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Valentino Rossi (9.): «Wir waren nie stark genug»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi im Regen: 9. Startplatz

Valentino Rossi im Regen: 9. Startplatz

Valentino Rossi hat Sorgen. Sechs Tage nach dem triumphalen Sieg von Assen steht er beim deutschen WM-Lauf vor mehreren Rätseln.

Das Wetter auf dem Sachsenring schlug heute wieder Kapriolen wie in den besten April-Tagen, Sonne, Regen, Nieseln, Wolkenbrüche, alle 15 Minuten änderte sich die Situation.

Valentino Rossi schaffte aber im trockenen FP3 den Sprung auf Platz 6, damit kam er direkt ins Q2. Dort reichte es aber nur für den neunten Startplatz, er verlor 1,367 sec auf die Bestzeit von Marc Márquez.

«Wie schon so oft in diesem Jahr haben wir auch hier auf dem Sachsenring ein sehr unterschiedliches Gefühl für das Motorrad, ganz anders als in Assen, besonders was die Reifen betrifft», wunderte sich Rossi. «Das ist die große Überraschung in diesem Jahr. Normal waren die Performances in den letzten Jahren konstanter. Und dieses Gefühl lässt sich sehr schwer kontrollieren und beherrschen, denn du weißt nie, was du zu erwarten hast...»

«Heute haben wir uns deutlich verbessert. Im Trockenen war ich nicht fantastisch, aber meine Pace war nicht so weit weg von den Spitzenfahrern. In der Früh heute bin ich auf Platz 6 gelandet. Aber im Nassen hatte ich Mühe. Es sieht so aus, als hätten auf nasser Fahrbahn alle Yamaha-Fahrer Mühe mit Ausnahme von Folger, der nicht so übel abgeschnitten hat. Aber wir sind im Regen langsamer als Ducati und Honda.»

«Das Qualifying 2 war mühselig. Wir haben viele unterschiedliche Dinge probiert. Aber wir waren nie stark genug. Was den Sonntag betrifft, siehst es so aus, als würde das ganze Wochenende so ausfallen wie der heutige Tage, es ist verrückt. Morgen kann alles passieren. Ich hoffe auf ein trockenes Rennen, weil wir im Trockenen näher an der Spitze dran sind. Aber wir müssen uns für das Warm-up steigern, unabhängig davon, ob die Fahrbahn nass oder trocken ist. Wir müssen stärker werden.»

Liegt es an den Reifen, dass sich in diesem Jahr die Konkurrenzfähigkeit der Teams und Fahrer von Rennen zu Rennen ändert?

Rossi: «Wir wissen nicht, woran es liegt. Wir wissen nicht, was bei den Reifen passiert und passiert ist, wir kennen die Unterschiede nicht. Es st schwer verständlich. Stellt euch vor: Zarco war letzte Woche in Assen mit der 2016-Yamaha in Assen auf der Pole-Position. Sieben Tage später steht er hier in Deutschland auf Platz 19 – mit demselben Motorrad. Bei denselben Verhältnissen – im Regen. Es liegt also nicht am Motorrad. Denn mit meinem neuen Chassis war es ähnlich. ich war damit in Assen im Nassen stark, hier habe ich viel Mühe. Das ist schwer zu verstehen... Das Feeling mit dem Bike und das Setting sind so unglaublich anders als 2016. Das ist früher nie geschehen. Ein Rätsel.»

Der Yamaha-Star bevorzugt das neue Chassis, das er beim Montag-Test in Barcelona erstmals probiert hat, im Nassen und im Trockenen gegenüber der Vorgängerversion. «Das Gefühl für dieses Chassis ist auch im Regen sehr ähnlich. Mit dem 2017-Standard-Chasss fühle ich mich im Regen nicht sehr gut. Mit dem neuen Chassis habe ich ein ähnliches Gefühl wie mit dem 2016-Motorrad. Letztes Jahr war ich aber im Regen mit dem alten Bike immer einer der Schnellsten. In diesem Jahr ist die Situation immer ungewiss. Man weiß nicht, woran man ist.»

Viñales beklagte sich über zu viel Wheelspin. Litt Valentino an denselben Problemen? «Ich kenne die Sorgen von Maverick nicht. Aber wir verlieren beim Beschleunigen im Vergleich zu den anderen Motorrädern. Es sieht so aus, als hätten wir weniger Traktion, deshalb verlieren wir beim Rausfahren aus den Kurven Zeit.»

Die M1-Yamaha von Rossi blieb im FP1 stehen, im FP3 am Samstag in der Früh abermals.

Woran lang lag es diesmal?

Rossi: «Ich hatte an diesem Wochenende mit meinem bevorzugten Motorrad zwei unterschiedliche Defekte, das war sicher nicht hilfreich, weil wir nur eine Maschine mit dem neuen Chassis haben. Aber das Problem war heute anders als gestern. Heute hat die Benzinpumpe gestreikt. Ja. Der Motor hatte schon viele Kilometer hinter sich. und leider hat die Benzinpumpe ‚ciao’ gesagt, ein bissen früher als erwarte. Deshalb ist die Yamaha stehen geblieben.»

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