MotoGP: Organisiertes Chaos in Austin

Jakob Rosenthaler: Nicht barfuss auf die Strecke!

Von Jordi Gutiérrez
Der 18-jährige Linzer musste bei seinem Debüt auf dem Chang International Circuit in Buriram im Qualifying Lehrgeld zahlen. Der KTM-Pilot aus dem spanischen Aspar-Team kämpfte am Samstag mit dem richtigen Timing.

Jakob Rosenthaler bestreitet an diesem Wochenende das Auftaktrennen der Moto3-Weltmeisterschaft, anstelle des jungen Spaniers Maximo Quiles, der Ende März seinen 17. Geburtstag feiert und daher erst beim dritten Saisonlauf Ende März sein Debüt als Grand-Prix-Pilot geben wird. Rosenthaler hingegen schnupperte bereits im vergangenen Jahr Grand-Prix-Luft, als er mit seinem damaligen Intact GP Junior Team mit Wildcards in Spielberg und Misano antrat.

Der 18-jährige Oberösterreicher aus der Landeshauptstadt Linz sieht sich beim Thailand-GP, der in diesem Jahr den Saisonauftakt bildet, mit mehreren für ihn völlig neuen Faktoren konfrontiert. Neben der Strecke ist ihm auch das Umfeld des aktuellen Weltmeisterteams aus Valencia völlig fremd. Dennoch hat Rosenthaler bisher eine gute Figur gemacht, auch wenn die Ergebnisse weniger nach seinem Geschmack sind.

«Nach dem ersten Tag war ich nicht 100 Prozent zufrieden», startet Rosenthaler. «Das lag aber vor allem an dem Ergebnis im Zeittraining. Die erste Session am Vormittag war grundsätzlich gut. Natürlich habe ich ein paar Runden gebraucht, um mich an die Strecke zu gewöhnen. Aber das hat ganz gut funktioniert. Im zweiten Run waren wir auf gebrauchten Reifen unterwegs, weshalb ich meine Rundenzeit nicht verbessern konnte.»

«Am Nachmittag hatte ich am Anfang mit Angel Piqueras eine gute Referenz. Ich konnte meine Rundenzeit verbessern», schilderte Rosenthaler den Freitagnachmittag. «Ich konnte ihm auch relativ gut folgen und zu diesem Zeitpunkt habe ich mich wohl gefühlt.»

Für das zweite freie Training am Samstagmorgen wurde die Strategie geändert und mehr auf die Rundenzeiten geachtet. «Grundsätzlich hat unser Samstag gut begonnen», sagte Rosenthaler. «Es lief eigentlich alles so, wie ich es geplant hatte. Ich habe mich wohl gefühlt und konnte anfangen, für Rundenzeiten zu pushen. Am Ende des Trainings betrug mein Rückstand 1,2 Sekunden.

Nicht optimal verlief dann das Qualifying. Der einzige deutschsprachige Pilot beim WM-Auftakt gab zu Protokoll: « In der zweiten Runde war ich auf dem besten Weg, eine sehr gute Rundenzeit zu fahren. Nach dem dritten Sektor sah ich auf dem Dashboard, dass ich sechs Zehntel schneller war. Aber im letzten Sektor habe ich viel verloren, weil ich nicht schnell genug an den Jungs vor mir vorbeikam, die alle abdrehten. Trotzdem war ich im Vergleich zu meiner schnellsten Quali-Runde nur ein Zehntel langsamer.

«Leider habe ich das Timing und die Positionierung nicht ganz hinbekommen», sagt Rosenthaler. «Ich hatte nie das Glück, einem schnellen Fahrer eine ganze Runde lang folgen zu können. Ich wurde zwar von einigen überholt, aber die sind nach zwei, drei Kurven wieder langsamer geworden. In der letzten Runde überholte mich mein Teamkollege Dennis Foggia, und ich konnte ihm folgen und mir ein wenig von ihm abschauen. Am Ende kam eine gelbe Flagge heraus, weshalb diese Runde sowieso gestrichen wurde. Trotzdem bin ich guter Dinge. Im Rennen muss wirklich jeder Vollgas geben und ich hoffe, dass ich einen schnellen Zug erwische, mit dem ich mithalten kann und eine gute Platzierung erreiche.»

Für den jungen Linzer ist es das erste Mal, dass er die Hitze Südostasiens erlebt. «Die Bedingungen hier sind wirklich extrem. Der Belag wird am Nachmittag sehr rutschig, er hat praktisch null Grip. Solche Asphalttemperaturen habe ich noch nie erlebt. Ich würde niemandem empfehlen, barfuss auf der Strecke zu laufen, denn es ist definitiv heisser als in Jerez im Hochsommer!»

Ergebnisse Moto3 Buriram, Qualifying 2:

1. Matteo Bertelle (I), KTM, 1:40,400 min
2. Stefano Nepa (I), Honda, +0,082 sec
3. Jose Antonio Rueda (E), KTM, +0,096
4. Scott Ogden (GB), KTM, +0,139
5. Luca Lunetta (I), Honda, +0,247
6. Alvaro Carpe (E), KTM, +0,265
7. David Almansa (E), Honda, +0,334
8. Joel Kelso (AUS), KTM, +0,339
9. Taiyo Furusato (J), Honda, +0,358
10. David Munoz (E), KTM, +0,384
11. Adrian Fernandez (E), Honda, +0,465
12. Riccardo Rossi (I), Honda, +0,466
13. Dennis Foggia (I), KTM, +0,474
14. Ryusei Yamanaka (J), KTM, +0,493
15. Angel Piqueras (E), KTM, +0,564
16. Nicola Carraro (I), Honda, +0,849
17. Tatchakorn Buasri (T), Honda, +1,126
18. Eddie O’Shea (GB), Honda, +1,517
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25. Jakob Rosenthaler (A), KTM, +2,025

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