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KTM: Starke Nachfrage – Modellpalette wird angepasst

Von Johannes Orasche
Die KTM 690 Supermoto ist ein Erfolgsmodell

Die KTM 690 Supermoto ist ein Erfolgsmodell

Beim strauchelnden oberösterreichischen Motorradhersteller KTM wird an der Neuausrichtung des Portfolios gearbeitet. Frische Modelle kommen, aus dem Vertrieb gibt es positive Nachrichten.

Die in Schieflage geratene KTM AG sowie die KTM Components GmbH und die KTM F&E GmbH haben Ende November am Gericht in Ried im Innkreis einen Antrag auf ein Sanierungsverfahren in Eigenverwaltung eingebracht. Im Zuge dessen sollen gegenüber den betroffenen Gläubigern innerhalb von zwei Jahren 30 Prozent der Forderungen beglichen werden.

Nach der erfolgten Re-Dimensionierung und im Zuge des Sanierungsverfahrens werden die Stückzahlen und die Produktpalette angepasst. Chris Schipper (40), Geschäftsführer von KTM Österreich, ist eng mit der Produktion vernetzt und kann einen Überblick geben. Schon im ersten Quartal des Jahres 2025 wird umgestellt. Konkret los geht’s im März – im Januar und Februar stehen die Bänder bekanntlich still.

KTM will sich wieder auf die Anfangserfolge der Pierer-Ära besinnen. Für den Vertriebs-Experten und begeisterten Hobby-Enduristen Schipper bedeutet das: «Die Premium-Modelle gehören nach Österreich. Der Fokus wird aber wieder auf leichte Supermoto- und Enduro-Maschinen gelegt. Am 3. oder 4. März wird in Mattighofen alles wieder anrollen – in einer Schicht. Natürlich konzentriert man sich auf die Modelle, die bei Händlern und Endkunden am gefragtesten sind. Wir haben einen massiven Erfolg mit den Einzylinder-Modellen – zum Beispiel im Bereich Supermoto und Enduro. Das passt zu unseren Ursprüngen, mit denen wir Mitte der 1990er-Jahre groß geworden sind. Sobald in Mattighofen die Bänder wieder rollen, kommen die 690er-Einzylinder-Supermotos – das ist in Deutschland die bestverkaufte KTM seit zehn Jahren! Als komplette Neumodelle werden Bikes mit 125 bis 390 ccm kommen.»

Seit Jahren werden KTM-Bikes bis 400 ccm in Indien produziert, seit 2023 werden die 790er Duke und Adventure in China gefertigt. Schipper gegenüber SPEEDWEEK.com: «Diese Dinge sind bereits bestätigt, da ändert sich nichts an der Verfügbarkeit. Wir arbeiten parallel am redimensionierten Produktionsplan ab 1. März. Einige Modelle, die wir in Mailand vorgestellt haben, werden verspätet im Jahr 2025 kommen, weil es unter den aktuellen Umständen nicht anders möglich ist. Eine gewisse Reduzierung der Lagerbestände haben wir sowieso.»

Schipper betont, dass es eine positive Perspektive gibt: «Wir haben auf der Messe in Mailand im unmittelbaren Vorfeld der schlechten Neuigkeiten bereits die Jahresplanungen mit weltweiten Händlern gemacht und dabei gute Bestätigungen für 2025 erhalten. Die Bestellung des Handels war sehr stark. Obwohl wir etwas in Schieflage sind, bleiben alle Verkäufe zum Endkunden sehr hoch, was dieses Modelljahr betrifft – eigentlich sogar überraschend hoch.»

Dabei spielt auch das moderne und jugendliche Prestige von KTM eine Rolle, welches über Jahrzehnte durch Erfolge im Rennsport aufgebaut wurde.


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