Cal Crutchlow (Honda): «Der Sieger? Pedrosa!»

Cal Crutchlow, durch eine Fingerverletzung angeschlagen, stürzte im zweiten MotoGP-Training von Misano in Kurve 15. Zu diesem Zeitpunkt lag der Brite aus dem LCR-Honda-Team auf dem zwölften Rang. Doch bis zum Ende der Session konnte sich Crutchlow noch auf Platz 6 nach vorne schieben.

Mit 0,314 sec blieb Crutchlows Rückstand überschaubar. «Die Verletzung am Finger war unangenehm. Aber ich kann nicht sagen, dass ich wirklich Schmerzen hatte. Dann würde ich lügen. Ich hatte keine großen Schmerzen. Es ist aber nicht so einfach, das Bike zu fahren. Als ich die Demorunden am Dienstag in Barcelona absolvierte, fuhr ich mit dem Finger nach unten gerichtet, weil ich nicht dachte, dass es nach oben gut wäre. Jetzt fahre ich aber immer mit dem Finger nach oben gerichtet. Ich fühlte mich wohl auf dem Bike und auf gebrauchten Reifen. Mit den gebrauchten Reifen fuhr ich den gesamten Morgen und am Nachmittag den ersten Run.»

Crutchlow, der vorne meist die härteste Reifenmischung einsetzt, erlebte damit in Misano Probleme. «Als ich mit dem harten Vorderreifen auf die Strecke ging, stürzte ich in der ersten Runde. Aus irgendeinem Grund ist er zu hart. Das ist seltsam, denn ich fuhr diesen Reifen schon bei zwölf oder 14 Grad niedrigeren Asphalttemperaturen», grübelte der Honda-Pilot. «Marc setzte ihn auch nur fünf Runden ein und sagte, dass er damit in Kurve 13 komplett am Limit ist. Ich bin dort gestürzt. Diese Information kam für mich also zu spät. Mit dem gebrauchten Vorderreifen vom Morgen lief es dann viel besser. Ich hoffe, die Temperaturen steigen noch. In den Linkskurven war der Grip nicht ausreichend. Mein Sturz tut mir leid für mein Team, denn das war ziemlich unglücklich. Ich fühlte mich gut auf dem Bike, wir hätten diese Zeit nicht verlieren müssen. Danach wurde ich immer schneller. Darum bin ich sehr zufrieden.»

Wer wird am Sonntag siegen? «Wenn sich nicht viel ändert, dann ist es Dani [Pedrosa], der das Rennen wieder nur selbst verlieren kann, denn einer dieser Vorderreifen passt wieder perfekt zu ihm. Am Nachmittag zeigte er bereits einen sehr guten Run mit diesem Vorderreifen und dem harten Hinterreifen.»

Am Sonntag ist die Wahrscheinlichkeit für Regen hoch. «Diese Strecke ist im Nassen seltsam», erklärte Crutchlow. «Wer das Wasser besser verdrängen kann, ist wirklich stark. Also die schwereren Fahrer. Also würde nicht unbedingt der beste Fahrer im Regen auch das beste Resultat erzielen. Es geht mehr darum, wer das Wasser verdrängt. Seltsam hier, sehr seltsam. Doch wir müssen es unter allen Bedingungen versuchen. Ich werde versuchen, nach Silverstone stärker zu sein. Nach dem vierten Platz dort war ich niedergeschlagen. Aber wir haben bestätigt, dass wir eine gute Pace haben. Und heute zeigte sich, dass ich auch mit der Verletzung stark bin. Am Samstag wird es aber schwer, weil die Temperaturen steigen werden.»