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Marc VDS Honda: Anderes Werk für 2018 vorstellbar?

Von Günther Wiesinger
Jack Miller feiert den Triumph in Assen 2016

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Für 2018 soll jeder MotoGP-Hersteller ein Kundenteam betreiben, auch Suzuki, Aprilia und KTM. Muss sich Marc VDS dann einen neuen Hersteller als Partner suchen? Wer kommt in Frage?

Das belgische Marc VDS Honda Team von Bier-Milliardär Marc van der Straten erlebte in der Saison 2016 Höhen und Tiefen. Das Highlight war zweifellos der MotoGP-Sieg von Jack Miller in Assen, in der Moto2-WM setzte auch Franco Morbidelli einige Glanzpunkte.

Marc VDS hat einen Drei-Jahres-Vertrag mit HRC für die MotoGP-WM, der am Jahresende 2017 ausläuft.

Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta wünscht sich für 2018 von allen sechs MotoGP-Herstellern ein Kundenteam, also auch von Aprilia, KTM und Suzuki. Wenn dieser Plan funktioniert, müsste sich HRC dann eventuell zwischen LCR und Marc VDS entscheiden.

Aber das ist Zukunftsmusik, denn noch lässt sich nicht beurteilen, ob die genannten drei Fabrikate wirklich ein Kundenteam finden, es wird stark von der Konkurrenzfähigkeit der Bikes abhängen.

«Unsere Priortät ist heute, auch nach 2017 mit Honda weiter zu machen», sagt Teamprinzipal Michael Bartholemy. «Wir haben ein gutes Standbein bei Honda, wir erhalten gute Unterstützung. Sicher hat Ende letzten Jahres bei uns auch schon das eine oder andre Werk angeklopft. Wir wurden gefragt, ob wir uns am Saisonstart 2017 einmal zusammensetzen können. Ich denke, dass wir ein für ein Werk ein attraktiver Kunde sein können. Wir werden uns alle Anfragen anhören, aber ein Weitermachen mit Honda sollte trotzdem Vorrang haben. Es kann ja auch 2018 zwei Honda-Kundenteams geben. Wenn es nur eines gibt, dann wissen wir: LCR arbeitet seit 2006 mit Honda zusammen, sie haben die längere Partnerschaft...»

Was wäre die zweitbeste Lösung? Suzuki? Aprilia? KTM?

«Das nächstbeste Paket wäre das von Yamaha, aber da machen wir uns keine Illusionen, dieses Yamaha-Paket ist vergeben – an Tech3. Wir werden uns zuerst anhören, welches Paket Honda für 2018 anbieten kann. Dann werden wir schauen, welche Ideen die anderen Werke haben. Jeder spricht immer über Suzuki, aber wir haben von Suzuki seit Beginn der MotoGP-Ära 2002 oder seit 20 Jahren noch nie ein Kundenteam gesehen. Haben sie überhaupt die Kapazitäten, um ein Satellitenteam auszurüsten? Es ist ja nicht damit getan, ein paar Motorräder in die Box zu stellen. Du brauchst ein Werk, das dir täglich hilft.»

Ist die Schlagkraft von KTM in der MotoGP schon einzuschätzen? «Bisher haben wir nur ein Rennen mit Wildcard-Fahrer Mika Kallo gesehen», gibt Bartholemy zu bedenken. «Bei den Tests, bei denen wir gemeinsam mit KTM auf der Strecke waren, also in Spielberg, Valencia und Jerez, haben sich diese Jungs nicht schlecht geschlagen. Ich weiß, die Erfolge fallen nicht vom Himmel. Ich habe viele Jahre bei Kawasaki mitgemacht. Ich weiß, wie schwierig es für einen Neueinsteiger ist, selbst für ein Riesenwerk wie Kawasaki, die in den großen Klassen schon etwas mehr Erfahrung hatten als vielleicht KTM. Aber was KTM bisher gezeigt hat, war für mich absolut nicht verkehrt.»

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