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Danilo Petrucci: «Die wollten mich sicher umbringen»

Von Vanessa Georgoulas
Danilo Petrucci: «In fünf Jahren ist ganz schön viel passiert»

Danilo Petrucci: «In fünf Jahren ist ganz schön viel passiert»

Pramac-Ducati-Pilot Danilo Petrucci sprach nach seinem dritten Platz im diesjährigen Italien-GP über die Wut der Fans von Valentino Rossi und das Gefühl, in Mugello am neunfachen Weltmeister vorbeizuziehen.

Den diesjährigen Italien-GP wird Danilo «Petrux» Petrucci nicht so schnell vergessen. Denn der Pramac-Ducati-Pilot schaffte es im sechsten WM-Lauf, seinen ersten Podestplatz seit Silverstone 2015 zu erobern. Vor heimischer Kulisse kreuzte der Italiener, der auf einer 2017er-Ducati unterwegs ist, die Ziellinie nur 2,334 sec hinter Sieger Andrea Dovizioso. Der zweite Werkspilot, MotoGP-Star Jorge Lorenzo, kam knapp zwölf Sekunden hinter Petrux ins Ziel.

Hinterher erklärte der Drittplatzierte, der sich auf dem Treppchen vor Glück die Augen ausheulte: «Wir haben dieses Wochenende nicht viel Testarbeit für das Werksteam erledigen müssen. Dennoch kam ich nicht viel zum Fahren, denn ich habe am Freitag wegen eines kleinen Problems die halbe Session an der Box verbracht und am Samstag bin ich gecrasht, da bin ich also auch nicht viel gefahren. Dennoch war ich ziemlich flott unterwegs.»

Petrucci weiss: «Die Differenz zwischen dem 16er-Bike und der 17er-Maschine ist nicht so gross, du musst deshalb als Fahrer den Unterschied machen. Auf dem aktuellen Modell musst du immer einhundert Prozent geben und bis jetzt war nur Dovi konstant schneller als wir. Bei Lorenzo ist es nicht konstant, da bin ich einmal vorne, und das andere Mal dann er. Dovi ist aber immer stark, er kennt das Bike auch sehr gut. Ich bin zufrieden mit meinem dritten Platz, denn der ist der Beweis für meinen Speed. Das stimmt mich auch zuversichtlich fürs nächste Rennen.»

Natürlich musste der Rennfahrer aus Terni auch über sein Überholmanöver an Lokalmatador Valentino Rossi sprechen. Lachend scherzte Petrux mit Blick auf die leidenschaftlichen Rossi-Fans auf den Tribünen: «Die wollen mich sicher umbringen, ich zähle da ganz auf die Polizei.»

Und wieviel Extradruck fährt mit, wenn man in Mugello mit Valentino kämpft? «Es war sehr schwierig, ihn zu überholen», erklärt Petrucci. «Ich hatte erwartet, dass er schneller sein würde, denn er gibt normalerweise immer auf den letzten Runden noch einmal Gas. Ich fuhr also am Limit und sagte mir: Klar willst du aufs Podest, aber dazu musst du zuerst ins Ziel kommen. Das ist mit Valentino im Rücken gar nicht so einfach. Aber ich gab alles.»

Und der aktuelle WM-Achte witzelte: «Nach meinem Crash in Le Mans kam Pramac-Boss Paolo Campinoti: 'Heute hast du ein gutes Rennen gezeigt, aber in Mugello musst du mir ein gutes Geschenk machen.' Und ich dachte mir: 'Okay, dann muss ich es ihm kaufen.' Ich fand aber schnell heraus, dass es ein Podest in Mugello nicht zu kaufen gibt, deshalb blieb mir nichts anderes übrig, als auf einem der ersten drei Plätze ins Ziel zu kommen.»

Und Petrucci betonte noch einmal: «Das Ducati-Werk liegt 45 Minuten von hier entfernt, die Werkstatt in Siena ist auch weniger als eine Stunde von hier entfernt und mein Zuhause erreiche ich in knapp zwei Stunden. Es ist also in vielerlei Hinsicht mein Heimrennen und natürlich ist da viel Druck. Aber ich kam das ganze Wochenende hindurch sehr gut klar damit. Es tut mir leid für Valentino, aber ein Rennen ist nunmal ein Rennen. Dovi war diesmal stärker, und auch Maverick hat mich in der letzten Runde geschnappt. Das hat er schon 2015 jeweils so gemacht. Ich kann mich noch gut an meinen ersten Heim-GP von 2012 erinnern, damals musste ich als Letzter los. In fünf Jahren ist also ganz schön viel passiert.»

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