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Krisenmanagement der Dorna: Lob von Jorge Martinez

Von Nora Lantschner
Jorge Martinez, FIM-Präsident Jorge Viegas und Moto2-Pilot Aron Canet beim Saisonauftakt 2020

Jorge Martinez, FIM-Präsident Jorge Viegas und Moto2-Pilot Aron Canet beim Saisonauftakt 2020

Seit dem 8. März dreht sich in der Motorrad-WM aufgrund der Coronavirus-Pandemie kein Rad mehr. Teambesitzer Jorge «Aspar» Martinez ist überzeugt, dass die Verantwortlichen richtig reagiert haben.

Der Corona-bedingte Lockdown stürzte die Wirtschaft in eine Krise, auch die GP-Teams bekommen die Folgen des monatelangen Stillstands zu spüren. Um das finanzielle Überleben der Rennställe zu sichern, spannte WM-Promoter Dorna eilig einen Rettungsschirm aus: Zur Überbrückung erhalten die MotoGP-Privatteams seit April 250.000 Euro im Monat und die Teams der Klassen Moto2 und Moto3 ca. 40.000 bzw. 25.000 Euro.

Außerdem einigten sich die Verantwortlichen und Hersteller aus Gründen der Kostenreduktion darauf, in der MotoGP-Klasse die Entwicklung des Motors und der Aerodynamik bis zum Saisonstart 2021 einzufrieren (Hersteller ohne Konzessionen dürfen damit erst wieder 2022 einen neuen Motor homologieren); in den kleineren Klassen wird das Motorrad von 2020 auch 2021 eingesetzt.

Nach einer Flut von Absagen und Verschiebungen besteht nun spätestens seit der vergangenen Woche auch wieder begründete Hoffnung auf eine Fortsetzung der Saison 2020 schon im Sommer. Denn die Dorna und die andalusische Regionalregierung einigten sich auf ein Doppel-Event am 19. Und 26. Juli, das von der Zentralregierung in der kommenden Woche abgesegnet werden soll. Für Jorge «Aspar» Martinez sowie alle anderen Teams und Beteiligten «großartige Neuigkeiten.»

Für das Krisenmanagement der Dorna hat Martinez viel Lob übrig: «In diesen Monaten stand ich in Kontakt zu Dorna, ich habe mit ihnen gesprochen und aus erster Hand von den Ideen erfahren, die in Betracht gezogen wurden. Ich kann nur sagen, dass ich glücklich und stolz bin, zur großen Familie der Motorrad-WM zu gehören, angeführt von der Dorna und der Teamvereinigung IRTA, weil sie die Weiterentwicklung der WM möglich machen und sehr gut auf diese Situation reagiert haben.»

Auch den virtuellen Grand Prix kann der vierfache Weltmeister etwas abgewinnen. Das Aspar Team vertraten vor einer Woche Albert Arenas und Aron Canet an der Spielkonsole. «Es ist positiv, dass die Dorna solche Initiativen ergreift. Das bringt uns näher an die Jugend und wird uns sicher helfen, neue Fans für unseren Sport zu gewinnen», so der 57-jährige Spanier. «Es ist Teil der Entwicklung, die wir in unserer Gesellschaft erleben, und die Dorna setzt diese Entwicklungen erfolgreich um. Außerdem war es gut, den Mangel an Rennen etwas auszugleichen, so konnten die Fans – wenn auch in einer anderen Form – den Fahrern wieder zusehen. Am vergangenen Sonntag waren erstmals auch die Moto3 und Moto2 dabei und es waren zwei wirklich lustige Rennen. Ich muss sagen, dass ich es genossen habe zuzusehen.»

Der größte Dank gebühre in der Coronakrise aber jenen, die sich tagtäglich für die Gesundheit aller einsetzen. Allein in Spanien wurden bisher mehr als 262.000 Coronavirus-Fälle registriert, 26.478 Menschen sind dort im Zusammenhang mit Covid-19 verstorben.

An das Ärzte- und Pflegepersonal schickt Martinez folgende Botschaft: «Ich möchte ihnen zunächst danken, dass sie so viele Leben gerettet haben. Auch wenn die Zahlen Angst machen, ohne sie wäre es nicht gegangen. Ich möchte ihnen danken, dass sie für uns das Risiko auf sich genommen haben, weil leider auch einige von ihnen verstorben sind. Wir sollten dankbar sein und stolz auf alle, die alles möglich gemacht haben – von den Ärzten und Pflegern bis zu den Reinigungskräften und der Polizei… Es ist wie ein schlimmer Traum. Niemand hätte sich das vorstellen können, nicht einmal die Pessimisten, dass wir das erleben würden, was wir jetzt erleben.»

«Und nun, wo wir es geschafft haben, mit vereinten Kräften die Kurve abzuflachen, möchte ich alle bitten, verantwortungsvoll zu handeln: Tut es für euch, tut es für alle», mahnte Martinez.

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