MotoGP: Große Veränderungen bei KTM

Veijer zu schnell: WM-Chance in Mandalika begraben

Von Thomas Kuttruf
Collin Veijer musste beim Rennen in Indonesien alles auf eine Karte setzen, um die Moto3-Weltmeisterschaft offenzuhalten. Am Ende ging der Held der deutschen Intact-GP-Mannschaft in Führung liegend unter.

Auch in Indonesien bewies Intact-GP-Star Collin Veijer warum er von KTM-Ajo für 2025 in die nächst höhere GP-Liga auf eine Moto2-Kalex berufen wurde. Im Qualifying hatte sich Veijer mit Startplatz 2 die fast perfekte Ausgangslage geschaffen. Die Mission war klar: Sieg. Nur mit einem Erfolg und einem möglichst großen Punktevorsprung auf den klaren WM-Tabellenführer David Alonso hätte sich der 19-Jährige eine realistische Chance auf die Meisterschaft erhalten können.

Der Niederländer setzte seinen Plan einer Siegesfahrt erstmal beeindruckend um. Dabei profitierte der Husqvarna-Racer auch davon, dass Ivan Ortola, der als einziger Pilot im Qualifying noch besser unterwegs gewesen war, nach insgesamt gleich drei Long-Lap-Strafen von der Siegerstraße abgekommen war.

In einer Spitzengruppe aus zehn Fahrern gab «CV95» den Speed vor. Mit dem Beginn der entscheidenden Rennphase legte Veijer nochmals einen Zahn zu. Selbst WM-Dominator Alonso konnte der Husky nicht folgen.

Das weitere Drama ist bekannt. Mit reichlich Speed flog Veijer in Kurve 8 aus dem Rennen und damit zugleich aus dem Kampf um die Weltmeisterschaft. Denn anstatt nur sicher ins Ziel zu kommen, machte der Kolumbianer das, was ein Weltmeister zu tun hat – er siegte in einem überragenden Finish.

Collin Veijer machte nach dem Lauf kein Geheimnis aus der Lage und gestand offen ein: «In einer Runde habe ich versucht, etwas mehr anzugreifen, um vielleicht einen kleinen Vorteil in einem Abschnitt zu haben, in dem ich das ganze Wochenende über sehr stark war. Aber ich habe in diesem Sektor einen Fehler gemacht und die Front verloren. Das war ein sehr dummer Fehler von mir. Es tut mir wirklich leid für mein Team und ich entschuldige mich.»

In Hinblick auf die Rundenzeiten, die er auf dem Mandalika Circuit geschafft hatte, zeigte er sich dennoch im Reinen mit sich: «Insgesamt bin ich mit meiner Leistung im Rennen zufrieden. Auch mein Start war viel besser als beim letzten Grand Prix. Darüber bin ich sehr glücklich. Dann habe ich einfach jede Runde versucht, das Tempo auf dem Niveau zu halten, für dass ich das ganze Wochenende gearbeitet habe.»

Veijers Teammanager Peter Öttl versuchte ebenfalls eine positive Haltung zu bewahren: «Das Wichtigste ist, dass Collin gesund ist. Trotz der heutigen Nullnummer ist in der Meisterschaft noch alles offen bis zum zweiten Platz. Er liegt derzeit nur zehn Punkte zurück. In dieser Hinsicht ist also noch nichts verloren.»

Verloren ist in der Tat nur die Weltmeisterschaft. Mit 97 Punkten Vorsprung auf Dani Holgado bei noch fünf ausstehenden Rennen kann sich Alonso nur noch selbst schlagen.  Collin Veijer rutsche einen Platz in der Tabelle auf 4 zurück. Die Chance, dass er als Vizeweltmeister aufsteigt, ist aber noch intakt. Holgado, Ortola und Veijer sind lediglich von 10 Zählern getrennt.

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