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Efren Vazquez (Honda): «Die Moto2 kann warten»

Von Oliver Feldtweg
Efren Vazquez

Efren Vazquez

Der Baske Efren Vazquez hat vion der Moto2-Klasse keine hohe Meinung. «Sie ist wie ein Markenpokal», meint er. Er will für Honda in der Moto3 weiter brillieren. In Katar war er Dritter.

Platz 3 in Katar auf der neuen Werks-Honda NSF250RW – und das mit 27 Jahren. Efren Vazquez mag der älteste Moto3-Pilot sein; langsam ist er trotzdem nicht.

Der Baske ist im Winter von der Werks-Mahinda auf die neue Werks-Honda des des Rennstalls Saxosprint Racing Team Germany umgestiegen. Das Risiko hat sich bezahlt gemacht.

«Das Honda-Projekt hat mir vom ersten Moment ein gutes Gefühl vermittelt», erklärte Vazquez, der letztes Jahr in Valencia Platz 5 erreichte. «Ich habe gleich gesehen, das Motorrad ist wettbewerbsfähiger als die Mahindra. Deshalb haben wir schnell Vertrauen zu diesem Projekt gefunden. Wenn es eine Marke gibt, die ein Motorrad in kürzester Zeit konkurrenzfähig machen kann, dann ist es Honda.»

Vazquez schnappte sich im spannenden Finish auf dem Losail Circuit Platz 3. «Diese Podestplatz hat mich moralisch stark aufgebaut», räumt der Spanier ein. «Aber wir müssen realistisch bleiben. Wir müssen uns daran erinnern, dass die Weltmeisterschaft sehr lange dauert. Ich bin kein junger Fahrer mehr. Aber ich habe extrem viel Erfahrung. Und das will ich auch beim nächsten Rennen ausnützen.»

Der fast zehn Jahre jüngere Maverick Viñales fährt bereits in der Moto2-WM, desgleichen der 22-jährige Luis Salom. Doch Vazquez wischt solche Anspielungen mit einer Handbewegung weg. «Die Moto3 verlangt von mir als Fahrer sehr viel. Ich werde stärker beansprucht, als wenn ich in der Moto2 wäre. In der kleineren Klasse ist die Erfahrung viel stärker gefragt. Als routinierter Fahrer habe ich aber beim Kampf gegen die vielen jungen Piloten auch eine klare Verpflichtung. Klar, die 250er-Viertakter verzeihen mehr als die 125er-Zweitakter. Man sieht viel weniger Stürze als früher. Anderseits kommen viele junge Talente mit viel Enthusiasmus und Mut in diese Kategorie. Sie fahren dann auf Messers Schneide. Das heisst, wenn du das Motorrad auf zwei Rädern hältst, kann du weit nach vorne kommen.»

«Als ich 2007 in die 125er-WM gekommen bin, war ich ein sehr tapferer Pilot. Ein paar Knochenbrüche später – Füsse, Hände, Schlüsselbeine – machst du bei der Tapferkeit ein paar Abstriche; du verlässt dich mehr auf dein Hirn und deinen Kopf. In dieser Klasse kann dich ein mutiger Fahrer ganz schön in Schwierigkeiten bringen. Ich suche eine Balance zwischen Erfahrung und Mut. Aber manchmal musst du trotzdem Risiken eingehen, sonst kannst du die Leute vorne nicht unter Druck setzen. In der Moto3 sind die Maschinen sehr ebenbürtig. Deshalb ist es von Bedeutung, dass der Fahrer einen guten Speed findet. Am Ende des Rennens gewinnt nicht immer der Schnellste. Manchmal holt sich der Schlaueste im Feld den Sieg. Deshalb suche ich eine Möglichkeit, um in den letzten Runden noch das gewisse Extra auspacken zu können. Wenn dein Bike und du am Ende noch in gutem Zustand bist, spielt das in dieser Kategorie eine grosse Rolle.»

Obwohl Vazquez noch eine weitere Moto3-Saison angehängt hat, muss er sich bald um die Moto2-Klasse kümmern. Denn eines Tages wird ihn das Alterslimit zum Umsteigen zwingen. «Die Klasse wechseln? Darüber habe ich natürlich nachgedacht. Seit einigen Jahren gab es immer wieder Anfragen. Aber ich habe darauf nie grossen Wert gelegt. Ich sehe in der Moto2 wenig Spielraum, wie ich mich dort als Fahrer verbessern könnte. Für mich ist die Moto2 wie ein Markenpokal.»

Der Honda-Werkspilot verfolgt vorläufig andere Ziele. Er will in Texas besser abschneiden als vor einem Jahr. «2013 habe ich die Piste als sehr trickreich empfunden. Im Rennen hatten wir Pech, denn für den Re-Start hatten wir keine frischen Reifen. Austin ist eine komplizierte, technisch sehr anspruchsvolle Piste. Es gibt eine sehr lange Gerade und einige sehr schnelle Kurven. Dazu kommt, dass ich nach dem Podestplatz viel Selbstvertrauen habe. Ich weiss, dass ich ein schnelles Motorrad habe. Auch körperlich bin ich besser beisammen. Wir wurden im Winter gebeten, Gewicht zu verlieren. Das habe ich geschafft. Deshalb werde ich mich in Texas wieder gehörig ins Zeug legen.»

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