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Yamaha Ténéré 700: Leider erst der Prototyp

Von Rolf Lüthi
Vergangenes Jahr machte uns Yamaha mit dem Konzept T7 den Mund wässrig. Nun zeigten sie mit der Tenere 700 – einen weiteren Prototyp. Doch es gibt auch gute Nachrichten.

Die gute Nachricht ist sogar eine sehr gute: Der schon sehr serienmässig aussehende Prototyp sieht dem Rallye-inspirierten Konzeptmotorrad vom vergangenen Jahr sehr ähnlich. Von einem verwässerten Weichspühl-Abklatsch ohne Geländetauglichkeit kann absolut keine Rede sein. Die schlechte Nachricht: Auf den Markt kommt die nun Yamaha Ténéré 700 genannte Abenteuer-Reisemaschine erst auf die Saison 2019.

Yamaha nimmt dieses Modell offensichtlich sehr ernst und hütet sich vor einer überhasteten Markteinführung. Stattdessen wird ein Vorserienmodell namens Ténéré 700 World Raid gebaut. Im Sattel dieses Motorrades wird sich 2018 eine ganze Schar beneidenswerter Fahrer abwechseln. So wird die Ténéré 700 World Raid auf einer strapaziösen Route auf den Kontinenten Amerika, Australien, Afrika und Europa die Welt umrunden. Dabei sollen eventuelle Schwachstellen zutage treten, und zusätzlich sollen in diesem weiteren Jahr Entwicklungszeit die Wünsche potentieller Kunden noch genauer erfragt werden.

Als Basismotor dient der Zweizylinder der MT-07, der auch in der XSR 700 und der Tracer 700 verbaut ist. Das Chassis ist spezifisch für dieses Modell entwickelt, wobei auf eine akzeptable Sitzhöhe geachtet wurde. Eine niedrige Sitzhöhe ist mit voll geländetauglichen Federwegen und Radgrössen nicht möglich. Der Tankinhalt soll lange Etappen ermöglichen und die Ergonomie bequemes Fahren im Stehen. Es handelt sich also nicht um eine Tracer 700 mit 20 mm mehr Federweg und aggressiver Bemalung. Und auch nicht um eine Super Tenere 1350 mit nun 168 PS und 287 kg im vollen Ornat. Der Motor der MT-07 leistet 75 PS, das reicht im Gelände, auf Pisten und auch auf Asphaltetappen bestens, hingegen erhoffen wir, dass von den 196 kg der 700er Tracer noch einige wegfallen können.

Bei Motorradfahrern äussert sich Fernweh unter anderem durch verträumte Blicke aus dem Fenster und scheinbar unmotiviertes Landkartenstudium.

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