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Aspar: Von den Espadrilles in die MotoGP-Hall of Fame

Von Sarah Göpfert
Das Aspar Team feiert seinen fünften WM-Titel

Das Aspar Team feiert seinen fünften WM-Titel

Jorge «Aspar» Martínez war zwischen 1982 und 1997 selbst erfolgreicher GP-Fahrer, bevor er sich dem eigens gegründeten Aspar Team widmete. Für seine Verdienste wurde er 2014 in den Kreis der MotoGP-Legenden aufgenommen.

Das Aspar Team konnte die Corona-geplagte Saison 2020 in ein erfolgreiches Jahr verwandeln. Die spanische Mannschaft war in fünf verschiedenen Kategorien an den Start gegangen und konnte sich mit Albert Arenas in der Moto3-WM, Izan Guevara in der Moto3-Junioren-WM sowie mit David Alonso im European Talent Cup den Meistertitel sichern. Lediglich in der Moto2-WM und dem MotoE-Weltcup reichte es für die Aspar-Piloten Hafizh Syahrin und Arón Canet (Moto2) sowie María Herrera und Alejandro Medina (MotoE) nicht für den Gesamtsieg.

Mit drei Siegen und fünf Podestplätzen schrieb sich Moto3-Weltmeister Arenas in dieser Saison auf eine Liste von Fahrern wie Álvaro Bautista, Gabor Talmacsi, Julián Simón oder Nico Terol, die für das Aspar Team bereits in der Vergangenheit WM-Titel  einfuhren.

Das Team des vierfachen Weltmeisters blickt damit auf eine lange Erfolgsgeschichte zurück, die im Jahr 1992 begann. Ins Leben gerufen wurde die Truppe von Gründer und Teambesitzer Jorge «Aspar» Martínez, dessen Spitzname sich auf die spanischen Espadrilles-Schuhe bezieht, die sein Großvater herstellte.

Der 58-jährige Spanier bestritt zwischen 1982 und 1997 selbst insgesamt 196 Rennen in der Motorrad-WM, bevor er sich vollständig auf seine Aufgabe als Teaminhaber konzentrierte. Aspar gewann 1986 sowie in den beiden darauffolgenden Jahren den Titel in der 80 ccm-Klasse auf einer Derbi. Zudem sicherte er sich 1988 in der 125 ccm-Kategorie den WM-Gesamtsieg, bevor er 1997 seine aktive Karriere beendete.

Doch erst neun Jahre später konnte der vierfache Weltmeister mit Àlvaro Bautista seinen ersten 125 ccm-WM-Titel als Teambesitzer feiern. Was folgte, war eine spanische Dominanz in der kleinsten Klasse. Bereits 2006 kamen vier der Top-5-Fahrer der Jahreswertung aus dem valencianischen Rennstall. Im folgenden Jahr bescherten der Ungar Gábor Talmácsi und Héctor Faubel dem Team Platz 1 und 2 in der WM. Dieses Kunststück wiederholten 2009 Julián Simón und Bradley Smith, was verdeutlicht, dass Aspar den Konkurrenten zu dieser Zeit einen Schritt voraus war.

Weniger erfolgreich lief das neun Jahre andauernde MotoGP-Engagement. Von 2010 bis 2018 startete Aspar in der Königsklasse mit Ducati, Aprilia und Honda, jedoch gelang ihnen kein einziger PodestplatDas aus spanischer Sicht erfolgreichste Jahr war die Saison 2011, als das Team aus Valencia sah, wie ihr valencianischer Fahrer Nico Terol die Saison von Beginn an dominierte und sich auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia letztendlich zum Weltmeister krönte.

Insgesamt feierte das Aspar Team fünf WM-Titel in der kleinsten Klasse, sowie zwei Junioren-WM-Titel (Raúl Fernández 2018, Izan Guevara 2020). Für seine Erfolge im Motorradrennsport wurde Jorge Martínez 2014 auf der FIM-Gala in die Hall of Fame der MotoGP aufgenommen

Als einziger deutscher Fahrer konnte Jonas Folger 2012 und 2013 einen Sieg sowie sieben Podestplätze für das Mapfre Aspar Team auf einer Kalex KTM in der Moto3-Klasse einfahren. 2021 werden Canet und Arenas das Team in der Moto2 vertreten, während das Moto3-Team mit Sergio García und Izan Guevara neu besetzt wird.

Aspar Team-Statistik

WM-Titel
Álvaro Bautista (2006, 125 ccm)
Gabor Talmacsi (2007, 125 ccm)
Julián Simón (2009, 125 ccm)
Nico Terol (2011, 125 ccm)
Raúl Fernández (2018, Moto3 Junior-WM)
Izan Guevara (2020, Moto3 Junior-WM)
Albert Arenas (2020, Moto3-WM)

8 Vize-WM-Titel
139 Siege
377 Podestplätze
3 Europäische Meistertitel
20 Spanische Meistertitel

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