieten. Damit gewann Mazda im Jahre 1991 als bislang einziger japanischer Hersteller die 24 Stunden von Le Mans.
Der DeltaWing und fünf Daytona Prototypen runden die Klasse, die insgesamt aus zehn Wagen besteht, ab. Beachtung verdient hier sicherlich der DP von Wayne Taylor Racing, in dem neben Max Angelelli auch die beiden Söhne des Teamchefs Jordan und Ricky fahren werden. Beide hatten in Le Mans noch in den Werks-Corvette C7.R gesessen. Im DP gewannen sie aber den letzten IMSA-Lauf in Detroit. «Das war ein toller Sieg. Aktuell sind wir auf Strassen-Kursen besonders stark. Aber jetzt wollen wir auch auf normalen Rundstrecken mal wieder ganz oben stehen – am besten schon in Watkins Glen», meinte Ricky Taylor (der ältere der Beiden) im Gespräch mit SPEEDWEEK.com.
Neben den grossen Prototypen fährt in Watkins Glen auch wieder die Prototype Challenge (PC). Das sind Einheitswagen aus dem Hause Oreca, die in Europa mal für die 'Formula Le Mans' gebaut wurden – sozusagen eine Vorgängerklasse der heutigen LMP3. Sieben dieser Boliden sind in Watkins Glen mit dabei. Auf Piloten-Seite finden hier vor allem Johnny Mowlem (BAR1 Motorsports), Renger van der Zande und Maro Engel (beide (Starworks Motorsport) Beachtung – Letztgenannter gewann in diesem Jahr beispielsweise das 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring.
In einer gesonderten Aufstellung blickt SPEEDWEEK.com auf die beiden GT-Klassen der 6 Stunden von Watkins Glen.