Marcel Schrötter (Tech3/16.): «Mehr als enttäuscht»
Im Qualifying konnte sich Marcel Schrötter nach den desaströsen Trainings deutlich steigern. Er sicherte sich Startplatz 17. Doch im Rennen patzte der Bayer und musste Dominique Aegerter den letzten WM-Punkt überlassen – Platz 16.
Das Tech3-Team fand keine passende Abstimmung für die neue Mistral 610. «Ich bin mehr als enttäuscht, denn die Top-15 wären drin gewesen. Noch dazu, da wir es nach den schwierigen freien Trainings geschafft haben, von einer aussichtsreichen Position auf einen Punktegewinn in das Rennen zu gehen. Man durfte dennoch keine Wunder erwarten, trotzdem habe ich mich vor dem Rennen in der gleichen Art und Weise wie immer vorbereitet und motiviert, in dem ich mir fest eingeredet habe, jetzt da locker rauszugehen und einfach Spaß am Motorradrennfahren zu haben. Ich habe versucht, die Trainingstage zu vergessen und mich auf mein Talent und Fähigkeiten zu verlassen. Ich war auch richtig heiß auf das Rennen und nach einem guten Start, bei dem ich gleich mehrere Konkurrenten überholt habe, dachte ich noch, das war jetzt ein guter Anfang.»
Doch dem war nicht so. «Leider war nach ein paar Streckenabschnitten der Spaß bereits wieder vorbei, als ich im Kurvenausgang an mehreren Stellen das Gas zudrehen musste, ansonsten wäre ich mit anderen Fahrern kollidiert. Das ist natürlich das schlimmste Szenario, wenn man in der Beschleunigungsphase nicht voll am Kabel ziehen kann, weil dann eben im Pulk gleich drei, vier Leute an dir vorbeirauschen. Die erste Runde hat somit den weiteren Rennverlauf ruiniert. Aufgrund unseres Nachteils in Bezug auf Top-Speed war es natürlich nur sehr, sehr schwer möglich wieder aufzuholen. Sogar auf der langen Geraden hatte ich keine Chance im Windschatten an den Vordermann näher ranzukommen. Zudem machte es auch das Fahrverhalten des Motorrades beim Anbremsen einer Kurve nicht leichter. Sobald ich hart auf der Bremse bin und das Motorrad quer kommt, lässt es sich umso schwerer stoppen. Das macht die Sache eben doppelt schwer.»
In der letzten Runde verlor Schrötter seinen Punkterang wieder an Aegerter. «Dann bin ich für lange Zeit hinter Domi Aegerter gefahren, obwohl ich von meinem Speed her schneller war. Als ich ihn endlich überholt hatte, war es ein einsames Rennen für mich, bis ich in etwa ab dem letzten Renndrittel zu Taka Nakagami aufschließen konnte. Ab diesen Zeitpunkt hatte ich eine gute, konstante Pace und habe alles gegeben, um an ihm dranzubleiben. In der letzten Runde war ich endlich nahe genug an ihm dran, um ihn zu attackieren. Das habe ich auch gemacht, aber leider ist mir dabei ein Fehler passiert, der mich einen Umweg gekostet hat und den natürlich Domi zu seinen Gunsten genutzt hat. Ärgerlich, denn nach diesem schwierigen Start in die Saison hätte ein Punktegewinn sehr, sehr gut getan. Wir müssen uns schleunigst verbessern und nach vorne kommen. Hoffentlich gelingt uns schon beim nächsten Rennen in Texas ein bedeutender Schritt.»