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Karel Hanika über Training mit Toni Elias und 2014

Von Jiri Miksik
Der tschechische Moto3-WM-Pilot Karel Hanika besuchte die Eröffnungsfeier der Ausstellung Motosalon 2014 in Brünn als VIP-Gast. SPEEDWEEK.com bat das Talent zum Gespräch.

Im Rahmen der Motosalon 2014 in Brünn stand der Europameister und Sieger des Red Bull Rookies Cup 2013, Karel Hanika, SPEEDWEEK.com Rede und Antwort. Der 17-jährige Tscheche bestreitet 2014 seine erste WM-Saison im Moto3-Team Red Bull KTM Ajo und beeindruckte bei den Testfahrten der Vorsaison bereits mit schnellen Zeiten.

Karel, die ersten Tests sind vorbei. Wie groß ist der Unterschied zwischen der KTM der Red Bull Rookies und der Moto3-KTM?

Diese Werksmaschine ist nicht mit anderen Bikes zu vergleichen, egal ob in der IDM oder der Europameisterschaft und sicherlich nicht mit der Maschine im Red Bull Rookies Cup. Diese Maschine hat ein ganz anderes Chassis. Seit dem letzten Jahr, als ich nach dem Saisonende in Jerez getestet habe, war der Unterschied nicht mehr so groß, der Rahmen ist ein wenig kürzer, aber nur um ein paar Zentimeter. Auch mein Team ist jetzt ganz anders, denn wir sind in der Weltmeisterschaft. Ich bin sehr glücklich, denn ich hatte bisher keine Probleme. Eine große Hilfe ist mein Crew-Chef Jordi Callardo, der schon mit Marc Márquez und mit Bradley Smith gearbeitet hat. Das ganze Team ist sehr gut, wir haben beispielsweise einen Spezialisten für die Elektronik und jemanden, der uns auf der Strecke beobachtet und uns dann auf die Fehler hinweist. Der Test in Jerez war wirklich sehr gut (Anmerkung: Hanika belegte Rang 4), aber das bedeutet nicht, dass es so während der gesamten Saison weitergeht. Die Rennstrecke von Jerez kenne ich, aber die Hälfte der Strecken des Kalenders sind neu für mich. Aber ich will natürlich auch dort die bestmöglichen Ergebnisse erreichen und ich gebe alles.

Schon das erste Rennen wird auf der für dich unbekannten Strecke von Katar stattfinden. Hast du dich schon ausreichend an das Bike gewöhnt und wie groß wird der Unterschied sein?

Es wird sicherlich ein Handicap sein, aber das Rennen kommt erst nach drei Tests und das ist ein Vorteil. Ich habe zudem den großen Vorteil, dass mein Teamkollege sehr schnell ist. Außerdem hatte das Team immer sehr schnelle Piloten von denen ich auf alle Daten zurückgreifen kann. Neue Strecken lerne ich schnell, also hoffe ich, dass ich in Katar schon nach zwei Sessions die Strecke kenne.

Karel, wir wissen, dass viele deiner Vorgänger, die aus dem Red Bull Rookies Cup kamen, sich in der Weltmeisterschaft nicht etablieren konnten. Natürlich gab es auch Ausnahmen. Denkst du, dass du eine solche Ausnahme bist?

Alles ist möglich. Aber ich habe ein großartiges Team, ein sehr gutes Bike und ich bin fit, also denke ich, dass ich es mit einigen Gegner aufnehmen kann. Wenn ich meinem Teamkollegen Jack Miller nahe komme, dann fahre ich bereits weit vorne. Ich glaube, dass 2014 in größeren Gruppen gefahren wird. Das ist Vorteil für mich, weil ich diese Situation aus dem Red Bull Rookies Cup gewohnt bin.

Du wohnst jetzt in Spanien. Wie hast du Zeit zwischen den  Tests verbracht?

Ich trainierte sehr viel in einer Gruppe mit spanischen Fahrern wie Toni Elias oder David Checa. Das alles hat mein Mechaniker für mich organisiert. Ich wohne in der Nähe von Barcelona, in Mandres. Dort herrscht ein gutes Klima. Ich fuhr viel Mountainbike und Motocross. Ich war auch drei Tage in Andorra, um dort zu klettern. Gleich am ersten Tag haben wir eine Höhe von 2.400 Metern geschafft, die 19 Kilometer lange Strecke haben wir in fünfeinhalb Stunden bewältigt. Man ist nur mit einer Wasserflasche und drei Keksen unterwegs und bekommt so einen klaren Kopf. Es war ganz lustig, denn wir gingen neben einer Skiabfahrt entlang und konnten die Skifahrer beobachten. Ich war manchmal neidisch, aber dann habe ich mir gesagt: Wir sind wegen dem Training hier und nicht zum Spaß.

Wie kam es dazu, dass du mit Toni Elias trainiert hast?

Einen Freund von mir ist schon lange Zeit im GP-Fahrerlager unterwegs und kennt fast alle Spanier. In Andorra wohnen auch die Brüder Aleix und Pol Espargaró, so findet man immer eine gute Gruppe und das Training ist dann sehr interessant.

Themenwechsel: Wie funktioniert die Zusammenarbeit im Team und wie ist die Arbeit mit deinem Teamkollegen Jack Miller?

Unsere Mannschaft hat fünf Piloten, also Jack und mich, dann Danny Kent und Niklas Ajo und Hafiq Azmi. Wir stehen alle unter der Führung von Aki Ajo. Als ich Jack fragte, ob wir gemeinsam auf die Strecke fahren, war das kein Problem. Ich fing an, dann überholte er mich und so weiter. Er ist auf der Strecke total cool, obwohl es außerhalb des Fahrerlagers sehr schwer mit ihm ist, aber auf der Strecke ist er ein absoluter Profi. Er übersiedelte jetzt von Hohenstein-Ernstthal nach Barcelona und lebt dort zusammen mit Arthur Sissis. So wie Jack mir geholfen hat, versuche ich auch anderen in der Mannschaft zu helfen.

Teamchef Aki Ajo hat dich schon sehr oft gelobt und sagte beispielsweise, dass du dich nicht nur um die Zeiten kümmerst, sondern auch gezielt mit gebrauchten Reifen fährst.

Das ist wahr, das habe ich mit Jordi vereinbart. Ich habe gespürt, dass die Reifen nach sieben Runden rutschen. Deswegen habe ich das geübt. Ich habe auch gelernt, die Reifen zu schonen.

Was macht dein in Valencia verletztes Handgelenk? Hast du noch Schmerzen?

Es ist in Ordnung. Ich fühle es nur noch am Ende einer langen Session. Wahrscheinlich werden die Schmerzen durch die Erschöpfung ausgelöst.

Ist dein Landsmann Jakub Kornfeil dein wichtigster Rivale? Beobachtest du seine Rundenzeiten?

Absolut nicht. Kornfeil ist wie jeder andere Gegner. Er hat natürlich gewisse Vorteile, denn er fährt schon sein einigen Jahren in der Weltmeisterschaft.

Was kann dich jetzt noch überraschen?

Zum ersten Mal werden die Motoren für alle Fahrer von KTM ausgelost. Außerdem ist ihre Anzahl begrenzt auf sechs pro Fahrer und pro Saison. Und niemand weiß, was er bekommt. Aber sie sollten alle gleich sein.

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