Jonas Folger (2.): «Ich spekuliere nicht mit Sieg»

Jonas Folger hielt im Moto3-Qualifying geraume Zeit die Bestzeit, doch am Schluss triumphierte WM-Leader Luis Salom auf der Red-Bull-Ajo-KTM.

Folger büsste auf der Kalex-KTM des Mapfre-Aspar-Teams 0,378 Sekunden ein und hofft jetzt auf einen Podestplatz beim Australien-GP.

Es wäre der dritte in diesem Jahr nach Jerez und Brünn.

Jonas, du hast natürlich ein bisschen mit der Pole-Position spekuliert? Oder hast du befürchtet, dass Salom noch Reserven hat?

Gewusst habe ich nichts... Aber ich war lange an erster Position und habe gewusst, dass ich mich steigern kann. Aber ich habe keine perfekte Runde mehr geschafft.
Ich habe geschaut, dass ich alleine bin, aber ich habe keine richtig gute Runde mehr hingebracht, es gab zu viel Verkehr. Als wir neue Reifen draufgemacht haben, bin ich auch immer mit Verkehr konfrontiert worden. Ich habe lange gewartet, aber die Gruppe hat dann wieder gewartet, es war ein bisschen chaotisch. Aber im Endeffekt hat meine Zeit, die wir zu Trainingsmitte gefahren sind, den zweiten Platz erreicht. Das ist absolut in Ordnung.

Du bist in diesem Jahr oft von guter Position gestartet, dann im Rennen zurückgefallen. Wie sieht es hier mit dem Rennrhythmus aus?

Am Vormittag waren die besten von der Konstanz her, auch die Schnellsten, aber das sagt fürs Rennen noch nicht viel aus. Die Zeiten vom Qualifying muss ich noch vergleichen.
Im Rennen werden alle noch eine Schippe auflegen, da wird mehr gebissen. Die Topleute wie Maverick, Rins, Salom werden sicher gefährlich. Beim Rest müssen wir mal schauen, wie er mitkommt.
Ich hoffe einfach, dass ich mit den drei Schnellsten mitkomme. Damit wir ein Podest kriegen. Denn das brauchen wir endlich wieder.
In Malaysia hatte ich wegen der Hitze nicht genug Kraft. Ich konnte nach dem Knöchelbruch von Misano nicht so viel trainieren wie sonst. In Australien fühlt sich alles deutlich besser an.

Könnte sich eine Siegchance ergeben?

Ich denke über den Sieg gar nicht nach. Ich schau einfach, dass wir ein gutes Rennen fahren.

Oliveira meinte vor einer Woche, Rins und Salom fahren um den Titel, sie müssen unbedingt ins Ziel kommen. Das könnte Chancen für Fahrer wie dich eröffnen. Du hast in der WM nichts zu verlieren.

Ja, natürlich habe ich nichts zu verlieren. Ich will zwar meinen fünften WM-Rang verteidigen, denn WM-Sechster war ich schon.
Aber ich glaube, die einzelnen Rennen, die jetzt noch kommen, sind wichtiger als die WM-Position. Ich will mir selber beweisen, dass ich wieder vorne mitfahren kann.
Für nächstes Jahr ist auch schon alles unterschrieben. Das steht alles. Es ist nur für uns selber... Damit wir sehen, wir können vorne mitfahren.