MotoGP: Stefan Bradls Zukunft ist gesichert

Keine Rennen, keine guten Fahrer

Kolumne von Robert Barth
So lange das Geld stimmt, wird in Marmande gefahren

So lange das Geld stimmt, wird in Marmande gefahren

Trotz aller Speedway-Euphorie: Grosse Langbahnrennen wird es in Deutschland immer geben. Die offenen Rennen werden aber weniger.

Ein internationales Rennen mit Weltklassefahrern zu organisieren ist heute ein Riesenproblem. Man findet kaum einen Termin, weil jedes Wochenende irgendein Prädikatslauf ist. Ausserdem muss heute jeder Veranstalter Angst haben, dass die Kutscher nach dem dritten Lauf sagen, dass man auf dieser grünen Wiese nicht mehr fahren kann und sie zusammenpacken.

Weil wir immer weniger Langbahnrennen haben, gibt es auch immer weniger gute Fahrer. Ich bin vor sieben oder zehn Jahren noch knapp 40 Rennen pro Jahr gefahren, einer wie Richard Speiser fährt noch gut die Hälfte. Die Fahrer haben heute auch teilweise keine Lust mehr, auf Bahnen wie Bräunlingen oder Nidda zu fahren. Und solche Clubs können sich die Topfahrer nicht mehr leisten. Man muss heute betteln, dass die Fahrer kommen.

Die Bahnen sind heute genau so gut, wie sie es vor 15 oder 20 Jahren waren. Teilweise sogar besser. Das beste Beispiel ist Hertingen: Wenn du dort Mitte der 90er-Jahre ein Rennen gefahren bist, dann musstest du davon ausgehen, dass du einen Rahmen brauchst, weil dir der Bock auseinandergebrochen ist. Heute ist das eine gigantische Bahn, ebenso wie Bräunlingen. Früher gab es wegen Regen oder Staub keine Diskussion, heute reden die Piloten gleich von einem «Drecksacker».

Wenn Fahrer über das Thema Sicherheit reden, kommt mir immer Marmande in den Sinn. Als es für den Punkt 150 Euro und dazu 2000 Euro Startgeld gab, hat kein Mensch über das Rennen diskutiert. In Marmande gab es auch früher Rillen, und die Bahn brach auf. Jetzt, wo in Marmande ein WM-Lauf ist, schreien jene, die eventuell Weltmeister werden können. Weil die Bahn nicht so gut ist wie Herxheim und sie dort eventuell einen Haufen Punkte verlieren können. Wir fuhren früher in England auf den schlechtesten Äckern und in Berghaupten, wo es ohne Ende geregnet hat, WM-Läufe. Die Bahnen sind heute nicht gefährlicher, nur die Fahrer wollen weniger riskieren und auf sich nehmen. Heute wird ein Riesenzirkus gemacht, wenn mal einer runterfällt.

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