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MotoGP-WM 2017: Ducati, Honda & Yamaha ziehen Bilanz

Von Sharleena Wirsing
Paolo Ciabatti (Ducati), Livio Suppo (Honda) und Lin Jarvis (Yamaha)

Paolo Ciabatti (Ducati), Livio Suppo (Honda) und Lin Jarvis (Yamaha)

In Valencia zogen die Vertreter der Hersteller Honda, Yamaha und Ducati vor dem letzten Kräftemessen der Saison ihr Resümee. «Unsere Probleme kamen unerwartet», räumte Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis ein.

In Valencia versammelten sich Livio Suppo (Teamprinzipal Repsol Honda), Lin Jarvis (Yamaha-Renndirektor) und Paolo Ciabatti (Ducati-Sportdirektor), um vor dem letzten Rennen der Saison Bilanz zu ziehen.

Repsol-Honda-Pilot Marc Márquez ist auf dem besten Weg, seinen vierten MotoGP-Titel mit den Japanern zu gewinnen. Der Spanier geht mit 21 Punkten Vorsprung auf Ducati-Pilot Andrea Dovizioso in das letzte Rennen der Saison. «Natürlich ist es ein bisschen seltsam, vor dem Saisonende schon auf das Jahr zurückzublicken», bemerkte Livio Suppo von HRC. «Bisher sind wir aber sehr zufrieden, denn Marc [Márquez] hat sechs Rennen gewonnen. Dani [Pedrosa] konnte eines für sich entscheiden. Zudem schaffte es auch Cal [Crutchlow] auf das Podest – wenn auch seltener als 2016. Wir haben schon den Konstrukteurstitel gewonnen. Dafür sorgte vor allem Marc, aber auch Dani hat acht Podestplätze erzielt. Der Saisonbeginn war schwer für ihn. Doch insgesamt lief es für uns nicht allzu schlecht.»

Auch Ducati hat noch eine Chance, in Valencia den MotoGP-Titel zu gewinnen. Dafür muss Andrea Dovizioso jedoch siegen und Marc Márquez darf nicht über Rang 12 hinauskommen. Doch auch ohne Titel kann Ducati bereits auf ein sehr erfolgreiches Jahr zurückblicken. Dovizioso siegte sechs Mal für die Roten, Jorge Lorenzo verbesserte sich stetig. «Offensichtlich sind wir sehr glücklich, denn sechs Siege und so viele Podestplätze sind ein fantastisches Ergebnis für Ducati. Auf der anderen Seite hatte Jorge zu Beginn der Saison mehr Schwierigkeiten als erwartet. Doch mit dem neuen Aerodynamik-Paket fand er dann das nötige Gefühl für die Front. Rennen für Rennen steigerte er sich. Hoffentlich kann er in Valencia und auch in der nächsten Saison stetig um Podestplätze kämpfen. Wir konnten mit beiden Werkspiloten starke Ergebnisse erzielen. Zudem schaffte es Danilo Petrucci vier Mal auf das Podest», freute sich Paolo Ciabatti.

«Ducati ist jetzt schon sehr happy mit dieser Saison, obwohl mit dem Sonntag noch ein sehr wichtiger Tag vor uns liegt. Um den Titel zu gewinnen, muss schon eine besondere Situation eintreten, aber es ist großartig, beim letzten Rennen noch um den Titel zu kämpfen», betonte Ducati-Sportdirektor Ciabatti.

Yamaha-Renndirektor Lin Jarvis befindet sich in einer ungewohnten Situation, denn keiner seiner Fahrer hat 2017 noch eine Chance auf den MotoGP-Titel. Maverick Viñales, der die Wintertests und die ersten Rennen dominierte, liegt nur noch auf WM-Rang 3, Valentino Rossi auf dem vierten Gesamtrang. In der Konstrukteurswertung hat Yamaha vor dem Valencia-GP nur Platz 3 hinter Honda und Ducati inne. Vor allem das Chassis der 2017er-Yamaha bereitete Probleme. «Im Moment ist immerhin sicher, dass Maverick den dritten WM-Rang erzielen wird. Es ist aber kein desaströses Jahr, denn wir haben vier Rennen gewonnen. Bei den Wintertests waren wir noch sehr stark, dann gewannen wir drei der ersten fünf Rennen. Dann gerieten wir unerwartet in Schwierigkeiten. Und das auf Strecken, auf denen wir sonst immer glänzten. Wir erlebten also aus technischer Sicht ein schwieriges Jahr.»

Vor allem auf nasser Fahrbahn und auf Strecken mit geringem Grip hatte Yamaha zu kämpfen. «Nun müssen wir Lösungen für unsere Probleme finden. Zu wenig Grip bremste uns ein. Das war vom Asphalt und dem Wetter abhängig. Wir nahmen Änderungen am Chassis vor, kamen aber auf keinen grünen Zweig. Motegi ist ein Beispiel für ein sehr, sehr enttäuschendes Wochenende. Wenn du denkst, alles ist schrecklich, dann kommst du auf Phillip Island, wo die Sonne scheint und guter Grip herrscht. Dort waren wir wieder stark und konnten bis zum Ende um den Sieg kämpfen. Es war ein schwieriges Jahr – auch durch Valentinos Verletzungen. Erst der Motocross-Unfall vor seinem Heimrennen in Mugello und dann der Schien- und Wadenbeinbruch vor Misano. Doch er kämpfte sich zurück. Es war keine schlechte Saison, aber wir müssen es im nächsten Jahr besser machen, denn wir schafften es nicht in die Top-2 der Gesamtwertung. Es liegt Arbeit vor uns.»

Doch Jarvis hatte auch Positives zu berichten: «Johann Zarco gewann den Titel ‹Rookie of the Year› und ist bester Pilot aus einem Satelliten-Team. Darauf sind wir stolz. Das zeigt, dass unsere Basis gut ist.»

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