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Phillip Island-GP: Zu kalt, zu nass, wenig Zuschauer

Kolumne von Günther Wiesinger
Frierende, durchnässte Zuschauer auf Phllip Island

Frierende, durchnässte Zuschauer auf Phllip Island

Der australische Motorrad-GP stellt in diesem Jahr keine besondere Attraktion dar. Das hat vielerlei Gründe, das unfreundliche Wetter spielt natürlich auch eine Rolle.

Als am 9. April 1989 beim denkwürdigen ersten Grand Prix auf Phillip Island die Asse Wayne Gardner, Wayne Rainey, Christian Sarron und Kevin Magee um die Spitzenplätze kämpften, nachdem Kevin Schwantz schon in der ersten Runde gestürzt war, war der WM-Lauf auf der Piste zwei Stunden südlich von Melbourne ausverkauft. Man sprach von 90.000 Zuschauern.

Man erinnert sich: Die Fahrt zurück nach Melbourne dauerte damals die ganze Nacht, dabei wurden sogar Bootsfahrten eingerichtet.

Auch während der sechs MotoGP-Siege von Casey Stoner (in den Jahren 2007 bis 2012 hintereinander) kamen bis zu 70.000 Besucher.

Seit dem Rücktritt von Stoner ließ das Interesse stark nach. Daran hat sich auch nach dem MotoGP-Erfolg von Jack Miller in Assen nichts geändert und nach der Verpflichtung von Mike Jones, dem australischen Superbike-Meister 2015, der im Avintia-Ducati-Team Héctor Barbera ersetzt, der seinerseits den Platz im Ducati-Werksteam von Andrea Iannone übernommen hat.

Dass der MotoGP-Titel überraschenderweise schon in Motegi entschieden wurde, beflügelte die Ticketverkäufe ebenso wenig wie der an diesem Wochenende in Melbourne stattfindende Speedway-GP – und die winterlichen Temperaturen.

Neun Grad Aussentemperatur wurden Samstagfrüh um 9 beim Trainingsbeginn gemessen, in der ganzen Nacht hatte es wie aus Kübeln gegossen.

Die Autoparkplätze auf den umliegenden Wiesen waren Samstagfrüh sumpfig und schlammig, zahlreiche Autos steckten im Sumpf fest, die Parkplätze für die Zuschauer wurden teilweise gesperrt. Den Fans wurde empfohlen, sie sollten mit Shuttlebussen von ihren Quartieren in Cowes und San Remo an die Strecke fahren.

Kein Wunder, wenn angesichts dieser tristen Umstände der Zuschaueraufmarsch beim Phillip-Island-GP 2016 stark zu wünschen übrig lässt.

Wer am Freitagabend in Cowes zum Essen ging, fand in den Restaurants einige leere Tische vor, während in den letzten Jahren am Freitagabend schon überall der Teufel los war.

Aber wer tuckert schon bei 9 Grad und Dauerregen mit dem Motorrad zu einer Streetparty und friert sich dann beim Biertrinken den Allerwertesten ab?

Und wer tut sich bei diesem Wetter das Übernachten auf einem sumpfigen Campingplatz an?

Da bleiben die Fans lieber zuhause und schauen sich das Rennen im Fernseher an.

Der leidgeplagte Promoter weiß nicht, wie er das Interesse am Grand Prix pushen und anheizen soll. Ein bisschen halbherzig wird jetzt das Duell um die MotoGP-Konstrukteurs-WM zwischen Honda und Yamaha in den Vordergrund gerückt.

Aber das interessiert leider keinen Rennfan. Honda hat 316 Punkte vorzuweisen, Yamaha 288. Wahre Spannung sieht anders aus.

Der wahre GP-Fan in Australien will zwei Fragen beantwortet haben: Wann tritt Casey Stoner endlich wieder beim Heim-GP an? Und wann findet der Grand Prix endlich wieder im warmen australischen Sommer statt – also im März oder April?

Aber wir haben hier auf dieser malerischen Rennstrecke auch schon im April tropische Regengüsse und Hochwasser lebt. Nur bei etwas wärmeren Temperaturen.

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