Moto3: Horrorcrash im Sepang-GP

Sepang: Moto3-Rennen überschattet von Horror-Crash

Von Thomas Kuttruf
Nach einem Schocker-Unfall mit Weltmeister Jose Antonio Rueda und Noah Dettwiler noch vor dem Rennstart, geriet das verkürzte Match der Moto3 mit dem ersten Sieg von Honda-Pilot Taiyo Furusato zur Nebensache.

Los ging es mit einem Schock. In der Besichtigungsrunde kam es zu einem furchtbaren Crash. Champion Rueda war bei der Anfahrt auf Kurve 4 mit großem Tempoüberschuss ins Heck des langsam fahrenden Noah Dettwiler gekracht. Der Startprozess musste abgebrochen werden, um die beiden Piloten ärztlich zu versorgen. Nach bangen Minuten die offizielle Nachricht: Rueda und Dettwiler sind bei Bewusstsein.

Nach fast 45 Minuten, die die Behandlung der jungen Racer auf der Strecke in Anspruch nahm, wurden Rueda und Dettwiler per Hubschrauber in Richtung Krankenhaus geflogen. Nach zähen, weiteren vielen Minuten wurde der Zeitplan neu geschrieben – das Moto2-Rennen an das Ende des Renntags verlegt.

Die Vorbereitungen für den Sprint-GP der kleinsten GP-Klasse mit einer Quick-Start-Prozedur und nur noch 10 Runden Renndistanz begannen somit erst mit zweistündiger Verspätung.

Die gute Nachricht: Mit einer Regenattacke wie am ersten Trainingstag war nicht zu rechnen. Die schlechte – kurz vor 14 Uhr Ortszeit brannte die Sonne gnadenlos auf den Sepang International Circuit.

Startplatz 3 (Rueda) neben den beiden Honda-Piloten David Almansa und Taiyo Furusato wurde nun von Intact-Rookie Guido Pini belegt, der für den frisch verletzten Weltmeister nachrückte.

Der zweite Intact-GP-Pilot musste nach Bummeln im Q2 nun mit einem Nachteil leben. Ersatz-Youngster Brian Uriarte, der sich bei seinem zweiten Einsatz überhaupt sensationell in Startreihe 2 gebracht hatte, musste nun von Platz 14 angreifen.

Zur großen Freude der Fanscharen stand in Sepang auch wieder ein Malaysier in der Startaufstellung. Red Bull Rookie Hakim Danish bekam seine Chance, in der hochklassigen MSi-Mannschaft mit einer Wildcard zu starten. Der Held der Fans nutzte die Möglichkeit hervorragend – Startplatz 12. Besser noch: Vor dem Großen Preis von Malaysia bestätigte das Team, dass das Riesentalent 2026 fix für MSi (an der Seite von  Ryusei Yamanka) in der WM fahren wird. Nicht am Start: Tech3-Pilot Jacob Roulstone, der sich am Freitag am Arm verletzt hatte

Um 13.45 Uhr starteten die jetzt 24 Racer in die Aufwärmrunde des Malaysia-GP. Perfekt in das Rennen kam dann Honda-Pilot Furusato, der vor Quiles in Kurve 1 einbog und sich sofort versuchte abzusetzen. Auf Platz 3 dann Pole-Setter Almansa vor Carpe, Piquras und Guido Pini.

Zunächst sah es in der Hektik der ersten Runde nach einer erfolgreichen Flucht des Japaners aus, doch nachdem Almansa das Kommando bei den Verfolgern übernommen hatte, wurde der Flüchtling schnell wieder gestellt. Gut gestartet waren die Novizen. Hakim Danish wurde in der Anfangsphase auf Platz 11 gefeiert, der zudem in Runde 2 die schnellste Zeit fuhr. Direkt dahinter – Brian Uuriarte für Intact GP.

Zur Mitte des Laufs formte sich eine elfköpfige Spitzengruppe, mit Local Hero Danish und Uriarte. Ganz an der Spitze unbeeindruckt zeigte sich Taiyo Furusato, der die Honda-Asia-Maschine souverän in Führung hielt. Hinter dem Japaner, dem noch ein GP-Sieg fehlte, hatte wieder Maximo Quiles Platz 2 übernommen. Auch Pini ging an Almansa vorbei. Nur wenig später attackierte der Italiener Quiles, musste aber zurückstecken.

Eingangs Runde 6 hatte Quiles großes Glück, überstand einen XL-Rutscher in Kurve 2 nur mit Riesenglück ohne Crash. An der Spitze profitierte Furusato, der jetzt eine Sekunde herausgefahren hatte.

Mit der Absicht, den jungen Asiaten noch einzufangen, hatte sich Adrian Fernandez Platz 2 geschnappt. Die Gruppe brach auseinander. Brian Uriarte auf einem starken Platz 7. Enttäuschung dagegen bei den Fans auf den Tribünen: Lokalmatador Hakim Danish musste nach einem Ausrutscher aufgeben.

Die Verfolger blieben sich uneinig und so zog Taiyo Furusato weiter in kleinen Schritten davon. Zwei Runden vor der Flagge betrug die Führung nun 1,2 sec. Guido Pini, Fernandez und Angel Piqueras schickten sich an, die weiteren Podestplätze auszufechten.

Mit weiteren drei Zehnteln plus ging Furusato als Spitzenreiter in die letzte Runde. Während der Japaner seinem ersten Sieg entgegenfuhr – Drama für Intact GP mit einem Crash von Rookie Pini. Wiedergutgemacht wurde der Unfall von Uriarte, der sich sensationell auf Platz 4 gekämpft hatte.

Taiyo Furusato war nicht mehr zu halten. Der Japaner triumphierte 2,2 sec vor den drei Spaniern Angel Piqueras,  Adrian Fernandez und David Almansa. Dann wieder ein Japaner mit Yamanaka-san. Brian Uriate hatte im Finale wieder Positionen verloren, freute sich aber über Rang 9 hinter Quiles und Ogden, aber vor Valentin Perrone.

Es war der erste Sieg eines Honda-Piloten 2025!

Als die Sieger des Moto3-Rennens geehrt wurden, lagen noch keine weiteren Informationen zum Gesundheitszustand von Jose Antonio Rueda und Noah Dettwiler vor. SPEEDWEEK.com berichtet weiter.

Ergebnisse Moto3 Sepang, Rennen (26. Oktober):

1. Taiyo Furusato (J), Honda, 10 Runden in 22:03,888 min
2. Angel Piqueras (E), KTM, + 2,259 sec
3. Adrian Fernandez (E), Honda, +2,625
4. David Almansa (E), Honda, +4,167
5. Ryusei Yamanaka (J), KTM, +4,338
6. Alvaro Carpe (E), KTM, +4,429
7. Maximo Quiles (E), KTM, +4,496
8. Scott Ogden (GB), KTM, +4,678
9. Brian Uriarte (E), KTM, +4,729
10. Valentin Perrone (RA), KTM, +6,309
11. Luca Lunetta (I), Honda, +6,633
12. Joel Kelso (AUS), KTM, +6,960
13. Marco Morelli (RA), Honda, +8,065
14. Nicola Carraro (I), Honda, +8,238
15. Eddie O’Shea (IRL), Honda, +11,612

WM-Stand nach 20 von 22 Rennen:

1. Rueda, 365 Punkte (Weltmeister). 2. Piqueras 251. 3. Quiles 237. 4. Munoz 197. 5. Kelso 183. 6. Carpe 183. 7. Fernandez 163. 8. Furusato 140. 9. Yamanaka 134. 10. Perrone 127. 11. Almansa 123. 12. Lunetta 109. 13. Pini 97. 14. Foggia 94. 15. Roulstone 61.

Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 495 Punkte. 2. Honda 257.

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