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Hervé Poncharal (Tech3): «Wir fahren 2018 mit Folger»

Von Günther Wiesinger
Hervé Poncharal

Hervé Poncharal

Auch wenn bisher nicht geklärt ist, wann Jonas Folger wieder auf der M1-Yamaha sitzen kann, macht sich Tech3-Teamchef Hervé Poncharal keine Gedanken über einen Plan B.

Die neuesten Informationen zum Gesundheitszustand von Jonas Folger, der am «Morbus Gilbert» leidet, sind von Tech3-Yamaha-Teambesitzer Hervé Poncharal mit Interesse zur Kenntnis genommen worden.

Der Franzose nimmt im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com Stellung.

Hervé, war die Diagnose der Ärzte jetzt eine Erleichterung für dich?

Die Pressemitteilung, die wir gestern veröffentlicht haben, ist von Jonas Folger, Tech3 und seiner Managementfirma Wasserman Group gemeinsam herausgegeben worden. Sein Manager Bob Moore hat Jonas am Dienstag oder Mittwoch dieser Woche daheim in Deutschland in seinem Haus besucht.

In den letzten Wochen haben wir von verschiedene Krankheiten gehört, vom Epstein Barr Virus bis zum Pfeifferschen Drüsenfieber.

Jetzt haben wir vom Gilbert-Syndrom gehört. Ich habe keine Ahnung, was das bedeutet, ich bin kein Arzt. Aber es gibt ein Problem mit der Leber, das ist klar.

Zum Glück wissen wir nach all diesen Medical Checks mehr über die gesundheitlichen Probleme, die Jonas geplagt haben.

Ich hoffe, dass die Ärzte jetzt dank all dieser Informationen eine Lösung finden und verstehen, wie diese Infektion behandelt werden muss. Das ist meine Hoffnung. Mehr kann ich dazu nicht sagen.
Wir können nur hoffen.

Natürlich bleiben offene Fragen. Wird Jonas in der gesamten Saison 2018 zu 100 Prozent fit, stark und konkurrenzfähig sein? Wird er sich vollkommen erholen? Wird der Zustand von Jonas in Zukunft stabil sein? Oder wird es Höhen und Tiefen geben wie seit vielen Jahren in der Vergangenheit?

Ich weiß es nicht.

Ich werde das weitere Vorgehen mi Dorna-Chef Carmelo Ezpeleta und mit Medical Director Angel Charté besprechen.

Die Frage lautet: Wann kann Jonas wieder testen? Er ist nicht in Valencia; er wird auch am Dienstag und Mittwoch hier beim Test fehlen. Ob er am 27./28. November in Sepang fahren kann, ist auch ungewiss.

Das ist eine Frage, die uns beschäftigt. Ist es besser, wenn Jonas bei diesem Yamaha-Test in Malaysia mitfährt? Oder soll er besser bis Ende Januar warten?

Inzwschen haben wir gesagt: Yamaha fährt beim Valencia-Test nur mit Rossi, Viñales und Zarco. denn van der Marl hat nicht genug Erfahrung, um die M1 zu entwickeln.

Was den Sepang-Test betrifft, warte ich auf eine Antwort von Jonas.

Aber wenn Jonas wochenlang nicht trainiert hat, kann er doch für Sepang kräftemäßig nicht fit sein, noch dazu bei diesem Klima dort?

Es wäre trotzdem interessant zu sehen, wie er dort mit der Situation fertig wird.

Einige Leute meinen, Jonas solle sich besser bis Januar ausruhen. Andere Leute wollen ihn in Sepang auf dem Motorrad sehen.

Musst du dir über einen Plan B Gedanken machen?

Nein. Denn ich kenne den Level von Jonas. Er wird 2018 besser sein als in diesem Jahr. Vielleicht wird er keine Wunder vollbringen, aber er wird besser abschneiden als in diesem Jahr.

Und wenn du siehst, was er in diesem Jahr vollbracht hat, dann sehe ich keinen, der solche Ergebnisse erzielen kann. Wir haben es mit Nozane, mit Broc Parkes und mit van der Mark versucht. Keiner hat einen Punkt geholt. Keiner von ihnen ist auf dem Level von Jonas Folger.

Als ich mich im Mai 2016 entschieden habe, auf Jonas Folger zu setzen, habe ich diese gesundheitlichen Probleme nicht erwartet.

Aber jetzt möchte ich mit ihm auch das zweite Jahr bestreiten und ihm noch einmal eine Chance geben.

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