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Valentino Rossi: «Jeder Fahrer kann von Dovi lernen»

Von Günther Wiesinger
Andrea Dovizioso am Freitag in Valencia

Andrea Dovizioso am Freitag in Valencia

Superstar Valentino Rossi war 2009 Italiens letzter MotoGP-Weltmeister. Folgt ihm Andrea Dovizioso am Sonntag nach? Rossi stellt Dovi als leuchtendes Beispiel dar.

Valentino Rossi kämpft seit 2009 vergeblich um den zehnten WM-Titel, er hält bei 115 Siegen und wird Rekordhalter Giacomo Agostini (122 Siege) kaum noch einholen, wenn er wie momentan nur einmal im Jahr gewinnt.

Aber vielleicht gewinnt ja am Sonntag Außenseiter Andrea Dovizioso den WM-Titel, den vor der Saison kaum jemand auf der Rechnung hatte, nachdem er den Titel im Vorjahr um 171 Punkte verfehlt hat.

Jetzt könne sich viele Rennfahrer an Dovi ein Beispiel nehmen.

Der Titelanwärter hat seit seinem Einstieg in die MotoGP-WM (2008 auf der SCOT-Honda) mühselige Zeiten erlebt. Bei Repsol-Honda war er nur als Notnagel engagiert, neben Pedrosa und Hayden, dann musste er 2012 im Tech3-Yamaha-Team Zuflucht nehmen, weil ihn niemand anderer wollte.

Ducati Corse war 2013 auch nicht die beste Adresse, als Rossi wegging. Aber Dovi biss sich dort durch, widersetzte sich auch dem jungen Iannone und nahm sogar die Verpflichtung von Lorenzo widerspruchslos zur Kenntnis.

Jetzt ist er als einziger Herausforderer von Weltmeister Marc Márquez übrig geblieben.

Dovizioso hat sich in einer Szene, die wenig Geduld mit Spitzenfahrern hat, dank seines Ehrgeizes und seiner Entschlossenheit allmählich gesteigert. Er war nie ein Mitglied der Glorreichen Vier mit Rossi, Lorenzo, Márquez und Pedrosa, zu denen sich jetzt auch Viñales gesellt hat. Aber nach sechs Saisonsiegen hat sich der Stellenwert des WM-Zweiten geändert.

Valentino Rossi spricht mit viel Respekt über seinen 31-jährigen Landsmann. «Für mich ist das Beispiel Dovizioso eine sehr gute Story», räumt Valentino ein. «Denn er hat schwierige Perioden in seiner MotoGP-Karriere mitgemacht. Jeder kann von ihm lernen und sich ein Beispiel nehmen. Er gibt nie auf. Besonders muss man festhalten, dass er nie das Selbstvertrauen und den Glauben an sich verloren hat. Er gewann ein Rennen in siebeneinhalb Jahren und dann sechs Rennen in einer Saison... Wenn du so etwas zustande bringen willst, musst du Stärke zeigen, du musst innerlich und seelisch im Gleichgewicht sein. Es ist ja in allen Sportarten so, nicht nur in der MotoGP-WM, dass sofort Erfolge und Resultate verlangt werden. Du kriegst nie genug Zeit, um dich zu bewähren und dich zu entfalten. Wir versuchen, unseren Jungs in der VR46 Academy zu helfen und sie zu unterstützen, damit sie sich kontinuierlich steigern. Aber sicher – jeder GP-Fahrer steht unter Zeitdruck. Ja, so ist es. Trotzdem muss ich festhalten: Jeder Athlet braucht eine gewisse Zeit. Das hat man bei Dovi gut beobachten können.»

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