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Valentino Rossi: «Gut, dass Stoner kein Rennen fährt»

Von Günther Wiesinger
Kurze Haare, Grimasse beim Anblick der Viñales-Zeiten: Rossi in Sepang

Kurze Haare, Grimasse beim Anblick der Viñales-Zeiten: Rossi in Sepang

Valentino Rossi fuhr am ersten Tag in Sepang 0,5 Sekunden langsamer als sein neuer Teamkollege Viñales. Er ist von der neuen Yamaha begeistert, fühlte sich aber gesundheitlich elend.

Valentino Rossi (37) beendete den ersten Testtag in Sepang mit 2:00,694 min an achter Stelle. Im FP3 beim Grand Prix im Oktober war er mit 2:00,102 min auf den vierten Startplatz gebraust.

Auf die Bestzeit fehlten ihm 1,014 sec, der neue Teamkollege Maverick Viñales brauste auf Platz 3, er schaffte eine Zeit von 2:00,129 sec, war also um 0,565 sec schneller als der neunfache Weltmeister!

Rossi gab zu, dass er seine Daten bereits mit jenen von Maverick vergleicht. Was ist ihm da aufgefallen? «Dass er sehr schnell ist», seufzte der Yamaha-Star. «Das ist das Erste, was mir aufgefallen ist. Aber sein Fahrstil ähnelt meinem, besonders bei der Art zu bremsen und beim Einbiegen in die Kurven. Lorenzo hatte einen recht ungewöhnlichen Fahrstil... Abgesehen davon ist Maverick wirklich schnell, er fährt sehr gut, besonders im schnellen Streckenteil. Er ist stark beim Bremsen und beim Beschleunigen, er richtet die Maschine zum richtigen Zeitpunkt auf. Er ist gut.»

«Maverick fährt in manchen Kurven sehr ähnlich wie ich. Beim Beschleunigen fährt Viñales normaler, wenn ich das so nennen darf. Lorenzo ist seltsam gefahren. Für Yamaha ist es besser, wenn wir zwei Fahrer mit ähnlichen Fahrweisen haben. Aber für mich ändert sich nicht viel. Lorenzo hatte andere Settings, aber das war für Yamaha kein Problem. Was Lorenzo anders gemacht hat? Er hat anders gebremst, er fuhr anders in die Kurven rein, er agierte sehr sanft, er nahm oft andere Linien. Jorge hatte immer sehr viel Kurvenspeed», weiß der 114-fache GP-Sieger.

«Zum Glück ist die neue 2017-Yamaha besser als jenes Bike, das wir als Prototyp im November in Valencia und Sepang getestet haben. Der heutige Tag war sehr interessant», sagte Rossi. «Denn ich habe heute erstmals jene Motorräder ausprobiert, mit denen ich die ganze Saison bestreiten werde. Yamaha hat gute Arbeit geleistet. Die Japaner verraten uns ja nie besonders viel. Aber sie haben das Bike gegenüber November deutlich verbessert. Der Motor ist besser, gleich beim ersten Touch hat er mir ein gutes Gefühl vermittelt. An der Elektronik wurde viel gearbeitet, das Chassis ist gleich. Aber am Dienstag testen wir ein neues Chassis aus, das geändert wurde, nachdem wir im November die Kommentare zum ersten Prototyp abgegeben haben. Das Motorrad sieht sehr schön aus... Wir haben es gestern am Sonntagabend erstmals gesehen. Es hat mir gleich gefallen. Wir haben mit dem neuen Motor einen guten Top-Speed und eine gute Beschleunigung.»

Vermisst Rossi die Flügel? «Hier in Sepang spüre ich keinen großen Unterschied. Das spürt man auf den langsamen Pisten mehr, hier weniger. Ohne Winglets ist es beim Beschleunigen etwas schwieriger, denn du hast mehr mit Wheelie-Problemen zu kämpfen. Aber es ist nicht schlimm. Wir haben die Flügel nur wegen der Wheelies genommen, nicht wegen der Stabilität auf der Geraden. Auch ohne Winglets fährt das Bike auf den Geraden brav geradeaus... Das Motorrad funktioniert in allen Bereichen recht zufriedenstellend. Diese neue M1 ist viel besser als der erste Prototyp. Das war eine angenehme Überraschung. Trotzdem: Wir haben noch viel Arbeit vor uns.»»

Teilzeit-Rennfahrer Casey Stoner auf Platz 1 – was sagt Rossi dazu? «Er ist sehr schnell ja. Es ist sehr gut, dass er keine Rennen fährt...» (Schallendes Gelächter).

«Unser größtes Problem 2016 war, dass wir den Hinterreifen zu stark strapaziert haben, deshalb haben wir in den letzten zehn Rennrunden immer arg gelitten», meint Rossi. «Diesen Punkt haben wir uns sehr zu Herzen genommen. Wir haben da einige interessante Lösungen gefunden.»

Rossi fühlte sich am Montag in Malaysia nicht besonders wohl. «Ich bin in der Früh mit Kopfweh erwacht. Ich fühlte mich schlecht... Ich habe arg gelitten. Ich musste eineinhalb Stunden in meinem verdunkelten Hotelzimmer verbringen, ich habe alle Geräusche verbannt. Danach fühlte ich mich ein bisschen besser... Vielleicht habe ich mich am Flug erkältet. Oder es war die Air Condition... Es ist mir heute den ganzen Tag nicht gut gegangen.»

Die MotoGP-Testzeiten Sepang, 30. Januar, 18 Uhr

1. Casey Stoner, Ducati, 1:59,680
2. Andrea Dovizioso, Ducati, 1:59,797
3. Maverick Viñales, Yamaha, 2:00,129
4. Álvaro Bautista, Ducati, 2:00,134
5. Andrea Iannone, Suzuki, 2:00,489
6. Cal Crutchlow, Honda, 2:00,569
7. Jonas Folger, Yamaha, 2:00,643
8. Valentino Rossi, Yamaha, 2:00,694
9. Marc Márquez, Honda, 2:00,738
10. Héctor Barbera, Ducati, 2:00,743
11. Danilo Petrucci, Ducati, 2:00,850
12. Scott Redding, Ducati, 2:00,853
13. Dani Pedrosa, Honda, 2:00,970
14. Johann Zarco, Yamaha, 2:01,224
15. Aleix Espargaró, Aprilia, 2:01,272
16. Pol Espargaró, KTM, 2:01,338
17. Jorge Lorenzo, Ducati, 2:01,349
18. Loris Baz, Ducati, 2:01,352
19. Takuya Tsuda, Suzuki, 2:01,812
20. Alex Rins, Suzuki, 2:01,890
21. Karel Abraham, Ducati, 2:01,926
22. Jack Miller, Honda, 2:01,943
23. Kouta Nozane, Yamaha, 2:02,187
24. Katsuyuki Nakasuga, Yamaha, 2:02,281
25. Tito Rabat, Honda, 2:02,315
26. Sam Lowes, Aprilia, 2:02,943
27. Bradley Smith, KTM, 2:03,033

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