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Tom Lüthi: Ärger über Reifen-Desaster

Von Otto Zuber
Tom Lüthi: Fünfter Startplatz für den Phillip-Island-GP

Tom Lüthi: Fünfter Startplatz für den Phillip-Island-GP

Wegen der Verkürzung der Moto2-Renndistanz stellte sich viel Arbeit des Interwetten-Teams als nutzlos heraus. Von Startplatz 5 aus will Lüthi am Sonntag trotzdem vorne dabei sein.

Mit einem entschlossenen Angriff und dem Windschatten von Johann Zarco erkämpfte Tom Lüthi beim Grand Prix von Australien den fünften Startplatz. Weil die Abstimmung der Suter MMX2 dabei noch nicht hundertprozentig zu der schnellen, 4,4 Kilometer langen Phillip Island-Strecke passte, musste der Schweizer sämtliche Register ziehen. Mehr Kopfzerbrechen bereiten dem 27-Jährigen allerdings die Entscheidung der Renndirektion, den ursprünglich auf 25 Runden angesetzten Moto2-Lauf wegen der Sicherheitsbedenken bei den Reifen auf 13 Runden zu verkürzen.

Tom Lüthi zählte nicht zum Kreis der Fahrer, bei denen sich die Dunlop-Reifen gefährlich auflösten: Mit einer harten Mischung, die er bereits am Freitagvormittag erfolgreich getestet hatte und die dann vorübergehend aus dem Verkehr gezogen wurde, fuhr er am zweiten Trainingstag abermals ohne Probleme eine längere Distanz. Durch die Rennverkürzung verwandelt sich dieser Vorteil in eine Benachteiligung – denn jetzt muss Lüthi mit Cheftechniker Alfred Willeke über neue Abstimmungsvarianten nachdenken, um das Motorrad dem 13-Runden-Sprint anzupassen. Lüthi ärgerte sich: «Die Reifen-Geschichte war ein Riesen-Durcheinander. Erst wurde uns die Mischung weggenommen, mit der wir das erste Training gestern Vormittag bestritten haben, dann haben sie uns den Reifen gestern Abend wieder gegeben. Meiner Meinung nach ist die erste Entscheidung auf eine Überreaktion von Leuten zurückzuführen, die mit dem Reifen Probleme hatten. Doch es war nun einmal so, und wir mussten damit umgehen. Ich habe mit diesem Reifen keine großen Probleme auf die Distanz. Jetzt aber habe ich gehört, dass das Rennen auf 13 Runden verkürzt wurde. Das ist unglaublich und keineswegs gut für uns.»

Der 125-ccm-Weltmeister von 2005 war sich sicher, über die Renndistanz gegenüber vielen Gegnern einen Vorteil zu haben. «Ich war stark auf Distanz mit dem Reifen und ich würde gerne die volle Renndistanz fahren. Schon am Samstag früh im Training hat sich das abgezeichnet für mich, denn der Reifen war uralt, als ich in der letzten Runde noch meine schnellste Zeit fahren konnte. Trotzdem wurde das Rennen aus Sicherheitsgründen verkürzt, denn bei vielen geht die Angst um, dass die Reifen zerfliegen, weil sie überhitzen. Das muss ich natürlich so akzeptieren und versuchen, das Motorrad auf dieser Basis noch weiter zu bringen. Es liegt noch Arbeit vor uns, denn im Qualifying gelang mir nur eine schnelle Runde. Darauf kommt es zwar an, und ich bin erleichtert mit dem fünften Platz. Doch wir haben schon noch Probleme mit der Abstimmung, das passt noch nicht so, wie es sein sollte. Das Motorrad fährt einfach noch nicht so um die Ecken rum wie ich will, da fehlt’s wirklich noch. Im entscheidenden Moment der Qualifikation hatte ich durch die letzte Kurve den Windschatten von Zarco, das hat mir ganz klar geholfen. Unser Tempo auf längere Distanz ist auch ohne Windschatten nicht so schlecht, aber es reicht nicht, um ganz vorne zu fahren. Die Abstimmung jetzt so spät am Wochenende auf 13 Runden hin zu trimmen, ist natürlich schwer. Es gibt schon Varianten, den Reifen nach 13 Runden zu zerstören, anscheinend haben das andere Fahrer, und die kurze Renndistanz kommt denen morgen entgegen. Aber wir können die Abstimmung des Motorrads deshalb jetzt nicht auf den Kopf stellen!»

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