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Katar: Bedroht Wirtschaftsblockade den Motorradsport?

Von Oliver Feldtweg
Das Emirat Katar am Persischen Golf wurde von namhaften Nachbarstaaten mit einem Wirtschaftsboykott belegt. Bisher gibt es keine Annäherung. Auswirkungen für den Motorradsport sind zu befürchten.

Die politischen Verwicklungen des Emirats Katar mit einigen Nachbarstaaten sind noch immer nicht beigelegt. Ob die geplanten Motorradsport-Veranstaltungen wie Superbike-WM-Lauf am 3./4. November 2017, die MotoGP-Tests (alle drei Klassen) im März 2017 und der GP-Saisonauftakt im März 2017 stattfinden können, ist fraglich.

«Wir warten ab, ob die EU irgendwelche Richtlinien herausgibt», erklärte Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta gegenüber SPEEDWEEK.com.

Die Motocross-WM 2017 auf dem Losail Circuit bei Doha ist für 2018 bereits gestrichen worden.

Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Ägypten haben bekanntlich am 5. Juni 2017 die diplomatischen Beziehungen zu Katar mit sofortiger Wirkung abgebrochen. Jemen, die sogenannte Gegenregierung im ostlibyschen al-Baida, die Malediven und Mauritius haben erklärt, diesem Schritt zu folgen.

Die Herrscher von Kuwait wollten in diesem Streit vermitteln, aber diese Bemühungen blieben erfolglos.

Saudi Arabien hat damals die Land-, Luft- und Seegrenzen zu Katar geschlossen und den Land-, Luft- und Seeverkehr unterbrochen.

Seit dem 6. Juni 2017 wurde auch von Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emirate der Land-, Luft- und Seeverkehr mit Katar bis auf weiteres eingestellt. Diese Länder verweigern Qatar Airways die Lande- und Überflugrechte und haben ihren eigenen Fluggesellschaften untersagt, den neuen Hamad International Airport in Doha anzufliegen. Diese Massnahmen haben Auswirkungen auf alle Staaten am Persischen Golf.

Reisenden über den internationalen Flughafen von Doha wird vom Auswärtigen Amt in Deutschland dringend empfohlen, sich bezüglich ihrer Reiseverbindungen direkt mit ihrer jeweiligen Fluggesellschaft oder dem Reiseveranstalter in Verbindung zu setzen sowie diese Reise- und Sicherheitshinweise aufmerksam zu verfolgen.

Katar ist seit dem 5. Juni auf dem Landweg nicht mehr erreichbar. Teilweise werden die Lebensmittel knapp, weil 80 Prozent importiert wurden. Ein katarischer Geschäftsmann will 4000 Kühe aus den USA und Australien mit 60 Flugzeugen nach Katar fliegen lassen, weil die Milchprodukte knapp werden.

Unternehmen und Bürger aus Katar sollen für Nachteile durch die Blockade der arabischen Staaten entschädigt werden können. Der katarische Generalstaatsanwalt Ali bin Fetais al-Marri kündigte am Wochenende an, es solle ein Komitee eingerichtet werden, um Schadensersatzklagen zu bearbeiten.

Betroffene sind laut al-Marri große Unternehmen wie die Fluggesellschaft Qatar Airways, aber auch katarische Studenten, die aus ihren Studienländern ausgewiesen wurden sowie Katari, die in den betroffenen Ländern ihren Lebensunterhalt verdienen udn jetzt ausgewiesen wurden. Der Generalstaatsanwalt soll das Komitee leiten, gemeinsam mit Vertretern des Außenamtes und dem Justizministerium.

Tausende Bewohner von den Strafmaßnahmen betroffen

Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain und die Vereinigten Arabischen Emirate haben am 5. Juni eine Verkehrs- und Handelsblockade gegen den erdgasreichen Wüstenstaat Katar (2 Millionen Einwohner, Fläche so groß wie das Bundsland Oberösterreich) verhängt. Sie werfen Katar die Unterstützung von terroristischen Ggruppen und eine zu große Nähe zu Saudi-Arabiens Erzrivalen Iran vor.

Für die katarische Wirtschaft sind von der Blockade Verträge im Wert von rund 1,8 Milliarden Euro betroffen, die im Baubereich. Für die Fußball-WM in Katar 2022 werden riesigen Stadien gebaut, dazu wird die Infrastruktur verbessert und vor allem der öffentliche Verkehr.

Gebaut werden zum Beispiel das Lusail Stadion für 86.250 Besucher, das Doha Port Stadion für 44.950 Besucher und das Al Gharafa Stadion (Kapazität: 21.282). Das Qatar University Stadion soll 43.250 Menschen Platz bieten. Stadt Umm Salal hat ungefähr 35.000 Einwohner; sie soll ein Fußballstadion mit einem Fassungsvermögen von 45.120 Zuschauer bekommen. Dazu kommt das Al Wakrah Stadion (Kapazität: 45.120). Die Fußball-Arena in Al-Shamal (5000 Einwohner) soll am Ende 45.120 Zuschauern Platz bieten. Das Al-Khor-Stadion soll nach Fertigstellung 45.330 Zuschauer fassen. Das sind 12.000 Menschen mehr, als die Stadt Al-Khor Einwohner hat. Das Sports City Stadion ist mit einem Fassungsvermögen von 47.560 das größte Stadion Dohas.

Insgesamt werden für die Fußball-WM zwölf pompöse neue Stadien erreichtet.

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