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10h Suzuka: Die Neuerfindung eines alten Klassikers

Von Oliver Müller
1998 gewannen Bernd Schneider/Mark Webber im Mercedes-Benz CLK LM die 1000 Kilometer von Suzuka

1998 gewannen Bernd Schneider/Mark Webber im Mercedes-Benz CLK LM die 1000 Kilometer von Suzuka

Seit 1966 wird in Suzuka das sogenannte Summer Endurance Race ausgefahren. Lange Zeit wurde das traditionsreiche Event über die Distanz von 1000 Kilometern abgehalten. Jetzt zählt es zur Intercontinental GT Challenge.

SRO Motorsports Group-Gründer Stéphane Ratel erfüllte sich mit der Installierung der Intercontinental GT Challenge einen großen Traum. Das weltumspannende Championat bildet die Spitze im GT3-Sport und besteht aus vier unterschiedlich langen Endurance-Rennen auf vier verschiedenen Kontinenten. Nach den 2018 bereits abgehalten Events in Bathurst (Australien) und Spa-Francorchamps (Europa) macht die Intercontinental GT Challenge Ende diesen Monats (24. bis 26. August) erstmals im japanischen Suzuka Station. Im Oktober folgt schließlich noch ein Lauf in Laguna Seca (Amerika). Durch das Aufnehmen von Kyalami (Afrika) wird der Kalender 2019 sogar auf fünf Rennen aufgebohrt.

Der nun anstehende Lauf in Suzuka ist jedoch kein neues Event. Er baut auf dem seit 1966 ausgetragenen 'Summer Endurance Race' auf. «Ich war regelrecht überrascht, als ich die Anfrage bekam, ob ich diesen Klassiker zum Teil der Intercontinental GT Challenge machen wollen würde», erklärte Stéphane Ratel gerade erst vor einigen Tagen im Rahmen der 24 Stunden von Spa-Francorchamps. Der Name 'Summer Endurance Race' ist in Europa nicht unbedingt sonderlich bekannt. Vielmehr hat die Veranstalung hierzulande als 1000km-Rennen von Suzuka motorsportlichen Ruhm erlangt.

In den Anfangsjahren ab 1966 gehörte das Summer Endurance Race noch zu keiner Rennserie. Erst 1983 wurde es in die All-Japan Sports Prototype Championship (seinerzeit die nationale Gruppe-C-Serie) integriert. 1992 als Derek Warwick/Yannick Dalmas im Peugeot 905 Evo 1B siegten, gehörte es einmalig sogar zur damaligen Sportwagen-WM.

Mitte der 1990er Jahre hatte Stéphane Ratel schon einmal in Suzuka die Finger im Spiel: Zwischen 1994 und 1996 kam er mit der BPR-Serie nach Japan. Und in den beiden Folgesaisons trat er mit dem FIA GT genannten BPR-Nachfolge-Championat dort an. Das waren jene Jahre, als Mercedes-Benz mit dem CLK-GTR und dem CLK LM den GT-Sport auf den Kopf stellte. Die Dominanz zeigte sich auch beim Rennen in Suzuka, als Alessandro Nannini/Marcel Tiemann (1997 mit dem CLK-GTR) und Bernd Schneider/Mark Webber (1998 im CLK LM) gewannen. Nach einigen neuerlichen unabhängigen Austragungen wurde das Summer Endurance Race zwischen 2006 und 2017 schließlich Teil der Super-GT-Serie – und somit zu deren alljährlichem Highlight.

Ende diesen Monats steht nun bereits die 47. Auflage des Summer Endurance Race auf der Agenda. Bis auf die Jahre 2009/2010 (700 km) und 2011 (500 km) wurde das Rennen auch tatsächlich über die traditionsreiche 1000-km-Distanz gefahren. Ab 2018 geht die Renndauer über insgesamt 10 Stunden. «Ich denke, dass es schon in diesem Jahr das zweitgrößte GT3-Rennen der Welt werden wird. Wir haben bereits um die 35 Autos bestätigt und hoffen noch bis auf 40 anwachsen zu können. Es werden zwölf Hersteller mit von der Partie sein», kann Ratel das Event kaum noch abwarten.

In der Gesamtwertung der Intercontinental GT Challenge führt aktuell Audi mit 68 Punkten vor Mercedes-AMG mit 61 Zählern. Dahinter folgen Porsche (37), McLaren (20) und Bentley (12). Wie in der Intercontinental GT Challenge die Punkte gezählt werden, hat SPEEDWEEK.com bereits im Vorfeld der 24 Stunden von Spa-Francorchamps erklärt.

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