Formel 1: Günther Steiner rechnet ab

Kontroverses Rennen auch in Edmonton

Von Guido Quirmbach
Scott Dixon bleibt durch den Sieg im Titelkampf

Scott Dixon bleibt durch den Sieg im Titelkampf

Scott Dixon profitiert bei den Indy Cars in Kanada von einer Strafe gegen Helio Castroneves.

Der vermeintliche Sieger musste schrie vor Wut, der tatsächliche Sieger grinste unter der Sonnenbrille. Das war das unrühmliche Ende der Indy Cars in Edmonton.

Helio Castroneves erhielt eine Strafe wegen Blockens nach einem Restart zwei Runden vor Schluss, was ihn entzürnte: «Es ist doch absurd, wenn man zwei Runden vor dem Rennende seine Linie nicht verteidigen darf!» Scott Dixon, der von der Strafe profitierte, sah sich nicht als unverdienter Sieger: «Es wurde oft genug darauf hingewiesen, dass diese Linie nicht erlaubt ist.» Für das Team von Chip Ganassi nach McMurrays Sieg bei der NASCAR in Indianapolis dürfte dieser Sieg das I-Tüpfelchen des Tages sein.

Will Power setzte sich beim Start gegen seinen Penske-Stallgefährten Helio Castroneves durch, während sich die unter Bewährung stehende Milka Duno gleich in der ersten Runde drehte. Die beiden Penske führten in der Anfangsphase vor den beiden Ganassi-Autos von Scott Dixon und Dario Franchitti, dahinter der dritte Penske mit Ryan Briscoe.

Mit dem berühmten Handtuch hätte man die Top 5 zudecken können, doch erst in Runde 29 gab es die erste Positionsverschiebung. Briscoe schnappt sich in einer Runde beide Ganassi-Piloten und sorgt damit für eine Penske-Dreifachführung.

Die erste Runde der Tankstopps brachte keine Veränderung. In Runde 47 dann die erste Gelbphase, nachdem Alex Lloyd in der Wiese strandete. Beim Restart schoss E.J. Viso die bis dahin hervorragend auf Rang 7 liegende Simona de Silvestro ab, was gleich für die nächste Gelbphase sorgte. Viso kassierte dafür eine Drive Through. Die Schweizerin verlor eine Runde, kämpfte sich wieder vor bis auf Rang elf, bevor sie auf dem Flugplatzkurs ausrollte.

Beim nächsten Re-Start-Versucht krachte es erneut, diesmal kollidierten Tony Kanaan und Alex Tagliani. Während Kanaan ungeschoren davon kam, kreiselte Tagliani in den heranstürmenden Romancini, beide Autos waren aus dem Rennen.

Nach dem letzten Stopp dann ging Helio Castroneves auf die weicheren Reifen und nutzte deren Vorteil konsequent gegen seinen Teamkollegen Power aus, der die härteren Firestones fahren musste. Franchitti und Dixon hatten sich beim letzten Stopp wieder an Briscoe vorbeigeschoben

 
Durch den Ausfall von De Silvestro gab es noch eine weitere Gelbphase, beim anschliessenden Re-Start blieb Castroneves auf der inneren Linie, obwohl zuvor besprochen wurde, die folgende schnelle Kurve nur von aussen anzufahren.
 
Hintergrund: Auf den weiten Kurven der Flugplätze kommt es immer wieder zu gefährlichen Momenten, wenn Fahrer auf der Ideallinie weit ausholen, während andere die kürzere Linie wählen und den Konkurrenten, der mit einer viel höheren Geschwindigkeit an den Scheitelpunkt kommt, damit hart einbremsen. Da die Geschwindigkeitsunterschiede in diesem Fall extrem hoch sind und dazu besagte Kurve in Edmonton nur wenig Auslauf bietet, gab es dieses Agreement. 

Dadurch blockte er Teamkollege Power ab, der dadurch noch Rang zwei an Scott Dixon verlor. Die Rennleitung sah darin ein Vergehen und verdonnerte Castroneves zu einer Drive-through-Strafe, die dann, da nur noch zwei Runden zu fahren waren, in eine Zeitstrafe umgewandelt wurde. Dadurch wurde Dixon zum Sieger erklärt, Castroneves, der als erster über die Linie fuhr, landete auf Rang 10.

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