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Pit Beirer (KTM): «Müssen die Rookies an uns binden»

Von Günther Wiesinger
KTM-Motorsport-Director Pit Beirer räumt ein: KTM erlebt in der Moto3-WM 2017 eine Misere. «Das liegt zwar auch am Motorrad, wir müssen aber die Talente aus dem Rookies-Cup künftig besser bei der Stange halten», sagt er.

KTM hat in der Moto3-WM zwar in sechs Jahren vier Konstrukteurs-WM Titel, drei Fahrer-Titel (Cortese, Viñales und Binder) sowie 51 Rennen gewonnen.

Aber Pit Beirer, Motorsport Director bei KTM, hat für die Saison 2017 mit seinen Teams keinen wirklichen Titelanwärter gefunden.

Der dreifache Moto3-GP-Sieger Niccolò Antonelli hat bisher völlig versagt. der 18-jährige Bo Bendsneyder kann dieser Lücke in seiner zweiten WM-Saison nicht füllen.

So hat KTM 2017 von 27 möglichen Podestplätzen bisher nur drei errungen: In Mugello durch den Sieg von Migno und den dritten Platz von Guevara, zuletzt auf dem Sachsenring durch Platz 3 von Marcos Ramirez.

In der WM-Tabelle liegen sechs Honda-Piloten an der Spitze: Mir führt vor Fenati, Canet, Martin, Giannantonio und McPhee.

«Ich würde diese kleine Misere zweiteilen auf das Fahrerpaket, das wir haben und das Motorradpaket, das wir haben. Es ist kein Geheimnis, dass wir momentan den Matchwinner nicht auf einer KTM sitzen haben», betont Beirer. «Es sieht so aus, als sei unser Motorrad kritischer bei der Abstimmung und schwieriger zu fahren; das sollten wir nicht schönreden. Wir haben 2017 auch keine Zufallserfolge, weil sich ein junger Fahrer auf unserem Motorrad nicht leicht tut. Du brauchst für die KTM einen Fahrer, der sehr radikal mit dem Motorrad umgeht, wenn er Rennen gewinnen will.»

«Ärgerlich ist, dass aus den Top-6 der aktuellen WM außer Mir und McPhee schon alle bei uns waren», ist Beirer aufgefallen. «Fahrer wir Mir, Martin und Giannantonio, die uns jetzt in der WM um die Ohren fahren, kommen sogar aus unserem Red Bull Rookies Cup. Deshalb müssen wir generell über unsere Strategie ein bisschen nachdenken. Wir haben immer versucht, im Team von Aki Ajo einen Rookie einzubinden. Du setzt dann alles auf einen Rookie, auf Sissis, auf Hanika oder Bendsneyder zum Beispiel. Du willst den Ersten oder Zweiten aus dem Cup dann im Hauptteam haben. Letzten Endes waren die schnellen Teenager, die jetzt auf den Biks der Konkurrenz vorne sind, alle mal bei uns... Wir müssen also eine Strategie entwerfen, wie wir den Kontakt zu den Rookies nicht verlieren und sie über andere Teams in die WM bringen. Wir müssen versuchen, unsere Rookies in unsere Moto3-WM-Teams zu führen. Denn letzten Endes geht die Zukunft über die Rookies. Die besten Fahrer, die wir in Europa hervorbringen, die kommen einfach aus dem Rookies-Cup. Das sieht man an den WM-Ergebnissen 2017. Deshalb dürfen die Rookies künftig nicht mehr zu weit weglassen. Wir sollten Zugriff auf sie haben, wenn wir sie für ein KTM-WM-Team brauchen.»

KTM will deshalb Teams wie RBA, AGR und Südmetall Schedl Racing anfragen, ob sie beim Aufbau von Talenten behilflich sein können. 

Red-Bull-Teambesitzer Aki Ajo bemüht sich inzwischen längst, einen der Top-6-Fahrer zu KTM zu transferieren. Aber WM-leader Joan Mir fährt 2017 die Moto2-WM bei Marc VDS, Romano Fenati fährt Moto2 im Cecchini-Team, Canet bleibt bei Honda, McPhee beim British Talent-Team auf Honda. Und ob Jorge Martin oder Fabio Di Giannantonio verpflichtet werden können, ist fraglich.

Ajo, Red Bull und KTM müssen bei den Fahrergagen tiefer in die Tasche greifen als sin der Vergangenheit.

Sonst wird wieder eine Saison mit einem Versager wie Antonelli vergeudet, der in neun Rennen erst 16 Punkte erbeutet hat und in der WM an 19. Stelle liegt.

Kann man davon ausgehen, dass der Vertrag von Niccolò Antonelli für 2018 nicht verlängert wird? «Ich kann auf jeden Fall bestätigen, dass wir ihn noch nicht verlängert haben», stellte Beirer fest.

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