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Danny Kent (Leopard): Team schlief beim Reifenwechsel

Von Oliver Feldtweg
Wie kann so etwas passieren? Das Leopard-Kiefer-Team brauchte in Indy bei Danny Kent und Efren Vazquez eine Minute länger zum Reifenwechsel als die Gegner.

Ein kurzer Regenschauer am Morgen raubte Leopard Racing und Moto3-WM-Leader Danny Kent beim Indianapolis-GP alle Hoffnungen, die brillante Leistung aus den Trainings auch im Rennen darbieten zu können.

Die veränderten Wetterbedingungen am Sonntagmorgen überraschten alle Beteiligten der hart umkämpften Moto3 Weltmeisterschaft. Während die Warm-Up Session bei trockenen Bedingungen abgehalten wurde, mussten Fahrer und Teams die Set-ups der Bikes für ein mögliches Regenrennen verändern, da einige Tropfen fielen, die Piste wurde jedoch nicht völlig nass.

Die Leopard-Honda-Piloten und ihre Crews begannen das Rennen mit Regenreifen, da sie aufgrund der aktuellen Gesamtwertung kein Risiko eingehen konnten, während andere Fahrer von Beginn an mit Slicks fuhren. Rennsieger Livio Loi, John McPhee und Philipp Öttl fuhren mit Slicks los, der Poker lohnte sich, sie standen auf dem Podest.

Danny Kent, der die Saison bisher mit fünf GP-Siegen dominiert hat, musste zum Reifenwechsel an die Box und hatte dann keine Chance, noch Punkte zu holen.

Sky-VR-46-KTM-Pilot Romano Fenati wurde jedenfalls von seiner Technikcrew deutlich schneller abgefertigt; er fuhr auf Platz 4. Auch die Red Bull-KTM-Ajo-Mannschaft war flinker. Die Gresini-Honda-Truppe des WM-Zweiten Enea Bastianini löste das Problem ebenfalls besser – Rang 6 und zehn Punkte auf Leader Kent wettgemacht, der jetzt noch 56 Punkte Vorsorung hat.

Kent landete am Ende auf Platz 21, während Teamkollege Efren Vazquez stürzte. Der Japaner Hiroki Ono kam auf der dritten Leopard-Honda über Rang 26 nicht hinaus.

Efren Vazquez liegt nach dem Nuller von Indy in der WM nur noch an fünfter Position. «Insgesamt hatten wir viel Pech. Zunächst bin ich gut gestartet und kam mit den Regenreifen sofort in einen guten Rhythmus», schilderte der Baske. «In den ersten Runden berechnete ich den Unterschied der Rundenzeiten zwischen Regenreifen und einem normalen Rhythmus unter trockenen Bedingungen. Deshalb blieb ich auf der Strecke und pushte eine Runde lang weiter, um einen Vorteil von zwei oder drei Sekunden mit Regenreifen auf die Gegner mit Slicks herauszufahren. Aber als ich als Zweiter mit einem kleinen Vorsprung auf die anderen Fahrer in die Boxengasse fuhr, haben wir im Vergleich zu den anderen wie Fenati mehr als eine Minute beim Reifenwechsel verloren. Das war der Hauptgrund dafür, warum wir dieses Rennen verloren haben. Unser Boxenstopp war insgesamt zu langsam. Danach versuchte ich zu pushen und konnte einen ähnlichen Rhythmus wie Danny fahren; wir waren auf den Slicks die schnellsten Fahrer. Aber wenn du eine Minute in der Box verlierst, ist es unmöglich, erfolgreich aufzuholen. Natürlich ist das Ergebnis enttäuschend. Ich werde versuchen, Indy so schnell wie möglich zu vergessen. Glücklicherweise können wir schon nächsten Sonntag in Brünn wieder einiges gutmachen.”

Danny Kent blieb als WM-Leader nach dem verheerenden 21. Rang auf seinen 190 Punkten sitzen. «Indianapolis war allgemein ein großartiges Wochenende, bis das Rennen begann... Diese extremen Bedingungen machten es uns wirklich schwer. Das Hauptproblem: Als wir in die Box kamen, hat es zu lange gedauert, auf Slicks zu wechseln. Ich denke, unser Timing war gut gewählt, denn ich bin neben Brad Binder in die Box gefahren, der das Rennen schließlich als Achter beendet hat. Doch wir haben zu viel Zeit beim Reifenwechsel verloren. Das ist etwas, woran das Team arbeiten muss für den Fall, dass wir in den kommenden Rennen so etwas noch einmal erleben. Ja, natürlich bin ich genervt, aber wir haben noch immer eine gute Führung in der Meisterschaft. Also müssen wir in Brünn nur ein paar Punkte mehr gutmachen. Ich habe hier zehn Punkte verloren, das sollte kein Riesendrama für uns sein.»

«Aufgrund unserer Situation in der Meisterschaft konnten wir beim Start auf nasser Fahrbahn kein Risiko eingehen», meinte Teambesitzer Stefan Kiefer. «Wir entschieden also, auf Regenreifen zu starten. Aber die Strecke trocknete ab und daher mussten wir die Reifen wechseln. Wir haben das Rennen in der Box verloren, weil wir offensichtlich zu langsam waren. Es gibt keine Entschuldigung, also entschuldigen wir uns bei unseren Fahrern.»

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