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Elektrisch: Harley-Davidson LiveWire

Von Rolf Lüthi
Das hätte man nicht erwartet: Harley-Davidson bringt mit der LiveWire als erster etablierter Motorradhersteller ein Motorrad mit Elektroantrieb.

An der Motorradmesse in Mailand präsentierte Harley keinen Prototypen oder Konzeptstudie, sondern das serienreife Elektromotorrad LiveWire. Damit will Harley eine gänzlich neue Käuferschicht gewinnen. Und da Harley eine amerikanische Marke ist, kündigte Marc Mc Allister, Vizepräsident Produkteplanung, ohne falsche Bescheidenheit auch gleich an, dass Harley «Weltmarktführer elektrisch angetriebener Motorräder» werden wolle. Bis 2022 will Harley eine komplette Modellreihe elektrischer Motorräder anbieten.

Angetrieben wird die LiveWire von einem Permanentmagetmotor, eine Bauweise, die einen höheren Wirkungsgrad aufweist als ein konventioneller Gleichstrommotor. Leistungsdaten sind keine zu erfahren, doch Mc Allister versprach: «Die LiveWire beschleunigt stärker als jede andere Harley-Davidson! Und es gibt keine Vibrationen!» Die Konzeptbikes, welche 2015 von Journalisten gefahren werden durften, wogen 210 kg, es wurden 70 PS und 74 Nm angegeben, doch das ist mehr als drei Jahre her.

Es gibt zwei elektrische Systeme an Bord: Einmal 12 V für Beleuchtung, TFT-Display und dergleichen. Die zweite Installation mit einer wesentlich stärkeren Lithiumionen-Batterie speist den Motor. Mit welcher Voltzahl hier operiert wird, ist (noch) nicht zu erfahren. Die Elektro-Harley ist ausgerüstet mit einer Energierekuperation, wenn verlangsamt wird.

Zu Reichweite und Ladezeiten hält man sich bei Harley bedeckt. Die LiveWire hat ein Ladegerät eingebaut, mit dem die Batterie an jeder Haushalt-Steckdose aufgeladen werden kann. Das dürfte angesichts der für ein dynamischen Motorrad benötigten Batteriekapazität mehrere Stunden in Anspruch nehmen. Schneller dürfte es an den öffentlichen Ladestationen gehen, die jeder der 250 Harley-Händler, der die LiveWire verkauft, anbieten wird.

Weniger bedeckt gibt sich Harley zum Rest des Motorrads. Der Rahmen ist aus Aluminium, die Federelemente liefet Showa – nicht irgendwelche Billigteile, sondern Oberklasse-Bauteile: Die Gabel ist eine SSF-BP (Separate Function Fork-Big Piston), das Federbein vom Typ BFRC-lite (Balanced Free Rear Cushion-lite), beide mehrfach einstellbar.

Im Vorderrad bremsen Brembo-Monoblock-Bremszangen im Kombination mit 300er Bremsscheiben. Die Zeiten, als Harley schaukelnde Fahrwerke und stumpfe Bremsen mit dem Mythos von Freiheit und Abenteuer erklärte, sind vorbei.

ABS ist Pflicht, eine Traktionskontrolle angesichts der Leistungscharakteristik von Elektromotoren an elektrischen Motorrädern eigentlich unverzichtbar. Harley hat beides und dazu sieben Fahrmodi, drei davon frei programmierbar.

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