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Sam Lowes (10.): «Will auch 2018 bei Aprilia fahren»

Von Günther Wiesinger
Aprilia-Werksfahrer Sam Lowes schöpft nach dem zehnten Startplatz von Assen wieder Hoffnung. «Ich möchte auch 2018 bei Aprilia fahren», betont er.

Der britische Aprilia-Werkspilot Sam Lowes (26), dreifacher Moto2-Sieger, nützte die Gunst der Stunde und schaffte mit Platz 2 im Qualifying 1 am Samstag in Assen den Sprung ins Q2. Er sicherte sich dort wacker den zehnten Startplatz. Am Ende hauchte aber sein Werksmotor in einer Qualmwolke sein Leben aus.

Sam, du bist bei deinem achten MotoGP-Rennen erstmals ins Qualfyung 2 vorgestossen.

Nach den letzten Wochen war es nett, schon am Freitag hier endlich einen guten Tag zu erleben. Ja, wir hatten einen Crash; trotzdem ist der Freitag zufriedenstellend verlaufen. Ich war immerhin 20.

Der Samstag war auch in Ordnung.

Klar, ich habe die letzten zwei Quali-Runden verpasst. Danach denkst du dir immer: ‚Hm, ich hätte noch besser abschneiden können.’ Und tatsächlich wäre das möglich gewesen. Aber ich bin mit dem zehnten Startplatz glücklich. Es wird gut für mich sein, erstmals in der Mitte des Felds losfahren zu können.

Ich werde mich bemühen, mit ein paar starken Piloten mitzufahren, darauf will ich dann aufbauen. Ich glaube, der Sonntag kann ein guter Tag für mich werden.

Gewöhnst du dich allmählich an die Aprilia?

Ich fühle mich angenehm und gut aufgehoben. Ich habe zuletzt in der Moto2 ein paar Jahre ohne diese Elektronik erlebt. Du baust damit langsam Vertrauen auf und lernst, wo du pushen kannst und wo nicht. Das Motorrad fühlt sich für mich im Nassen gut an. Die Stahlbremsen fühlen sich für mich normaler an; und diese Elektronik, die ich in der Moto2 nicht gehabt habe, sind im Regen von Vorteil.

Ich habe am Samstag hier in Assen viel Vertrauen gewonnen. Ich spüre, dass wir näher an die zweite Reihe herankommen hätten können. Das wäre womöglich der beste Startplatz für Aprilia werden können, zumindest nahe dran am fünften Platz von Aleix in Barcelona.

Bisher haben wir hier das Beste aus der Situation herausgeholt. Das war bisher ein solider Job. Es geht in die richtige Richtung.

Wäre dir ein nasses Rennen lieber?

Ein Trockenrennen. Im Regen könnte ich eine gute Performance zeigen. Aber ich will mein Potenzial im Trockenen offenbaren.

Vielleicht wäre ich im Quali bei trockener Fahrbahn nicht so weit nach vorne gekommen... Aber ich hätte sicher besser abgeschnitten als bei den letzten Grand Prix. Und darum geht es.

Im Nassen fühle ich mich tadellos. Aber auch im Trockenen hat sich mein Gefühl verbessert. Das Rennen wird spannend, weil wir nur einen trockenen Trainingstag gehabt haben. Aber wir können gut abschneiden.

Hast du einen Vorteil, wenn wenig Zeit für eine optimale Abstimmung war?

Ich weiß es nicht. Ich war an diesem Wochenende vom Beginn an schnell. Ich denke, ich hätte mich sowieso verbessert. Am Freitag konnte ich die letzten schnellen Runden nicht abspulen.

Am Sonntag sollte es trocken bleiben, in der Nacht muss man mit Regen rechnen.

Kommt diese Strecke der Aprilia RS-GP entgegen?

Ja, definitiv. Unser Motorrad macht einen gute Eindruck, wenn du s n Schwung halten kannst. Nur in der Linkskurve vor der geraden, also Turn 5, dort verlieren wir Zeit. Aber das ist nur eine Stelle...

Auch der Sachsenring sollte zu unserem Bike passen. Das können zwei gute Rennen werden. Ich möchte in Assen en gutes Resultat erzielen und dann mit viel Mumm zum deutschen WM-Lauf fahren.

Dann werden wir mit viel positiver Energie in die Sommerpause gehen.

Du hast im Qualifying 2 deinen ersten kapitalen Motorschaden erlebt. Macht dir das Kummer?

Nicht wirklich, nein. Ja, der Motor ist kaputt gegangen. Aber bei mir ist das bisher nie vorgekommen, Deshalb mache ich mir eigentlich keine Sorgen.

Du hast nach den schwierigen letzten Wochen ein besseres Gefühl?

Ich verstehe meine Situation. Ich brauche Ergebnisse. Aber wenn man berücksichtigt, dass ich ein Rookie bin, dann war meine Saison bisher kein Desaster. Klar, die Resultate waren nicht perfekt. Aber es wird darauf ankommen, wie ich mich jetzt steigere und wie ich das Jahr abschließe. Das ist 2017 ein Prozess des Aufbaus... Jetzt zeige ich erste Anzeichen von dem, wozu ich fähig bin. Das ist wichtig für mich. ich glaube stark an mich. Ich habe einige Fahrer, die jetzt erfolgreich in der MotoGP fahren, schon besiegt. Warum gelingt es mir momentan nicht?

Ich glaube an mich, an das Team und an dieses Projekt.
Ich hoffe, alles bleibt so wie geplant. Ich wünsche mir zwei solide Jahre bei Aprilia.

War es wichtig, im Quali einmal schneller als Aleix zu sein, der von Platz 15 losfährt?

Nein, eigentlich nicht. Natürlich ist es gut, wenn man den Teamkollegen besiegt. Aber im Moment ist er besser als ich. Er hat bei den letzten Rennen kein Glück gehabt, Unsere ganze Situation wäre besser, wenn Aleix ein paar bessere Resultate zustande gebracht hätte.

Okay, ich will meinen Teamkollegen besiegen. Aber ich brauche dazu noch ein paar weitere Rennen. Vielleicht kann ich mich hier im Rennen an ihn anhängen. Aber bisher bin ich nicht auf seinem Level.

 

 

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