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Nicolas Goubert (Michelin): Was sich für 2017 ändert

Von Günther Wiesinger
Michelin arbeitet nach der ersten Saison als Lieferant der MotoGP-Einheitsreifen an neuen Pneus für hinten und vorne. Und die Werke bauen neue Motorräder, die besser zu den französischen Reifen passen sollen.

Michelin hat von 1976 (Barry Sheene auf Suzuki) bis 2006 in 31 Jahren nicht weniger als 27 WM-Titel in der Königsklasse gewonnen. Dann folgte 2007 der erste Titelgewinn von Bridgestone mit Casy Stoner auf Ducati, 2008 gewann Rossi die MotoGP-WM auf Yamaha – ebenfalls mit Bridgestone. Sein neuer Teamkollege Jorge Lorenzo musste sein Dasein mit den unterlegenen Michelin-Reifen fristen.

Und 2009 begann die siebenjährige Ära der Bridgestone-Einheitsreifen, ehe Michelin diese Rolle übernahm.
Die Franzosen freuten sich, weil auf Pisten wie Doha, Mugello und Misano gleich im ersten Jahr die Bridgestone-Rekorde unterboten wurde.

Aber es gab auch genug Anlass für Kritik.

In der zweiten Saison hat Michelin mehr Daten und mehr Erfahrung, jetzt sollen die Hinterreifen wieder mehr Grip haben, dazu wurden bereits beim Valencia-GP wurden neue Vorderreifen mit einem veränderten Profil ausgeliefert, die ersten 2017-Modelle.

Auch sonst ändert sich einiges. Michelin stellt die Produktion der Intermediates-Reifen für die MotoGP-Klasse ein. Es wird nächstes Jahr 22 Slicks pro Wochenende und Fahrer geben, zwölf Hinterreifen und zehn Vorderreifen.

Bei den Regenreifen gab es in der Saison 2016 sieben Sätze pro Weekend und Fahrer, in der kommenden Saison werden noch elf Regenreifen ausgeliefert, sechs für hinten, fünf für vorne. Wenn es in allen Trainings und im Qualifying regnet, kann die Race Direction einen zusätzlichen Satz Regenreifen bewilligen.

Erwartet Nicolas Goubert, der Deputy Director, Technical Director und Supervisor des MotoGP-Programms von Michelin, dass die Werke ihre MotoGP-Maschinen 2017 besser an die Erfordernisse der Michelin-Pneus anpassen?

«Wir haben bei Michelin das ganze Jahr an der Verbesserung der Reifen gearbeitet», betont Goubert. «Gleichzeitig haben sich die Teams, Werke und Fahrer emsig bemüht, die Abstimmung für unsere Reifen zu verbessern. Die Fahrer haben sogar ihre Fahrstile ein bisschen verändert. All diese vereinten Bemühungen und Anstrengungen haben zu einer besseren Performance geführt. Mit den Daten und den Erfahrungen von 2016 werden die Bikes jetzt von den Werken weiterentwickelt. Die Konstrukteure wissen jetzt, welche Richtung sie einschlagen müssen.»

«2017 war unsere MotoGP-Saison seit 2008, es war auch für viele Fahrer die erste Saison mit Michelin», sagt Piero Tarramasso, Manager der Two-Wheel Motorsport Group von Michelin. «Wir haben gesehen, dass sich einige Teams von Rennen zu Rennen verbessert haben. Die Teams haben immer besser verstanden, wie unsere Reifen funktionieren. Ich bin überzeugt, dass die nächstjährigen Motorräder noch besser für unsere Reifenkonstruktionen geeignet sein werden. Man wird sich Gedanken über die Fahrwerksgeometrie machen. Beim Setting wurden ja inzwischen viele Erfahrungen gewonnen. Die Reifen werden 2017 sicher besser zu den Motorrädern passen.»

Und was wird von Michelin für 2017 geändert? «Zuerst einmal haben wir das Profil der Vorderreifen verändert», erzählt Goubert. «Wir haben diese Reifen schon auf zwei, drei Pisten getestet, bevor wir sie in Valencia beim GP-Finale an die Teams ausgeliefert haben. Wir haben ein paar positive Feedbacks zu diesen neuen Reifen bekommen. Da wir das Profil jetzt fixiert haben, werden wir uns mit der Konstruktion dieser Reifen befassen. Danach geht es an die Compounds, aber bei den Mischungen wird es nur geringfügige Änderungen geben. Parallel dazu werden wir kleine Änderungen am Profil der Hinterreifen vornehmen. Wir haben im Herbst bereits in Barcelona Testfahrten gemacht und dort einiges an Material ausprobiert, das 2016 nie zum Einsatz kam. Einige dieser Neuerungen waren für den Renneinsatz nicht geeignet. Es ist trotzdem Potenzial vorhanden, wir müssen aber Verbesserungen in Angriff nehmen. Wir werden also möglichst bald neue Konstruktionen der Hinterreifen anbieten.»

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