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Stefan Bradl/Warm-up 10.: «Ich bin der Leidtragende»

Von Günther Wiesinger
Stefan Bradl beim Malaysia-GP 2016

Stefan Bradl beim Malaysia-GP 2016

Stefan Bradl ärgerte sich nach dem starken zehnten Platz im Sepang-Warm-up über den verpatzten Samstag. Er macht Aprilia Vorwürfe.

Stefan Bradl gelang im MotoGP-Warm-up von Sepang mit 2:02,542 min die zehntbeste Zeit, er büsste nur 1,396 Sekunden auf die Bestzeit von Maverick Viñales (Suzuki) ein.

«Jetzt müssen wir abwarten, was das Wetter in den dreieinhalb Stunden bis zum Rennstart bringt», meinte der Aprilia-Werksfahrer. «Mir wäre ein Trockenrennen lieber, weil es weniger riskant ist. Und im Regen lässt sich der Grip hier auf dem neuen, schwarzen Belag schwer einschätzen. Da geht es ruckzuck – und du hast keinen Grip mehr. Vor allem, wenn es jetzt noch einmal regnet, dann trocknet der Belag ja wieder stundenlang nicht auf. Gott sei Dank ist das Wetter etwas, was wir noch nicht beeinflussen können.»

«Ich bin alle Runden im Warm-up wieder allein gefahren», stellte Bradl fest, der die Aprilia hier 2015 im Rennen auf Platz 10 steuerte. «Aber Rossi und Aleix sind hinter, dazu Barbera, die stehen in der Startaufstellung alle vor mir.»

«Ich bin das ganze Training mit Slicks durchgefahren ohne Stopp. Natürlich haben wir auf die Rennpace geachtet, aber die Rundenzeiten sind nicht so schnell gewesen wie im Quali. Ich bin 2:02,5 min gefahren, gestern war ich fast 1,3 sec schneller. Ich bin zwar in den Rhythmus gekommen, BR es hängt halt viel von den Bedingungen ab, ist auch klar. Mir wäre eine trockene Piste lieber, weil ich weiß, dass ich dann vom 16. Startplatz weg Positionen gutmachen kann. Dann kann ich aus eigener Kraft gut in die Punkte fahren. Es stehen nämlich einige Gegner vor mir, die im Trockenen nicht meine Pace haben. Wenn es im Regen nass ist, ist das Überholen wieder ein Pokerspiel. Dann ist es ja nie konstant nass,   die Piste kann auftrocknen, es kommt nachher womöglich zu einem Motorradwechsel oder sonst was... Aber wie es kommt, so kommt's. Man kann es nicht beeinflussen. Ich werde schauen, dass ich das Beste draus mache.»

«Wir haben mit dem Team gestern noch ein langes Technical Meeting gehabt, denn der gestrige Tag war komplett verbockt. Ich habe ihnen meine Meinung gesagt. Ich war nicht einverstanden mit der Art, wie sie mir den neuen Motor und die neue Airbox installiert haben. Ich verstehe nicht, dass dafür keine Daten vorhanden waren, dass das Mapping für den neuen Motor im FP3 gemacht werden musste, so dass ich keine Chance hatte ins Q2 aufzusteigen. Das Mapping war eine komplette Katastrophe. Sie haben mir das ganze FP3 zunichte gemacht, trotzdem haben mir dann nur zwei Zehntel fürs Q2 gefehlt... Das haben sie mir verbockt. Im Qualifying war es das Gleiche, denn ein Regen-Mapping haben wir für den neuen Motor auch nicht gehabt. Ich habe deutlich gemacht, dass mir dass nicht gefällt. Aber es ändert sich jetzt eh nichts mehr. Sie haben entgegnet, aus der Fahrersicht sei mein Ärger nachvollziehbar. Bautista hat weniger Probleme gehabt, weil er die neue Airbox schon in Motegi gefahren ist und deshalb Daten vorhanden waren. Bei mir haben sich die Lambdawerte in den unteren Gängen teilweise komplett ausgeschaltet, dadurch war die Gasannahme in den unteren Gängen gestern eine Katastrophe. Ich bin leider der Leidtragende. Aber was soll ich machen? So ist halt dieses Geschäft manchmal.»

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