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Luca Grünwald: «Ich muss viel fahren, viel arbeiten»

Von Günther Wiesinger
Der Bayer Luca Grünwald muss auf der Kalex-KTM des Kiefer-Teams seinen Fahrstil für die WM anpassen. «Aber das geht nicht von heute auf morgen», weiss er.

Luca Grünwald setzt seine Vorbereitung auf die Moto3-WM bei Kiefer Racing ab heute drei Tage lang in Jerez fort. Beim IRTA-Test in Valencia war er weder mit dem Gesamtrang (Platz 25 unter 33 Teilnehmern) noch mit dem Zeitrückstand (2,1 sec) zufrieden.

Luca, du hast nach der 600-ccm-Supersportsaison immer noch Mühe, dich wieder am den Moto3-Fahrstil zu gewöhnen?

Ich bin im Herbst in Valencia das CEV-Rennen mit dem Freudenberg-Team gefahren, aber auf einem Production-Racer von KTM mit Stahlrahmen. Die Kalex ist etwas anders zu fahren. Es ist ein Unterschied zu spüren.
Ich versuche einfach, meinen Fahrstil weiter zu verbessern.

Du musst mehr mit Hang-off fahren, also mit dem Köper mehr aus dem Sattel rutschen?

Ja, das geht nicht von heute auf morgen. Das dauert einfach ein bisschen.

Und wenn es hektisch wird, fällt man wieder ins alte Strickmuster?

Ja, so ist es. Wenn du es zu stark probierst, fällst du wieder in den alten Stiefel zurück. Ich muss Daten vergleichen, so weitermachen und schauen, dass ich das noch besser hinkriege. Ich schau mir auch genau an, was die andern so machen. Es wird noch eine Zeit dauern, bis ich mich da reinfinde. Aber es wird schon werden.

In Deutschland hast du mit dem alten Fahrstil viel gewonnen. Und du warst sogar Siebter als Wildcard-Fahrer beim Sachsenring-GP 2012. Da hat dein bisheriger Fahrstil ausgereicht?

Man kann auch mit dem bisherigen Fahrstil in einem Training oder Rennen mal die erforderlichen Rundenzeiten fahren. Das reicht dann für einen Rang zwischen 15 und 20. Aber wenn du weiter nach vorne willst, musst du dich umstellen.
Auf dem Sachsenring war die Piste im Rennen halbnass.
Und ich habe damals auch nicht über den Fahrstil nachgedacht. Ich bin einfach den schnelleren Leuten hinterher gefahren. Das ist ja logisch. Als Wildcard-Fahrer bist du froh, wenn du einigermassen mitkommst.

Im Kiefer-Team werden Punkte von dir erwartet?

Ja, klar, das ist auch das Ziel von mir selber. Die Konkurrenz ist brutal hart, die Zeiten liegen sehr eng beisammen. Da macht eine halbe Sekunde wahnsinnig viel aus.

Spürst du Fortschritte? Und an welchen Fahrern misst du dich als WM-Rookie? Philipp Öttl hat 2013 bis Misano nur einen Punkt geholt.

Da habe ich mir bisher keinen rausgesucht. Wo der Öttl letztes Jahr angefangen hat, wenn ich das so ähnlich hinkriege, wäre das in Ordnung. 

Bist du geduldig genug?

Geduldig ist überhaupt kein Rennfahrer gern. Aber man muss sich zusammenreissen und sich sagen: Das kommt im Endeffekt dann irgendwann von selber. Man muss viel fahren, viel probieren und viel dran arbeiten.

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