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6h Watkins Glen: Doppelsieg für Daytona Prototypen

Von Oliver Müller
Sieger in Watkins Glen: Der DP von Action Express Racing

Sieger in Watkins Glen: Der DP von Action Express Racing

Beim sechsten Lauf der amerikanischen IMSA-Serie in Watkins Glen konnten die Daytona Prototypen die europäischen LMP2-Wagen schlagen. Ford GT gewinnt wie bei den 24 Stunden von Le Mans die Klasse.

Das 6-Stunden-Rennen auf der traditionsreichen Strecke in Watkins Glen war bestimmt vom Zweikampf der unterschiedlichen Sportwagen-Konzepte: Die amerikanischen Daytona Prototypen gegen die europäischen LMP2. Und es war dieses Mal ein sehr ungleicher Fight. Denn schaut man auf die reinen, besten Rundenzeiten der einzelnen Fahrzeuge fällt zunächst auf, dass die LMP2 eigentlich dominierten. Doch dieser Schein trügt. Grund: Die europäischen Wagen konnten auf dem gut 5,4 Kilometer langen Kurs nur brillieren, wenn sie eine freie Runde hatten. Sobald sie jedoch in (dichten) Verkehr kamen, waren sie gegen die Daytona Prototypen chancenlos. Einfach deswegen, weil es ihnen im Vergleich zu den amerikanischen Wagen an Drehmont (für die Beschleunigung aus den langsamen Kurven) und Topspeed (für das Überholen am Ende der Geraden) fehlte.

So gewann letztendlich der DP von Action Express Racing mit J. Barbosa / C. Fittipaldi vor dem Schwesterwagen von D. Cameron / E. Curran. «Wir hatten ein perfektes Rennen mit einer richtig guten Rennstrategie. Besser kann es nicht gehen», freute sich Christian Fittipaldi nach seinem ersten Saisonsieg. Mit Platz drei hielten J. Pew / O. Negri Jr. / O. Pla (Michael Shank Racing) die Ehre der LMP2 in Watkins Glen hoch. Gerade der Franzose Olivier Pla versuchte in der letzten Rennstunde alles, um noch für den Rennsieg in Frage zu kommen. Doch nach einer fulminanten Fahrt in Richtung Spitze mit immer wieder brillanten Rundenzeiten kam er einfach nicht an den beiden vorne liegenden DP vorbei. «Ich habe mein Bestes gegeben, doch wenn du hinter einem DP fährst, hast du eigentlich keine Chance zum Überholen. Das ist äusserst schade», so Pla frustriert. Mit Platz vier für den DP von R. Taylor / J. Taylor / M. Angelelli (Wayne Taylor Racing) wurde das gute Ergebnis für die amerikanischen Modelle abgerundet.

Es wäre jedoch falsch, das unterschiedliche Fahrzeug-Layout der Gesamtsieg-Prototypen allein für den Rennausgang verantwortlich zu machen. Denn die LMP2 eliminierten sich im Laufe des Rennens teilweise auch selbst: Der Mazda von T. Long / J. Miller / B. Devlin musste nach einem missglückten Tankstopp eine Boxendurchfahrtsstrafe hinnehmen und verlor so den Kontakt zur Spitze und in Folge auch eine Runde. Der Wagen wurde letztendlich Fünfter. Der Ligier von Tequila Patron ESM (S. Sharp / L. Derani / J. van Overbeek) und der zweite Mazda von T. Nunez / J. Bomarito / S. Pigot blieben gegen Rennende mit Motorproblemen liegen.

In der GTLM-Kategorie dominierten ganz klar die Turbo-Modelle. Zwar waren alle Fahrzeuge der Klasse das ganze Rennen über innerhalb einer Runde (lediglich einer der Porsche verlor durch einen Reifenschaden einen Umlauf), doch die Saugmotor-Wagen waren trotzdem ohne wirkliche Chance auf den Sieg. Eine Tendenz, die sich schon bei den 24 Stunden von Le Mans zeigte – und sich im weiteren Saisonverlauf wohl noch ausbauen wird.

Über weite Teile des Rennens wechselten sich die beiden Ford GT und die beiden BMW M6 GTLM mit der Führungsarbeit ab. Am Ende gab es dann jedoch einen Ford-Doppelsieg von R. Briscoe / R. Westbrook vor den Teamkollegen J. Hand / D. Müller, nachdem Le Mans-Klassensieger Joey Hand in den letzten Rennminuten noch den zweitplatzierten BMW von B. Auberlen / D. Werner (mit Bill Auberlen am Steuer) passieren konnte.

Hier das vorläufige Ergebnis aus Watkins Glen

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